Between Ghosts von Garrett Leigh (englisch)

27010837Darum geht’s:

Was ein Kriegseinsatz im Irak bedeuten kann, erkennt Connor Regan erst, als sein großer Bruder James dort getötet wird. Um die Trauer und den Schmerz loszuwerden ebenso wie auch das Gefühl, einen Aspekt seines Bruders gar nicht gekannt zu haben, meldet sich Connor drei Jahre später freiwillig, um als Journalist eine Elitetruppe im Einsatz zu begleiten. Der Teamleiter Nat Thompson will Connor nicht unbedingt dabei haben, denn es ist kaum möglich, auf den ahnungslosen Schreiberling aufzupassen. Schließlich konnte Nat schon den Tod seines besten Freundes Pogo, ebenfalls Elitesoldat wie er, nicht verhindern und das verfolgt ihn bis heute.

So fand ich’s:

Die verschlossenen Männer mit ihrer abgeklärten Art und ihrer Schweigsamkeit haben es mir nicht leicht gemacht, mit ihnen warmzuwerden. Ihr Auftreten und ihre Sprache wirkten sehr lebensnah, aber genau deswegen auch immer ein bisschen distanziert und abweisend. Ich hatte auch Schwierigkeiten, die Anziehung zwischen Nat und Connor mitzufühlen, weil sie sich beide so gar nicht in die Karten schauen ließen. Sie behielten auch dem Leser gegenüber vieles für sich und die Tiefe, die sie beide haben, konnte man anfangs nur erahnen. Die gegenseitige Anziehung und die Chemie zwischen ihnen blieb für mich verschlossen. Eine Kunst, die Garrett Leigh meisterhaft beherrscht ist es, uns am Gefühlsleben ihrer Protagonisten hautnah und manchmal schmerzhaft intensiv teilnehmen zu lassen. Doch bei Connor und noch mehr bei Nat blieb zu meinem Leidwesen eine Distanz, die ich nicht überbrücken konnte, auch wenn ich im Laufe des Buches ihre Gefühle besser wahrgenommen habe als zu Anfang.

Nat ist ein guter Soldat und Teamchef, macht sich Sorgen um seine Männer, zieht sich aber auch gerne zurück. Sein toter Freund begleitet ihn in Gedanken mit seinen Sprüchen.

Connor versucht, keine Belastung zu sein und doch vieles mitzubekommen. Auch er hat seinen eigenen Geist dabei, denn er versucht, sich auf diesem Trip seinem toten Bruder zu nähern. Als James noch lebte, hat Connor die Gelegenheit nicht genutzt, mehr über das zu erfahren, was seinen Bruder bewegt, was er jetzt bedauert.

Die militärischen und humanitären Missionen, die sie zu absolvieren haben, spielen naturgemäß eine große Rolle, da ja auch Connor über sie berichten soll. Er ist aber auch ein Teil davon und verwächst immer mehr mit dem Team, mit dem er unterwegs ist. Die Dynamik im Team, das gegenseitige Vertrauen bis zu dem Punkt, an dem man sein Leben für die anderen riskiert, das enge Zusammenleben wird glaubhaft dargestellt und mitreißend erzählt. Auch Garrett Leighs Art zu schreiben gefällt mir auch in diesem Buch wieder sehr gut.

Eigentlich gibt es an diesem gut recherchierten, wunderbar und spannend erzählten Buch und auch an der Liebesgeschichte zwischen Connor und Nat nichts auszusetzen, bis auf die Tatsache, dass ich dieses Buch zwar sehr gerne gelesen habe, das Gefühl darin aber mein Herz nicht erreicht hat.

 


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