Abschiedskonzert von Kristina Herzog

Darum geht’s:

Im Foyer des Berliner Konzerthauses findet die Putzfrau einen menschlichen Kopf. Er gehört zu Kolja Fechner, dem Dirigenten des Hauses, und vom Rest der Leiche fehlt jede Spur. Als Einstieg in seine Ermittlerkarriere hätte sich der Neu-Berliner Alex Rosenberg einen leichteren Fall gewünscht, denn Kolja Fechner war kein einfacher Mensch und hatte sich so einige Feinde gemacht, die alle ein Motiv hätten. Auch mit seiner Kollegin Kathleen Neubauer muss sich Alex erst noch zusammenraufen. Die Zusammenarbeit fängt ziemlich holprig an.

So fand ich’s:

Beide Ermittler sind keine perfekten Übermenschen mit unfehlbarer Spürnase. Alex leidet darunter, dass seine Beziehung zu Susa neuerdings nur noch eine Fernebziehung ist und das ausgerechnet zu einer Zeit, als es sowieso schon zwischen ihnen kriselt. Kathleen ist alleinerziehende Mutter, deren Exmann nicht besonders hilfreich dabei ist, ihre langen Arbeitsstunden und ihren kleinen Sohn unter einen Hut zu bringen. Bei ihren Ermittlungen werden Alex und Kathleen nicht gerade mit offenen Armen empfangen, sondern ignoriert oder angelogen und auch der Chef erwartet den Spagat zwischen diskreter, nahezu unsichtbarer, aber extrem schneller und erfolgreicher Arbeit. Hier werden keine Helden beweihräuchert, sondern solide Polizeiarbeit gezeigt, wie sie nach meiner Vorstellung auch tatsächlich so stattfindet.

Das Mordopfer hat ein paar Geheimnisse, die die Polizisten erst nach einiger Zeit ausgraben können und die einige Motive für einen Mord hergeben würden. So kann man mitraten und selbst Überlegungen anstellen, wer nun wie seine Finger in der Sache hat.

In gefälliger und flott lesbarer Sprache wird eine Geschichte erzählt, die eine gute Mischung aus realistisch und spannend bietet, genug mörderischen Krimifall, aber auch jede Menge privater Dinge nahe am Menschen, so dass einem die beiden Ermittler mit ihren Stärken und Schwächen immer sympathischer werden, je verzwickter der Mordfall wird.


[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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