Christmas Kitsch von Amy Lane ist schon lange eines meiner Lieblingsbücher und vor allem in der Vorweihnachtszeit und an den Feiertagen, in der auch große Teile der Handlung spielen, lese ich immer wieder gerne darin. Wie schön, dass es nun auch eine deutsche Übersetzung dazu gibt, zu der ich natürlich sofort greifen musste, um die wundervolle Liebesgeschichte zwischen Rusty und Oliver wieder einmal mitzuerleben. Egal in welcher Sprache, die Geschichte ist absolut liebens- und lesenswert und ich kann meine Meinung zum Original auch für die deutsche Variante nur noch einmal bekräftigen:
Darum geht’s:
Rusty ist von Beruf Sohn, genau wie alle Freunde aus seiner Clique. Der reiche Vater hat schon Karrierepläne für den Junior und auch wenn Rustys schulische Leistungen nicht ausreichen, was macht das schon, durch gut bezahlte Nachhilfelehrer wird das auch geregelt.
Erst als er sich mit Oliver anfreundet, dem cleveren und offen schwulen Außenseiter, sieht er sein Leben, seine Familie und seine Freunde im Laufe der Zeit ein bisschen differenzierter. Und der Kuss, mit dem ihn Oliver ins College verabschiedet, geht ihm nicht mehr aus dem Kopf…
So fand ich’s:
Dass Rusty in Berkeley nicht glücklich und dem Leistungsdruck nicht gewachsen ist, bekommen seine Eltern gar nicht mit. Nur Oliver hilft ihm aus der Ferne nach Kräften, hält zu ihm, lernt mit ihm und tröstet ihn. Mit etwas Abstand erkennt Rusty in seiner gemächlichen, gründlichen Art, dass er nicht nur Olivers Kumpel sein will. So gerät die Wiedersehensumarmung an Thanksgiving direkt vor Rustys Elternhaus etwas ausser Kontrolle, was dazu führt, dass ihn seine Eltern kurzerhand vor die Tür setzen, den Geldhahn zudrehen und er für sie gestorben ist.
Nun muss Rusty, für den immer alles voraus geplant wurde und der nie selbst Entscheidungen treffen konnte, auf eigenen Beinen stehen. Natürlich ist Oliver an seiner Seite und Rusty entdeckt, dass er den ganzen Familienclan Olivers hinter sich hat, der selbstlos und liebenswert den etwas hilflosen Rusty mit Sympathie und Angeboten überschüttet.
So können die beiden in aller Ruhe überlegen, wie sie ihre Beziehung gestalten und wie Rusty künftig sein Leben führen will. Und Rusty ist zwar nicht der Schnellste und Spontanste, aber in seiner gründlichen Art kommt er zu dem Schluss, dass er sich nicht von einer Abhängigkeit in die nächste begeben will, sondern wirklich auf eigenen Beinen stehen möchte. Und, dass Oliver dauerhaft ein Teil seines Lebens sein soll.
Diese Geschichte ist genau richtig für den Winter, um sich damit unter die warme Kuscheldecke zurückzuziehen. Aus Rustys Sicht erzählt, der sich selbst für ein bisschen dumm hält, merkt man sofort, dass er vielleicht naiv und zu unkritisch ist, aber das Herz am rechten Fleck hat. Und vor allen Dingen betet er Oliver an, auch wenn er es selbst anfangs gar nicht merkt.
Garniert ist das Ganze mit Nebencharakteren, die selbst interessant und witzig sind, allen voran Rustys Zimmergenosse Rex. Christmas Kitsch ist süß und gefühlvoll, lustig und manchmal traurig, aber alles andere als kitschig.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch gibt’s hier:
Gaylesen
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Ich bedanke mich herzlich beim Cursed Verlag für das Rezensionexemplar
Oh, jetzt freue ich mich erst recht auf dieses Buch. Noch 20% vom aktuellen + 1 anderes und es ist dran :-)
Danke für deine Einschätzung.
LG Elke
Ich bin mir sicher, dass Dir das Buch auch gefallen wird und wünsch Dir viel Lesevergnügen damit!
LG Gabi