Darum geht’s:

Ole arbeitet als Aushilfe an der einzigen Tankstelle in Katenbüll, als sich nachts eine Frau in den Verkaufsraum flüchtet. Der Abend endet mit einem Toten und Ole ist seitdem spurlos verschwunden. Der Ermordete hatte sich auf seinem Hof für jede Art von Apokalypse vorbereitet, ein neugieriger Reporter taucht auf, Sörensens Ex will nicht, dass seine Tochter ihn besuchen kommt und seine Angsterkrankung meldet sich mit einem Rückfall. Ganz schön viel auf einmal für den gebeutelten Polizisten.

So fand ich’s:

Sörensen hat sich schon vom ersten Buch an zu einer meiner Lieblingsfiguren entwickelt und ich habe mich darauf gefreut, ihn wieder eine Weile begleiten zu dürfen.

Selten liegen in einem Buch schwarzer Humor und Situationskomik so nah bei Krankheit und Verzweiflung wie in dieser Serie. Und erstaunlicherweise harmonieren diese beiden Aspekte hervorragend miteinander. Natürlich trieft Sörensen vor trockenem Galgenhumor, aber er hat auch trotz der vielen Hemmnisse einen unerschütterlichen Optimismus, rappelt sich wieder auf, macht weiter und lässt sich nicht unterkriegen.

Sven Stricker schaut ganz genau auf die Menschen und entlarvt sie in ihrer Doppelmoral und Bequemlichkeit, mit ihren Träumen, Kompromissen und bitteren Wahrheiten. Gleichzeitig ist dieser analytische Blick nicht nur ehrlich, sondern auch sehr liebevoll und wohlwollend. Jeder wird mit seinen Macken akzeptiert, so wie die neue Praktikantin Sieke Pfeifer, die anderswo ausgegrenzt oder verlacht werden würde, im Polizeirevier Katenbüll aber perfekt dazu passt. Selbst die reichlich vorhandenen Nebenfiguren bekommen Tiefe und eine eigene Geschichte. Manchmal reichen ein paar wenige Sätze, um ihre Leben greifbar zu machen.

Sörensen leidet unter einer Angsterkrankung, die er nicht überwunden hat, sondern die ihn mal mehr, mal weniger stark in seinem Alltag einschränkt. Wir erleben seine Gefühlswelt hautnah mit und man kann als Außenstehender einen Blick darauf werfen, wie jemand eine Angsterkrankung tatsächlich erlebt. Der Autor weiß aus eigener Erfahrung, wie sich so eine Erkrankung anfühlt, und das merkt man auch in seinen Schilderungen.

Es gibt aber auch jede Menge Wortwitz, denn Sörensen ist nicht auf den Mund gefallen und ich liebe die Wortduelle in dieser Serie sehr. Ebenso die Situationskomik, die mich regelmäßig hat laut auflachen lassen. Manche Szenen sind so herrlich, dass ich sie gleich ein paar Mal gelesen habe.

Und nicht zuletzt ist Sörensen ein hervorragender Ermittler mit Bauchgefühl, Spürnase und einem Blick für Details. Der Kriminalfall führt uns in dieser Episode in die “Prepper”-Szene, denn das Mordopfer und seine Familie haben seinen Hof in eine Festung umgewandelt und bauen an einem unterirdischen Schutz-Bunker. Für Sörensens Kollegin Jenny ist dieser Fall sehr persönlich, denn der Mordverdächtige Ole ist der Vater von Jennys Enkelkind, das bald geboren werden soll.

Der Autor liest die Hörversion selbst und das absolut professionell und lebendig. Diese Vertonung setzt noch die Kirsche auf die Sahne und ich freue mich schon auf den vierten Band – und Teil Nummer 5, der im Herbst erscheinen soll.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Sörensen hat Angst
Sörensen fängt Feuer
Sörensen am Ende der Welt
Sörensen sieht Land
Sörensen macht Urlaub von Sven Stricker – Sörensen Band 5 (erscheint 17. September 2024)

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Titel: Sörensen am Ende der Welt
Autor/in: Sven Stricker
Sprecher/In: Sven Stricker
ISBN / ASIN: ‎B0995Z41GV
Serie: Kommissar Sörensen #3
Sprache: Deutsch
Genre: Krimi
Verlag: Audio To Go
Erscheinungsjahr: 2021
Medium: ungekürztes Hörbuch
Hördauer: 13 Stunden 44 Minuten
Seitenzahl Print: 496
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite