Darum geht's:
Aus heiterem Himmel erfährt die junge Libby, dass sie ein Haus im eleganten Chelsea geerbt hat. Völlig überrascht macht sie sich dran, heraus zu finden, was sie mit der Geschichte des Hauses zu tun hat, in dem man vor Jahren drei verwesende Leichen gefunden hatte. Zu der Zeit befand sich im Haus auch noch ein Baby, ein kleines Mädchen, das jedoch völlig gesund und gepflegt war. War also noch jemand im Haus, der sich um das Kind gekümmert hatte? Bis dato konnten keine der vielen offenen Fragen beantwortet werden und Libby ist sich unsicher, was sie mit dem Haus, das ihr zunehmend unheimlich erscheint, tun soll. Und warum hat sie immer mehr das Gefühl, im Haus nicht allein zu sein?
So fand ich's:
Ich mag es sehr, wenn ein Autor es schafft, mit Worten und Beschreibungen mich als Leserin die jeweilige Atmosphäre spüren zu lassen und mir das Gefühl zu geben, hautnah dabei zu sein. Auch Lisa Jewell hat dieses Talent und so war ich auch ruckzuck drin in der Geschichte, die mich vor allem während der ersten Kapitel geradezu gefesselt hat.
Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven – eine davon in der Ich-Form – erzählt, was dem Leser einiges an Konzentration abverlangt. Durch die verschachtelte Erzählweise habe ich etwas Zeit gebraucht, bis ich den Durchblick hatte, wer gerade erzählt und vor allem wie die Figuren miteinander verbunden sind. Aber gerade das hat viel zur Spannung beigetragen, so dass ich in ein wahres Lesefieber geraten bin.
Alles in allem wirkt die Handlung auf mich leider etwas konstruiert und einige Verhaltensweisen sind für mich auch jetzt rückblickend nicht ganz nachvollziehbar. Zudem hat die Autorin so einiges an schwierigen Themen reingepackt, was aus dem Buch alles andere als leichte Kost macht. Die Grundstimmung ist durchwegs schwermütig, oft traurig. Dennoch macht gerade diese Melancholie das Besondere der Geschichte aus und so hielt ich durch bis zum Schluss.
Auch wenn der Plot, wie schon erwähnt, stellenweise zu sehr forciert wurde, konnte mich Lisa Jewell mit ihrem Erzähltalent überzeugen. Ich mag die Art, mit der sie Gefühle vermittelt, sehr. Es ist eine Geschichte, die einen fesselt, ab und an betrübt und vor allem einen nicht mehr so schnell loslässt.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Was damals geschah
Original-Titel: The Family Upstairs
Autor/in: Lisa Jewell
Übersetzerin: Carola Fischer
ISBN / ASIN: B091L114KX
Sprache: Deutsch
Genre: Krimi/Thriller
Verlag: Limes Verlag
Erscheinungsjahr: 2021
Medium: E-Book
Seitenzahl: 432
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Nun bin ich verunsichert! XD Zum einen halten mich deine Kritikpunkte ab, aber was du sonst zu der Geschichte schreibst, macht mich neugierig. Bislang begegnete mir der Titel noch nicht, aber ich weiß nicht, ob ich ihn mir wirklich holen möchte. Wenn es konstruiert wirkt, bin ich eigentlich schon abgeschreckt.
Liebe Janna,
Das Buch lässt mich eben genauso zwiegespalten zurück… Ich mag Lisa Jewells Schreibstil sehr und sie vermochte mich wirklich zu fesseln. Die Anzahl der Themen hat die Geschichte nur leider ein wenig überladen und es gab Vorgänge, die nicht wirklich logisch nachzuvollziehen sind.
Aber alles in allem ist es ein solider Thriller.
Liebe Grüße
Ayasha
weißt du ob es den titel als hörbuch gibt? thriller sind ja eh nicht mehr ganz meins, aber zum hören doch immer mal gut (=
Ich habe gerade gesehen, dass eine Version für November 2022 angekündigt ist. :-O Dann hast du noch Zeit zu überlegen… ;-)