Die Ausgangsbeschränkungen sorgen dafür, dass in meinem Leben im Moment nicht wirklich viel passiert. Täglich das volle Levi-Programm mit Füttern, Bespaßen, Gassi gehen und als Schlafunterlage dienen wird natürlich absolviert. Einmal die Woche kaufe ich ein. Und das war’s dann auch.
Wenn ich lese, was für kreative Ideen manche Leute im Moment entwickeln, weil sie sich langweilen, dann fällt mir umso deutlicher auf, dass es bei mir eben nicht so ist. Meine Energie reicht (gerade so) für das wenige, was ich mache. Überschüssige Energie, die ich in witzige oder hirnlose Projekte investieren könnte, gibt es bei mir schon lange nicht mehr. Meine Wohnung ist nicht aufgeräumter als sonst und der Berg Bügelwäsche wird weiter ignoriert.
Die ganz sicher nicht witzige Corona-Sache hat für mich persönlich den Vorteil, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich außer Hunde-Gassi nichts unternehme. Ist ja sowieso alles abgesagt und ich schütze meine Umwelt. Eigentlich kriege ich den Popo nicht hoch, außer Levi braucht Bewegung.
Und dass der kleine Kerl schwanzwedelnd und neugierig durch die Gegend stromert, macht auch mir Spaß und bringt mich dazu, mich mehr zu bewegen als sonst. Wir machen keine riesigen Wanderungen, aber wir sind lange draußen, Levi schnuppert hier und da oder an der langen Leine wird auch mal mit einem anderen Hund Kontakt aufgenommen.
Manche Menschen haben offensichtlich enormen Nachholbedarf an Gesprächen. Ich bin ja täglich lange draußen und werde oft auf Distanz in Gespräche verwickelt. Auch jetzt mit den Ausgangsbeschränkungen. Natürlich halten wir ordentlich Abstand und für Levi hab ich eine 5 Meter lange Schleppleine, mit der er zu anderen Menschen hingehen kann, aber ich genug Abstand halte. Und dann bekomme ich die Lebensgeschichte erzählt. Laut. Weil ja die Distanz überbrückt werden muss und draußen genug Nebengeräusche vorhanden sind. Zufallsbegegnungen im Park sind wohl für viele Menschen im Moment die einzige Möglichkeit, ihr Kommunikationsbedürfnis zu stillen. Und Levi ist ein guter Einstieg, um mich anzusprechen.
Grundsätzlich mag ich das schon. Aber im Moment möchte ich auch lieber ein bisschen Distanz haben, schon alleine wegen Corona, aber auch, weil es mir zu viel wird. “Vor Corona” waren es kurze Austausche über die Hunde, jeder wollte / musste wohin und hielt sich nicht lange auf. Heutzutage hängt jede(r) zuhause fest und freut sich über ein Gespräch mehr als mir lieb ist. Ich wünschte, es wäre noch weniger los in den Parks und Spazierwegen.
~*~
Welche schönen Momente haben Euch in dieser Woche ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?
Die ursprüngliche Idee zum Gänseblümchen der Woche stammt von „Hoffnungsschein“ und ich hab die Aktion bei „Schattenwege“ entdeckt. Auf diesen Blog gibt es auch regelmäßig neue Beiträge zur Rubrik “Gänseblümchen”
Loading Likes...
Hach dieses zuckrige Wesen!
Und ich kann absolut nachvollziehen, dass es bei dir keinen kreativen Fluss gibt – bei mir ist auch nicht viel, aber ich habe bis Freitag auch noch regulär in der Kita gearbeitet. Diese Woche Homeoffice und da gestalte ich den Barfußpark – berufliche Kreativität also, aber ansonsten? Gerade mal ein paar Seiten lesen, ansonsten … aber ich glaube da muss ich dir nichts erzählen, zwischen Alltag und Angst fängt es ganz gut ein (aber nicht panisch). Jede:r geht unterschiedlich damit um und ich erfreue mich einfach an unterhaltsamer und hilfreicher Kreativität anderer :)
Auch wenn es dir manchmal zu viel wird, finde ich es wundervoll das du dir die Zeit für andere nimmst – und es ist mehr als dein gutes Recht, solche Gespräche zu verkürzen oder auch mal kein offenes Ohr zu haben. Ich freue mich wahnsinnig für dich, das Levi vor all dem in dein Leben trat und du jemanden täglich um dich hast <3
Liebe Janna,
Erzieherin im Homeoffice – wer hätte das gedacht, dass es mal so weit kommt. Das Thema Barfußpark finde ich klasse!! Nicht nur für Kinder. In Nürnberg gibt es ein Erfahrungsfeld der Sinne (https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/erfahrungsfeld_der_sinne.html), in dem nicht nur der Tastsinn der Füße angesprochen wird, aber das schon auch.
Mir tun die Leute Leid, die so nach einem Gespräch hungern, dass sie einer Wildfremden ihre Lebensgeschichte erzählen. Aber inzwischen mache ich auch kurzen Prozess, selbst wenn Levi riesigen Spaß daran hat, mit den Kindern zu spielen.
LG Gabi