Darum geht’s:
Als selbständiger Taxifahrer in Valencia ist Vicente Alapont wesentlich glücklicher als in seinem früheren Job als Polizist. Doch der angebliche Selbstmord des Fahrgastes, der auf Vicente alles andere als lebensmüde wirkte, lässt seine Ermittlerinstinkte anspringen. Wieso wollte Manuel sein Leben in der wohlhabenden Winzerfamilie hinter sich lassen und wieso hat ihn das sein Leben gekostet?
So fand ich’s:
Es ist heiß in Valencia und Vicente lässt es gemächlich angehen. Nachdem er seinen Job bei der Polizei hingeschmissen hat, will er möglichst stressfrei leben, das Verhältnis zu seiner Ex-Frau wieder kitten und Zeit mit seinen inzwischen erwachsenen Kindern verbringen. Den Kontakt zu seinen Polizeikollegen hat er allerdings nicht aufgegeben, beschränkt ihn aber eher auf private Treffen in der Polizeikneipe.
Der Mann, den er zum Hotel fährt und den er ein paar Tage später zum Hafen chauffieren soll, wirkt nicht selbstmörderisch. Beim Bierchen mit Alapont erzählt er von einem Neuanfang, doch als Alapont zur verabredeten Fahrt mit seinem Taxi erscheint, ist der Fahrgast tot. Aus eigenem Interesse und weil seine ehemaligen Kollegen ihn darum bitten, fängt Alapont an, tiefer zu bohren.
Die Krimihandlung um die wohlhabende Winzerfamilie ist nur ein Aspekt dieses Buches. Alaponts Privatleben und auch das Leben in der spanischen Hitze Valencias spielen eine ebenso große Rolle. Während Alapont sich mit Manuels Tod beschäftigt, nimmt er die Landschaft um sich herum, die Art der Menschen dieser Region und die spanische Lebensart deutlich wahr. Das schafft ein Flair von Urlaub, träger Sommerhitze, gutem Essen und trockenem Wein, spanischem Stolz und geschäftstüchtigen Schlitzohren, das mir sehr gut gefallen hat.
Der cosy Krimi hat nicht besonders viel Tempo, bleibt aber interessant, weil er in die spanische Seele eintaucht. Die Auflösung ist logisch und nah am Leben und entspricht keinem typischen Krimi-Ende. Alapont ist ein guter Typ, den ich sofort mochte. Deshalb hat mich “Mörderische Hitze” gut unterhalten und die Lust geweckt, sich selbst einmal in Valencia umzusehen. Ein bisschen mehr Spannung im Krimiteil hätte mir aber gut gefallen. Wer gerne cosy Crime mit viel Flair und einer guten Portion Reiselust weckender Beschreibungen sucht, wird hier gut aufgehoben sein!
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Herzlichen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar
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Titel: Mörderische Hitze – Alapont ermittelt in Valencia
Autor/in: Daniel Izquierdo-Hänni
ISBN / ASIN: 3839202876
Sprache: Deutsch
Genre: Krimi
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsjahr: 2022
Medium: eBook
Seitenzahl: 249
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Hallo Gabi
Als Autor dieses Erstlingswerkes danke ich Dir ganz herzlich für Deine Gedanken und Kommentare. Ich freue mich sehr, dass es mir gelungen ist meine spanische Heimatstadt so zu vermitteln, wie es offenbar bei Dir angekommen ist. Und ja, an der Spannung muss ich noch arbeiten, und bin gerade daran. Beste Grüsse aus Spanien!
Hallo Daniel,
die Reise nach Valencia hat mir viel Freude gemacht. Ich höre gern, dass ein neues Buch (mit etwas weiter gedrehter Spannungsschraube) in Arbeit ist. Ich behalte das auf jeden Fall im Auge, denn ich möchte Dein nächstes Buch gerne lesen. Ich hoffe, es handelt wieder von Alapont, den mag ich nämlich.
Liebe Grüße
Gabi