So, jetzt ist es passiert. Die letzte Folge der Lindenstrasse ist gelaufen. Wir hatten ja ein paar Monate Zeit, um un darauf vorzubereiten und ich habe mich innerlich schon Stück für Stück von der Serie verabschiedet, aber trotzdem lässt es mich nicht kalt. Jetzt haben sie doch ernst gemacht und die Serie enden lassen. Ich fühle mich, als wäre ich aus einem funktionierenden sozialen Netz ans andere Ende der Welt gezogen. Mitten aus dem Leben der Lindensträssler verabschiedet und selbst wenn man wüsste, wie es mit den Lebenswegen der Filmfiguren weiter ginge, wäre es etwas anderes, als das Woche für Woche mitzuerleben.
Bei privaten Sendern sehe ich so eine Entscheidung anders. Die sind ausschließlich von den Werbeeinnahme abhängig und schauen darauf, dass genug Gewinn rumkommt. Zielgruppenanalyse und wirtschaftliche Überlegungen stehen im Vordergrund. Aber die Öffentlich-Rechtlichen pochen selbst ja oft genug darauf, dass sie ihre Sendeformate und den Inhalt nicht von fiskalischen Überlegungen abhängig machen, okay, wenigstens nicht als wichtigsten Punkt. Und dann ist ihnen die Lindenstrasse zu aufwendig gedreht, hat zu wenig Einschaltquote und muss weg.
In den letzten Jahren wurde das Format schon nach und nach ausgedünnt. Früher gab es 52 Folgen pro Jahr. Dann kam eine Sommerpause, eine Weihnachtspause, ständige Verschiebungen vom angestammten Sendeplatz zu ARD One oder gleich ganz ins Internet. Da sah man schon, dass die Sendung sehr stiefmütterlich behandelt wurde und natürllich hat sie durch solche Maßnahmen auch immer mehr Zuschauer verloren. Und als selbsterfüllende Prophezeiung haben sich auch dadurch immer mehr Stammseher verabschiedet.
Ich habe inzwischen die DVD-Boxen von 30 Jahren Lindenstrasse zuhause und werde mir die restlichen 3 und irgendwas Jahre auch noch zulegen. Klar freue ich mich darauf, die alten Folgen nach und nach zu sehen, aber ich hätte schon gerne die Leben der Lindensträßler weiter verfolgt.
Gerade jetzt wäre ein bisschen Nostalgie und Kontinuität schön gewesen. Die hole ich mir jetzt eben mit den ersten Folgen der Lindenstrasse, die nun schon 34 Jahre alt sind!
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Diese Woche war das Wetter genau richtig für mich. Sonnig, kein Regen, aber nicht zu warm. Okay, auf den eisigen Wind hätte ich verzichten können, der manchmal durch die Straßen fegte, aber der Rest war echt perfekt. Und Levi gefiel das auch. also sind wir durch die Gegend gestromert und haben die frische und hoffentlich virenfreie Luft genossen.
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Hundebegegnungen
Ich erzähle ja regelmäßig auf Twitter etwas von Levi. Manchmal ist mir aber danach, etwas ausführlicher zu berichten. Deshalb hänge ich an die üblichen Gänseblümchen die neue Rubrik “Hundebegegnungen” dran. Hier möchte ich von Levis Kontakten auf der Straße, zu Mensch und Hund, erzählen, auch was ich durch Levi an Straßenkontakten habe und natürlich auch, was ich selbst mit Levi erlebe. Das passt hervorragend in die Rubrik Gänseblümchen, denn bis auf gelegentliche Pinkelunfälle (und auch die sind nicht wirklich schlimm) ist alles, was mit Levi zusammenhängt, durchweg positiv und immer ein Gänseblümchen wert.
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Ich glaube, hier auf dem Blog habe ich noch nicht von den Nachbarskindern erzählt. Auf Twitter habe ich zwei oder drei Jahre lang immer mal wieder gestöhnt und geschimpft über die zwei Kids, die nie auf ihre Eltern hörten. Deshalb habe ich einige Sommer auf dem Balkon mit den Namen der beiden im Ohr verbracht. Dauer-Gerufen von ihren Eltern. Und dann waren das auch noch Namen a la Chantal oder Kevin, über die man eher die Augen verdreht und sie sofort in eine Schublade steckt. Irgendwann wurden die beiden größer und das Namen-Geschrei auf der Straße verstummte. Außerdem zogen sie von der Nachbar-Seite, auf die mein Balkon zeigt, auf die andere Seite und ich habe sie aus den Augen verloren.
Bis Levi kam.
Die Tochter war von Anfang an hingerissen von Levi und stürzte sich sofort auf ihn. Vermutlich denkt Levi inzwischen, sein Name lautet “ooooh ist der süüüüüüüüüüß”. Sie will ihn streicheln, will seine Leine halten, will mit ihm spazieren gehen, will ihn mit nach hause nehmen und will zu mir zu Besuch kommen. Im Moment kann ich das noch mit der Corona-Begründung abwenden, aber irgendwann wird’s ernst … wobei ich im Grunde nichts dagegen hätte, wenn die Nachbarskinder ab und zu mit Levi Gassi gingen, wenn er mal größer, ruhiger und disziplinierter ist. Das Mädchen ist aber noch ein bisschen zu jung für meinen Geschmack. Und der große Bruder hat Angst vor Hunden.
Weil wir uns als direkte Nachbarn aber regelmäßig auf der Straße treffen, wird er immer mutiger. Er hat sich den “ooooh ist der süüüüüüüüüüß”-Rufen seiner Schwester angeschlossen und kommt gerannt, wenn er Levi sieht (was bin ich froh um die 5 m lange Leine, mit der ich trotz dieser Überfälle Abstand halten kann). Anfangs hat er sich noch den Jackenärmel über die Hand gezogen, wenn er Levi streichelte. Dann kreischte er auf und lief weg, wenn Levi an ihm hochsprang. Das hat sich inzwischen gelegt. Gestern meinte er nur zu seiner Mutter, er wünschte, er hätte Jeans an (und keine dünne Jogginghose), dann würe er die Krallen von Levi nicht so spüren, wenn er an ihm hochspringt. Seine Fragen gehen eher in die Richtung “beißt der?” oder “tut das weh?” wenn ich ihm ins Maul fasse und irgendwas raushole, was er sich von der Straße aufgelesen hat und darauf herumkaut. Levis sonniges Wesen hat ihn aber immer mutiger werden lassen und nun streichelt er Levi mit der bloßen Hand und der lässt sich das gerne gefallen. Ich bin gespannt, wie diese Hunde-Toleranztherapie weitergeht :-)
Es macht mir auf jeden Fall Spaß, das zu beobachten.
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Ich selbst stelle zuhause fest, dass Levi nicht mehr wirklich gut unter den großen Hocker passt. Wenn sein Ball drunter rollt, rennt er zu mir und schaut mich mit Hundeblick an, weil es für ihn unangenehm ist, sich drunter zu quetschen. Das ging auch mal problemlos. Außerdem quetscht er sich auch nicht mehr unter dem Sessel durch, sondern rennt drum herum und wartet, bis der Ball auf der anderen Seite wieder herauskommt. Jetzt wird er groß, der Kleine.
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Welche schönen Momente haben Euch in dieser Woche ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?
Die ursprüngliche Idee zum Gänseblümchen der Woche stammt von „Hoffnungsschein“ und ich hab die Aktion bei „Schattenwege“ entdeckt. Auf diesen Blog gibt es auch regelmäßig neue Beiträge zur Rubrik “Gänseblümchen”
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