Darum geht's:
Marlene Lindow ist erst sechs Jahre, als ihre Mutter an ihrem Geburtstag stirbt. Aus Angst vor dem Waisenhaus flieht Marlene mit ihrer vier Jahre alten Schwester vor der Fürsorge. Doch der Weg ins Waisenhaus ist unumgänglich. Jahre später wurde den beiden Waisenmädchen ermöglicht, das Abitur abzuschließen und im Sommer 1911 machen sie sich voller Vorfreude auf, um in der neu gebauten Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester zu beginnen.
Marlene ist fasziniert von der Kinderheilkunde und träumt davon, Medizin zu studieren. Für eine Waise scheint dieser Weg fast unmöglich. Doch sie findet Unterstützung beim adeligen Assistenzarzt Maximilian von Weilert. Auch Emma hat ihre Berufung gefunden und blüht als Kinderkrankenschwester richtig gehend auf und verliebt sich in den Melker Tomasz.
Die beiden Schwestern scheinen zwar ihre Lebenswege gefunden zu haben, entfernen sich aber immer mehr voneinander. Erst als es um das Leben eines kleinen Patienten geht, besinnen sie sich darauf, dass sie ein starkes Team sind und gemeinsam vieles erreichen können.
So fand ich's:
Das Buch beginnt mit einem harten Schicksalsschlag für die Kinder Marlene und Emma, die so früh ihre Mutter verlieren. Bereits diese Szenen erzählt Antonia Blum sehr intensiv und ich litt richtiggehend mit den beiden Schwestern mit. Das konnte was werden, ich Sensibelchen mit so einem Buch… Daher las ich ein wenig verhalten weiter. Aber es dauerte nicht lange und ich war so gefangen in dieser berührenden und gleichzeitig auch spannenden Geschichte, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Jede mögliche Minute musste ich ausnutzen, um unbedingt weiter zu lesen.
Als Leser spürt man, dass die Autorin viel Zeit und Mühe in die Recherchearbeit gelegt hat. All dieses Wissenswerte wird dem Leser aber keineswegs als trockene Materie, sondern geschickt verpackt in einer gefühlvollen und fesselnden Geschichte serviert.
Viele kleine Details, beispielsweise von der Rotkreuz-Brosche, die die Krankenschwestern stolz tragen, bis hin zu den Farben der Kleider, lassen die Bilder vor den Augen des Lesers tanzen. Ja, die Romantik kommt tatsächlich nicht zu kurz und ließ mich immer wieder in der Geschichte schwelgen. Doch auch schwierigere Themen werden nicht ausgelassen oder beschönigt.
Wie es in diesem Genre üblich ist, spielt auch Antonia Blum ein wenig mit Klischees und nicht jede Entwicklung überrascht. Sie tut dies jedoch auf dezente Art und Weise, so dass die Szenen nie überladen wirken. Und das eine und andere Geheimnis lassen auch eine gewisse Spannung aufkommen.
Ich muss es nicht mehr extra betonen, dass mir dieser erste Band der „Kinderärztin“-Reihe sehr gut gefallen hat. Für mich ist „Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ jedenfalls ein gelungener Serienauftakt und macht Lust auf mehr und neugierig darauf, wie es mit den Lindow-Schwestern weitergeht. Wenn ich nur nicht so ungeduldig wäre und bis Herbst 2021 warten müsste… 😉
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder
Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung; erscheint am 27.09.2021
Herzlichen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar
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Titel: Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder
Autor/in: Antonia Blum
ISBN / ASIN: B087D2HLD4
Sprache: Deutsch
Genre: Historischer Roman
Serie: Die Kinderärztin #1
Verlag: Ullstein
Erscheinungsjahr: 2020
Medium: eBook
Seitenzahl: 432
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite