Emma ist schon lange in Erik verknallt, doch der hat sie noch nie wahrgenommen. Als Trost hat sie sich einen Freund erfunden, den Engländer Colin, der ihr dank ihrer blühenden Fantasie auch ab und zu erscheint und mit ihr redet. An Emmas 17. Geburtstag macht sie sich ausnahmsweise mal schick und erringt Eriks Aufmerksamkeit. Aber die beiden haben einfach keine Ruhe, weil eine Gruppe junger Männer im naheliegenden Freizeitpark “Himmelspark” für Aufregung sorgt und die Jugendlichen des Dorfes beschäftigt. Außerdem ist Emma völlig irritiert davon , dass plötzlich ihr Fantasie-Freund Colin aus Fleisch und Blut vor ihr steht.
So fand ich’s:
Emma hat eine sehr rege Fantasie und spricht ab und zu mit ihrem erfundenen Freund Colin. Ansonsten ist sie aber recht bodenständig, hilft ihrer alleinstehenden Mutter im kleinen Hostel “Cloud”, das hauptsächlich von Gästen des “Himmelspark” frequentiert wird, und schwärmt heimlich für den gutaussehenden, intelligenten und sympathischen Traummann Erik. Ihren Vater kennt sie nicht wirklich, weil er die Familie verlassen hat, als Emma noch sehr klein war, und das beschäftigt sie auch.
Die Jugendlichen um Emma herum sind ein typischer Mix, wie er wohl in jeder Clique vorkommt. Sie sind oft noch kindisch, manchmal aber auch schon ziemlich erwachsen. Ihr Leben wird bestimmt durch Schule und Nebenjobs, ihre Freunde, Parties und Schwärmereien.
Wir erleben aus Emmas Perspektive mit, wie sich Erik dann doch für sie interessiert, wie sie sich mit dem imaginären Colin und dem realen Tom auseinandersetzt und wie ihre Jagd nach Informationen über ihren abwesenden Vater verläuft. Das Ganze wird in lockerem, humorvollen Ton präsentiert, ist aber nicht oberflächlich, sondern berührt auch die Sorgen und Probleme der Jugendlichen.
Für meinen Geschmack war die eine oder andere Szene ein bisschen zu ausführlich, eine etwas knackiger-gestraffte Erzählweise hätte mir besser gefallen. Doch das mag eine Frage des Alters sein und jüngeren Lesern mag es mehr liegen, sich in die Dialoge und Abenteuer von Teenagern zu versenken. Schließlich bin ich auch nicht die perfekte Zielgruppe dieses Jugendromans, die mit 12 bis 15 Jahren angegeben ist. Trotzdem hat auch mich dieses Buch gut unterhalten.
Besonders ist mir die optische Aufmachung aufgefallen. Neben der hochwertigen Klappbroschur hat das Buch auch wundervolle Illustrationen beim Übergang der einzelnen Kapitel, deren Motive sich auch bei den Seitennummerierungen wiederfinden. Sehr gelungen!
Mehr dazu:
Auf der Verlagshomepage findet sich ein kurzes, aber sehr interessantes Interview mit Brigitte Kanitz.
Die Episode um die Achterbahn der Gefühle ist abgeschlossen, aber Emma hat bei weitem noch nicht alle Rätsel in ihrem Leben gelöst. Mit “Mister Dream: Ein Traumtyp zu viel” geht es in einer Fortsetzung weiter, die für den September 2016 angekündigt ist.
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage der Autorin
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