Darum geht's:
Als die Leiche einer unbekannten Frau in Dänemark an den Strand gespült wird, vermutet man, dass sie Deutsche ist. In ihrer Tasche befinden sich Drogen, aber kein Ausweis. Interpols Sonderabteilung Skanpol wird hinzugezogen und Ton Skagen und seine Chefin Jette Vestergaard machen sich von Hamburg auf den Weg in die idyllische dänische Feriensiedlung, in der Dinge geschehen, die Ton Skagen misstrauisch machen. Hier scheint weit mehr nicht zu stimmen.
So fand ich's:
Skanpol ist zuständig für grenzüberschreitende Verbrechen zwischen Skandinavien und Deutschland. Jette Vestergaard ist Dänin und Tom Skagen, der sowohl die deutsche als auch die schwedische Staatsbürgerschaft besitzt, spricht perfekt Dänisch. Die beiden sollen die örtliche Polizei unterstützen und arbeiten mit den dänischen Kollegen im Team. Wie sich die neu zusammengewürfelte Ermittlergruppe beschnuppert und nach und nach kennenlernt, die Zusammenarbeit bei den einzelnen Aufgaben, die Kommunikation und Absprache im Team fand ich sehr realistisch beschrieben und ich hatte den Eindruck, ich wäre selbst mitten dabei.
Tom fühlt sich in der Nähe des Meeres sehr unwohl, denn bevor er Polizist wurde, war er Offizier auf einem großen Containerschiff. Und was er dort erlebte, hat ihn bis heute nicht losgelassen. Alpträume und Schlaflosigkeit quälen ihn. Doch trotzdem bleibt er aufmerksam und arbeitet akribisch und engagiert am Fall der toten Frau, die am Strand gefunden wurde. Seine Chefin Jette dagegen lässt sich zunehmend von außerdienstlichen Aktivitäten und ihrer angespannten familiären Situation ablenken und hält im Gegensatz zu sonst nicht viel von Toms Theorien und seinem Bauchgefühl. Denn in der viel von Deutschen frequentierten Feriensiedlung, die besonders am Anfang erholsames Urlaubsfeeling und Küstenromantik verbreitet, scheinen Dinge vorzugehen, die Tom immer merkwürdiger vorkommen, je näher er sich damit beschäftigt.
Nicht nur Tom erzählt aus seiner Warte, sondern auch einige Bewohner der Ferienhäuser dürfen ihre Perspektive beisteuern. Dadurch erfahren wir Leser Stück für Stück mehr darüber, wieso sie sich so seltsam benehmen, teilen ihre Angst und den Horror, den sie erleben, doch wer sie dazu veranlasst und wieso, das blieb für mich lange im Dunkeln, obwohl ich mich fleißig bemüht habe, mit zu ermitteln. Ich fand die Ermittlungen weder zu einfach gestrickt noch zu komplex und verwirrend, sondern immer nachvollziehbar und vor allem so interessant geschildert, dass der Lesesog mich konstant in der Geschichte festgehalten hat.
Tom Skagen und auch seine Chefin Jette fand ich sehr menschlich, mit Stärken und Fehlern und auf jeden Fall so interessant, dass man ihnen sicher lange Zeit über viele weitere Bände folgen mag. Für mich war "Kalter Sand" ein toller Einstieg in eine neue Reihe und ich freue mich, dass wir auch in Zukunft Tom Skagen bei seinen Ermittlungen begleiten dürfen, denn Anne Nørdby alias Anette Strohmeyer schreibt bereits fleißig am zweiten Band.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Sunsys Blog
Sommerleses Bücherkiste
Angeltearz liest
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Kalter Strand
Herzlichen Dank an den Verlag und die Autorin für das Rezensionsexemplar
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Titel: Kalter Strand
Autor/in: Anne Nørdby
ISBN / ASIN: 978-3-8392-2425-0
Sprache: Deutsch
Genre: Thriller / Krimi
Serie: Tom Skagen #1
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsjahr: 2019
Medium: Klappbroschur
Seitenzahl: 473
Autorenhomepage: Anette Strohmeyer
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Hach … Reihen, Reihen, noch mehr Reihen … Oh ja, ich liebe Reihen – die in denen ich bereits stecke – die bekannten Protagonist*innen, ein Gefühl von nach Hause kommen. Aber einfach mal eine Geschichte, ein Krimi/Thriller, der beginnt und endet hätte auch mal was! warum ich so schwadroniere? Weil ich mir eine Erklärung suche, es nicht zu kaufen :D
Sehr interessant finde ich, dass die Bewohner*innen neben dem Ermittler ebenfalls einen Raum für ihre Gedanken bekommen!
Mukkelige Grüße!
Da das hier der erste Band einer Reihe ist, kannst Du den ja als Einzelband lesen. Band 2 ist noch in Arbeit, man kann “Kalter Strand” durchaus als Einzelbuch sehen. Noch :-) Also halt Dich nicht zurück!
Ich kann es aber gut verstehen, dass Du zögerst, noch eine Reihe anzufangen. Mir geht’s ganz genauso. Ich hab eine Liste von “laufenden” Reihen und wäre das Jahr über damit ausgelastet, nur die Bücher zu lesen, die zu diesen Reihen neu erscheinen. Aber widerstehen kann ich neuen interessanten Reihen dann trotzdem nicht *lach*
LG Gabi
Jaaaa, das ist es ja, dieses mistige nicht widerstehen können :D Aber so langsam hab ich da einen Weg gefunden – WuLi und wenn es nach einer gewissen Zeit immer noch stark brennt, es lesen zu wollen, dann wird gekauft. Oder Neugierde ist da, dann bleibt es auf der Liste.
Ich behalte diesen Titel mal im Hinterkopf!
Hallo Gabi,
mich konnte dieser Krimi auch überzeugen. Für ein Debüt ist das Buch sehr ausgereift. Das Setting in Dänemark war mir bekannt und daher hatte ich auch dauernd Bilder im Kopf. Die Ermittler finde ich ebenfalls sehr gelungen, ich freue mich wie du auf die Fortsetzung der Reihe.
https://sommerlese.blogspot.com/2019/03/kalter-strand-anne-nordby.html
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
ich kenne Skandinavien / Dänemark nur von Fotos und als Setting für Krimis, aber auch mir hat es sehr gut gefallen, wie die Gegend und die Atmosphäre dort in die Geschichte integriert war. Das weckt doch gleich die Lust daran, sich diese Region selbst mal anzuschauen. Und ich bin schon sehr gespannt, wohin sein nächster Fall Tom Skagen führen wird – ich werde diese Krimireihe auf jeden Fall weiter verfolgen!
LIebe Grüße
Gabi