Darum geht's:
Jamie ist am Tiefpunkt angelangt. Trotz drei Nebenjobs kann er sein Leben und das College nicht mehr finanzieren. Seine Eltern haben nur Aufmerksamkeit und Geld für die eigene Scheidung und nun wurde ihm noch wegen Mietrückständen das Zimmer gekündigt. Muss er den Traum, bald Jura zu studieren, nun aufgeben? Als er verzweifelt und den Tränen nahe in der öffentlichen Bücherei sitzt, spricht ihn Guy an und macht ihm ein Angebot.
So fand ich's:
Okay, Jamie ist anfangs misstrauisch und auch ich wusste nicht gleich, was ich von Guys Angebot halten sollte. Umfangreiche finanzielle Hilfen für's Studium, Kost und Logis frei - und das Ganze ohne Gegenleistung? Je näher Jamie und auch wir Leser aber Guy kennenlernen, desto klarer wird, dass er das, was ihm früher selbst an Hilfe entgegengebracht wurde, einfach nur zurückgeben will. Die kleine Hoffnung, die er anfangs wohl hatte, weil ihm Jamie schon sehr gut gefällt, hat er gleich begraben, als Jamie klarstellt, dass er nicht schwul ist. Und so entwickelt sich langsam eine wunderbare Freundschaft und eine entspannte Wohngemeinschaft. Bis Jamie anfängt, seinen Mentor mit anderen Augen zu sehen und Gefühle entwickelt, die ihn selbst überraschen.
Dass Guy 18 Jahre älter ist und Kinder in Jamies Alter hat, ist kein Problem für die beiden. Dass Guy in Geld schwimmt und Jamie arm wie eine Kirchenmaus ist, ebenfalls nicht. Denn unter dieser Voraussetzung starten die beiden als Mentor und geförderter, vielversprechender Student in einer auf den ersten Blick ein bisschen märchenhaften Konstellation, die aber glaubhaft erzählt wird. Man kann sowohl Guys als auch Jamies Motive verstehen und nachvollziehen. Wie sich ihr Blick auf den anderen im Laufe der Zeit verändert, lässt sich schön und aufregend lesen und man hat Spaß daran, denn Guy ist ein entspannter, verständnisvoller und überlegter Mensch und Jamie zwar jung, aber weder dumm noch lässt er sich die Butter vom Brot nehmen.
Guys Tochter und vor allem Jamies bester Freund Ryan haben mir unter den Nebenfiguren am besten gefallen. Überhaupt scheint da noch viel Potenzial für weitere Geschichten zu stecken, denn auch Jamies Chef Cole hat am Ende so ein paar Andeutungen gemacht .... nun, ich hätte sicher nichts dagegen, wenn sich aus diesem Buch eine Serie entwickeln würde, in der auch andere Personen aus Jamies und Guys Kreis ihre Geschichte erzählen dürften.
Trotz kleiner Probleme aus dem Umfeld des Liebespaares ist die Geschichte ziemlich dramafrei und man kann sich wunderbar fallenlassen in diese liebenswerte Erzählung, die mir ein paar schöne Lesestunden beschert hat und die ich sehr genossen habe.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
GayDanken
GayLesen
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Schritt für Schritt
Autor: K. C. Wells
ISBN / ASIN: 978-1-64080-827-0
Sprache: deutsch
Genre: Gay Romance
Verlag: Dreamspinner Press
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: eBook
Seitenzahl: 224
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Hey Gabi,
das Buch habe ich heute auf der FB Seite des Verlages gesehen, muss aber gestehen, dass mich das Cover so gar nicht anspricht. Puh… Deine Rezension sagt, dass das Buch nicht so schlecht ist, aber so ganz überzeugt bin ich, glaube ich, trotzdem nicht. Mal schauen, ob ich es mir mal näher anschaue.
LG
Yvonne
Hallo Yvonne,
ich bin ja ein großer Cover-Ignorierer :-) Da kann drauf sein, was will, ich beachte es überhaupt nicht.
Die Geschichte fand ich wirklich süß, unkompliziert und schön erzählt. Demnächst geht hier noch die Rezension zu “Der Verlobte des Senators” von der gleichen Autorin online. Sie erzählt auf leichte Art schöne Geschichten und das gefällt mir gut. Wenn Du noch nichts von ihr gelesen hast, gib ihr doch mal ne Chance :-)
LG Gabi
Alles klar, wird gemacht. Ich vertraue da auf dein Urteil.
LG
Yvonne
Ugh, diese Verantwortung … ich hoffe, das Buch (oder der Verlobte des Senators, den rezensiere ich morgen) gefällt Dir so gut wie mir!
LG Gabi
Ich glaube fest daran, dass du dieser Verantwortung gewachsen bist ;-)
:-)
Hallo Gabi,
ich lese wirklich wenig bis gar kein Gay Romance – aus dem Grund, dass mir einfach die Informationen dazu fehlen. Ich werde einfach viel zu selten auf dieses Genre aufmerksam, also vielen Dank für deine Rezension! Das klingt für mich nach einer schönen, leichten Geschichte, mit der man gut entspannen kann. Das werde ich mir auf jeden Fall mal näher ansehen.
Liebe Grüße,
Angie
Gay Romance fristet in Deutschland schon noch ein ziemliches Schattendasein, und da bei weitem nicht alles aus dem Genre das Niveau von Groschenromanen hat, wird es in meinen Augen zu Unrecht so oft ignoriert. Ich hab auf Deinem Blog gesehen, dass Du viel Fantasy liest. Vielleicht wäre dann “Unter einem Banner” von Elea Brandt etwas für Dich? Da wird Gay Romance und Fantasy gemischt und das Buch ist insgesamt richtig klasse! Du findet dazu auch eine Rezension hier bei mir (https://laberladen.com/unter-einem-banner-von-elea-brandt/).
LG Gabi