Montagsfrage: Gibt es ein Buch, dass du früher richtig gern mochtest, aber inzwischen nicht mehr?

Hmmm, diese Montagsfrage, die wie immer vom Blog Buchfesserchen aus gestellt wird, ist für mich gar nicht leicht zu beantworten.

Die Bücher, die ich gelesen habe, sind für mich normalerweise abgehakt und ich habe genug neue buchige Versuchungen, um die alten nochmal zu lesen. Außer, es handelt sich um ein Lieblingsbuch, das ich gerne mehrmals lese. Und bei denen kann ich sagen, dass es mir noch nie so gegangen ist, dass ich meinen Lesegeschmack geändert und meine Begeisterung dafür nachgelassen hätte. Mal sehen, ich werde Stephen Kings Reihe “Der dunkle Turm” nach langen Jahren nochmal komplett lesen und die Gefahr, dass ich es bei weitem nicht mehr so toll finde wie vor 25 Jahren, besteht natürlich schon. Ich werde berichten ;-)

Bei Bücherserien kenne ich dieses Phänomen allerdings schon. Man beginnt eine Serie und findet sie auch gut, aber im Laufe der Jahre, in denen man die Bände nach und nach liest, gefällt sie einem immer weniger. Nicht nur, weil die Serien sich verändert, sondern auch, weil man die Art und Weise, wie der Autor schreibt oder die Hauptfiguren irgendwann nicht mehr gut findet.

Bei der Regionalkrimireihe mit Fotograf und Hobbydetektiv Paul Flemming von Jan Beinßen ist es mir z. B. so gegangen. Irgendwann bin ich aus den Regionalkrimis komplett “rausgewachsen” und auch diese Reihe ist mittendrin ein Opfer dieser Entwicklung geworden. Ich werde sie sicher nicht zu Ende lesen.

Die Cosycrime-Reihe mit Lizzy Martin, die sich Ann Granger erdacht hat, war mir nach drei Bänden extrem zu cosy und ich habe sie auch abgeschrieben.

In Stephan Ludwigs “Zorn und Schröder”-Reihe ärgerte mich zusehends das passive Verhalten Zorns und als auch Schröders Charakter eine negative Entwicklung durchmachte, war die Serie nicht mehr nach meinem  Geschmack. Anfangs begeisterte mich die Interaktion und der schräge Humor zwischen ihnen beiden, doch den konnte ich immer weniger finden und als die Figuren auch nach vier Bänden immer noch auf der Stelle traten und sich nicht weiter entwickelten bzw. nur ins Negative, war’s das dann für mich.

Das Phänomen kenne ich also schon, allerdings überhaupt nicht bei Einzelbüchern.

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6 Jahre her

Die Zorn-Reihe hatte bei mir auch irgendwann verloren… ging gar nicht mehr, hab ich aufgehört.
Aber schön ist ja, dass es so viele andere Reihen und/oder Neuerscheinungen gibt, dass es nicht tragisch ist, wenn einem eine Serie mal nicht mehr liegt. :-)

6 Jahre her

Liebe Gabi,
ich musste selbst erst einmal eine Weile überlegen, ob ich das an mir beobachten kann. Und ja, ich kenne das auch. Ohne jetzt einzelne Bücher nennen zu können, aber manchmal nimmt man ein Buch wieder zur Hand und wundert sich, warum man so begeistert war. Wir entwickeln uns halt alle auch weiter.
Manchmal, speziell bei Reihen, ist es anders. Da entwickelt sich nach fünf, sechs Büchern ein Widerwille, wenn sich Themen, Ansichten etc. immer wiederholen bzw. sich die Protagonisten keine Weiterentwicklung zeigen. Dann verliere ich die Lust an der gesamten Reihe und betrachte oft die ersten Bücher, die ich noch mit Genuss gelesen habe, im nach hinein negativ. Bei der Donna Leon-Reihe mit Inspektor Brunetti geht es mir so. Ich sah neulich einen Band, den ich noch nicht habe, habe ihn dann aber nicht gekauft. Warum? Weil mir mittlerweile die ewig gleichen Ansichten aus den ersten Bänden sauer aufstoßen.
Danke für den Beitrag!
Liebe Grüße
Jürgen

6 Jahre her

Hallo <3 Ich lese eigentlich auch kein Buch zweimal, aber die Twilight Reihe habe ich sehr oft gelesen, nun kann ich sie mittlerweile echt nicht mehr sehen…

Liebe Grüße und meinen Beitrag findest du hier:

http://anjas-buchstunden.blogspot.de/2017/05/montagsfrage_15.html

6 Jahre her

Liebe Gabi,

ich bin davon überzeugt, dass wir, die über Literatur bloggen, uns einfach auch sehr weiterentwickeln. Unser Anspruch wächst und das was wir einst gut und schön empfanden, erscheint uns heute anspruchslos. Es ist aber sehr schön, das zu erkennen, finde ich.

Liebe Grüße

Nisnis