Darum geht’s:
Nachdem die Verlobung mit Lisa geplatzt ist, schickt Nick die Kisten mit dem Wein an das Weingut zurück, denn die speziell für ihre Hochzeit etikettierten Flaschen will Nick nicht mehr in seiner Nähe haben. Doch der Winzer nimmt die Kisten nicht an und Nick macht sich persönlich auf den Weg ins Nappa Valley, um den Wein loszuwerden.
Der Winzer Wes scheint stur zu bleiben, aber unglückliche Umstände sorgen dafür, dass Nick auf dem Weingut vorübergehend festsitzt. Und abgesehen von dem Weindebakel scheint es zwischen Nick und Wes sofort heftig zu funken.
So fand ich’s:
Nick ist ein mathematisches Genie und lebt meistens in seiner eigenen Welt. Sein bester Freund und Geschäftspartner Eric, den wir schon in “Leaning into Love” kennenlernten, weiß mit Nick umzugehen, aber der Rest der Welt hat so seine Probleme mit Nicks Merkwürdigkeiten. Erst als er auf den älteren und immer souveränen Winzer Wes trifft, hat Nick das Gefühl, seine Macken werden nicht nur ertragen, sondern auch verstanden und im Laufe der Zeit sogar immer mehr gemocht.
Wie Wes mit Nick umgeht und wie die beiden sich mehr und mehr aufeinander einlassen, liest sich sehr schön. Man genießt mit den beiden ihre gemeinsame Zeit und spürt die gegenseitige Anziehung sehr deutlich.
Neben der Annäherung zwischen Nick und Wes erleben wir auch Nicks Arbeit an einem neuen, revolutionären Projekt zur Computersicherheit mit. Obwohl Eric derjenige in ihrem Team ist, der die Vertragsverhandlungen führt, kann sich auch Nick nicht ganz heraushalten und verstrickt sich ein bisschen in den geschäftlichen Intrigen, die um ihn herum gesponnen werden.
Nick erzählt uns diese Geschichte aus seiner Perspektive und das war wohl auch der Grund für die Probleme, die ich mit dieser Geschichte hatte. Denn Nick hat manchmal leicht autistische Züge und bekommt vieles aus seinem Umfeld nicht mit, reagiert merkwürdig und ist im zwischenmenschlichen Bereich nicht allzu versiert. Er ist ein wildes Sammelsurium aus Genie und Wahnsinn. Man bekommt deshalb auch nur seine eingeschränkte und manchmal sehr zerstreute Sicht auf sein Umfeld mit.
Seine Versuche, im Intrigenspielchen des Silicon Valley mitzumischen und seine Verdachtsmomente Leuten gegenüber, die ihn manipulieren wollen, habe ich nicht immer verstanden – klar, denn Nick selbst versteht nicht wirklich, was er da tut. Doch als Leser nervte es mich zusehends, genau wie Nick etwas planlos durch seine Welt zu irren. Die Geschehnisse um ihr neues Geschäftsprojekt empfand ich eher störend als eine Bereicherung.
Auch Nebenfiguren wie Geordie blieben trotz seines schillernden Wesens blass, weil Nick auch ihn nur oberflächlich versteht und das fand ich zwar konsequent für den Erzähler Nick, aber für mich als Leser doch sehr schade.
Insgesamt konnte die schöne Lovestory nicht ausgleichen, dass ich mit dem Erzähler Nick nicht wirklich warm wurde und deshalb hat dieser zweite Band aus der “Leaning into”-Reihe im Gegensatz zum ersten Teil nur einen gemischten Eindruck hinterlassen.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Gaylesen
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Leaning into Love
Leaning into the Fall
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage der Autorin
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