Remy und Mikey sind zwei High School Jungs, die neben Schule und Lernen nur eines kennen: Rudern. Besonders Remy brennt für seinen Sport und schafft es, alles andere auszublenden. Sein bester Freund Mikey scheint etwas für ihn übrig zu haben, doch als Remy einen Versuch wagt, lässt Mikey ihn abblitzen. Trotzig sucht Remy sein oberflächliches Vergnügen daraufhin überall, wo es sich ihm bietet.
So fand ich’s:
Remy ist jung und naiv, verwirrt über seine Gefühle und denkt zu wenig nach. Das geht vielen Jugendlichen so, doch bei Remy hat es unumkehrbare Konsequenzen. Denn “poz” ist die Abkürzung für “positiv” und damit weiß man schon, was auf Remy zukommt.
Remy selbst erzählt uns seine Geschichte, anfangs für meinen Geschmack etwas zu ausführlich mit Betonung auf typischen Teenagerproblemen und dem Alltag, der ein bisschen zu weitschweifig zelebriert wurde. Doch sowohl er als auch sein loyaler Zwillingsbruder Goff, die Eltern, die keinen richtigen Zugang zu ihrem verschlossenen Sohn Remy finden, und der beste Kumpel Mikey, der jünger als Remy und ebenso unsicher ist, wirken absolut lebensnah und realistisch und nehmen einen dadurch total für sich ein. Und als Remy seinen Sommer des Aufbegehrens und Entdeckens seiner Sexualität erlebt, spitzen sich die Dinge sehr schnell zu. Jeder macht im Laufe der Zeit seinen Anteil an Fehlern und wie so viele, neigen auch die Personen dieses Buches dazu, Probleme wegzuschieben, so lange man sie ignorieren kann. Im zu bequemen, ignoranten, schmollenden, abenteuerlustigen, aber auch im loyalen und mutigen Verhalten wird sich jeder wiedererkennen, denn die Personen sind sehr nah am wirklichen Leben.
Dies ist keine fluffig-leichte und lustige Geschichte, sondern sie behandelt ein ernstes Thema mit der Seriösität, die man dafür braucht. Trotzdem kommt sie nicht belehrend und trocken daher, sondern zeigt sehr plastisch, nachvollziehbar und mit Unterhaltungswert, wie es gebildeten jungen Menschen der Mittelschicht passieren kann, dass sie unbedacht in Dinge hineinrutschen, die dauerhafte Konsequenzen haben und sie überfordern. Und das, obwohl sie Erwachsene um sich herum haben, die sie fördern und sich kümmern. Mehr als einmal bricht es einem fast das Herz, mit anzusehen, wie Remy sich verhält, denn er hat sich schnell einen Platz im Herzen der Leser erobert und man möchte ihn vor Fehlern bewahren.
Dass man mit dieser Diagnose klarkommen kann und wie man damit umgehen sollte, zeigt diese Geschichte aber auch. Das Ende ist optimistisch, ohne die Fakten zu beschönigen. Die Begeisterung des Autors für den Rudersport kam deutlich zum Ausdruck und Remy und Michaels sportlicher Ehrgeiz und ihre Lebensfreude und Kampfgeist rissen einen ebenfalls mit. Sie werden gezwungen, schnell erwachsen zu werden und meistern diese hohe Hürde mit ihrer positiven Einstellung und ihrer Liebe füreinander.
Offensichtlich sind noch Fortsetzungen geplant, denn dieses Buch ist als Band 1 einer Reihe gekennzeichnet und weil ich sowohl Remy und Michael als auch Bruder Goff und seine Freundin Laurel so sympatisch fand, werde ich ihren Weg gerne weiter verfolgen.
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
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