[Gänseblümchen der Woche] #172 und einiges mehr

Hier gibt es inzwischen drei Rubriken, nämlich die eigentlichen Gänseblümchenmomente, die Hundebegegnungen und die eingefangenen Gedankenblitze. Heute vermischt sich das alles so, dass ich keine der Überschriften vergebe, sondern frei von der Leber weg durcheinander schreibe:

Heute vormittag hatte Levi eine Verabredung zum Gassigehen und Spielen mit einem aufgedrehten Yorkie Terrier. Also gut, die beiden Frauchen haben das verabredet, aber die Hunde haben sich bei den wenigen zufälligen Treffen so gut verstanden, dass das einfach zwangsläufig mal dran war. Die Tochter war auch dabei und die zwei Hunde und das Kind rannten um die Wette durch den Park, bis sie sich ausgetobt hatten. Die Hunde bekamen aber nicht genug und balgten sich auf der Stelle noch eine ganze Zeit. Schön freundschaftlich, ohne knurren und beißen, mal war der eine oben und mal der andere. Dann wurden die Fische gefüttert, damit das Kind auch seinen Spaß hatte. Und wir haben gleich die nächste Verabredung getroffen, denn es kommt nicht so häufig vor, dass sich die Hunde auf Anhieb so gut verstehen und auch von der Größe und vom Charakter so gut zusammenpassen. Sonst überlasse ich die Hundetreffen immer dem Zufall, denn es gibt so viele Hunde, mit denen es für ein paar Minuten Spiel und Schnuppern reicht, aber heute war es über eine Stunde und die Hunde bekamen sich nicht satt. Und die Erwachsenen hatten auch viel Spaß dabei, die Hunde zu beobachten.

Inzwischen bin ich wohl ein fester Bestandteil der “Hundecommunity“, was mir nicht wirklich gut gefällt. Ich bin kein “Vereinsmeier”, der sich gerne in Gruppen zusammenschließt. Ich mag es auch sehr gerne, für mich (mit meinem Hund) alleine zu sein. Die vielen zufälligen Begegnungen sind mir an manchen Tagen schon zu viel. Nun geht es aber los, dass bei den 5-Minuten-Schnacks die eine Hundebesitzerin über die andere Hundebesitzerin lästert, wenn sie gesehen hat, dass ich mich vorher kurz mit der anderen unterhalten habe. Leute …. echt jetzt. Kindergarten ist überall. Inzwischen verstehe ich meine Schwester immer besser, die ihren Hund ins Auto packt und ein Stück wegfährt, um die Gassirunde zu drehen. Denn in der Nachbarschaft wird man einfach zu schnell in solche Sache verwickelt.

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, wo Lästern, Leute beobachten und Tratschen zum Volkssport Nummer 1 erhoben wurde. Ich bin inzwischen sehr allergisch dagegen und weiß eine gewisse Anonymität sehr zu schätzen. Deshalb kämpfe ich ein bisschen um das Gleichgewicht. Es ist schön, Leute zu kennen und sich über Hunde, Gott und die Welt auszutauschen. Ich mag es auch, meine Nachbarn zu kennen und mitzukriegen, wenn sich Fremde im Treppenhaus herumtreiben, weil man weiß, wer im Haus wohnt. Ich möchte aber nicht, dass Menschen in meiner Wohnung ein und aus gehen, denn das ist mein Rückzugsort und ich lade mir bewusst jemanden ein oder eben nicht. Ein “offenes Haus”, wie das meine Eltern pflegten, kommt mir nicht in die Tüte! Und ich möchte auch nicht in Streitigkeiten oder Intrigen verwickelt werden. Das geht schneller, als mir lieb ist, und der inzwischen nett gestaltete Hinterhof wird schon zum Zankapfel, weil sich da Leute aufhalten und Autos parken und Kinder spielen. Ich muss zugeben, für Sozialleben fehlt mir im Moment die Energie.

Und doch … freue ich mich auf das nächste Psychotreffen, das endlich, endlich wieder mal im Raum steht. Das ist ja schon Monate her und so langsam ist man nicht mehr auf dem Laufenden, was bei den anderen so passiert. Da reichen zwei Stunden Kaffeeplausch doch gar nicht dafür, sich wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Und weil da nur Leut sind, die auch die schwierigen psychischen Phasen verstehen, erzählt man davon auch. Nun, wir werden sehen.

Bei den “Duschbrocken” gibt es eine limitierte Someredition namens “Annette Limette“. Schon, dass die Dusch-Haare-Hände-einefüralles-Seifen so nette Namen haben, gefällt mir. Sie riechen auch alle super lecker. Und schäumen richtig gut. Außerdem sind sie sehr ergiebig und trocknen die Haut nicht aus. Und weil es gerade so passte und meine Schwester sich neuerdings für plastikfreien Einkauf interessiert, habe ich ihr auch gleich eine Annette geschickt.

Im Augenblick darf ich für eine meiner Lieblingsautorinnen wieder mal betalesen. Das wird heute meine Nachmittagsbeschäftigung. Levi schläft zu meinen Füßen, der Springbrunnen plätschert und es ist warm, aber schattig hier.

Ich wünsche Euch einen ebenso perfekten Sonntag!

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Susanne
3 Jahre her

Liebe Gabi,

das hört sich alles sehr vernünftig an, wenn Du die Begegnungen „steuern“ kannst.

Ich hab da vollstes Verständnis, wenn die Wohnung außen vor bleibt. Ich sehe das genau so.

Ich wünsche Dir und dem Prinzen zu Deinen Füßen einen schönen Sonntag. :-)

3 Jahre her

Hallo Gabi,
ich kann total verstehen, dass du deine Wohnung als Rückzugsort halten willst und genau überlegst, wenn du einlädst und wen nicht. Bei mir ist ee genauso, wohingegen mein Lebensgefährte ein offenes Haus pflegt. Meistens komme ich bei ihm damit gut klar, ab und an nervt es mich. Ich sehe mein Haus auch eher als meine Burg an, in die nicht jeder hinein darf.
Dir und Levi eine wunderbare Woche ohne Klatsch und Tratsch.
LG
Yvonne