Darum geht's:
In Köln wird ein Paketzusteller auf seiner Liefertour ermordet und einige Sendungen entwendet. Bei allen lässt sich Absender, Empfänger und Inhalt klären, nur bei einem Paket bleibt das im Dunkeln. Es war an die Anwaltskanzlei von Nicholas Meller gerichtet und der hat keine Ahnung, was darin gewesen sein könnte und wer der Absender ist. Bis sich seine Mitarbeiterin an etwas erinnert und Nicholas neugierig beginnt, der Sache nachzugehen. Als er begreift, in was für großen Schwierigkeiten er steckt, scheint es schon zu spät zu sein.
So fand ich's:
Das sympathische Schlitzohr Nicholas Meller hat sich zum erfolgreichen Anwalt gemausert. Dank der Publicity, die er durch den "Angstmörder"-Fall bekommen hat, hat er viele neue Klienten gewonnen, die Kanzlei wurde vergrößert, in ein besseres Stadtviertel verlegt und er kann sich neuerdings einen teuren Sportwagen leisten. Seine Freundin Nina sieht das nicht so positiv. Sie ist in Therapie, weil sie das Angstmörder-Drama noch nicht überwunden hat und dass Nicholas plötzlich nur noch an Erfolg und Karriere denkt, gefällt ihr auch nicht.
Nicholas schafft es, seinen Wirkungskreis zwischen neureichen Unternehmern, altem Adel und Kleinkriminellen auszudehnen und bewegt sich mal in dieser, mal in jener Welt. Die eine Seite kennt er gut, die andere verlockt ihn mit Einfluss und Macht und er muss ganz neu für sich seinen Platz in der beruflichen Welt finden.
Was es mit dem geheimnisvollen Paket, dem Stück Überschwemmungsgebiet, das für ein Vielfaches des Wertes versteigert wird und dem Freiherren, der ihn um einen delikaten Gefallen bittet, auf sich hat, bekommt er allerdings nicht so schnell heraus. Sein alter Widersacher Hauptkommissar Rongen würde gerne mehr von dem erfahren, was Nicholas weiß, doch das Anwaltsgeheimnis verbietet es Nicholas, den Mund über seine Mandanten aufzumachen. Denn Rongen und er stehen schließlich auf unterschiedlichen Seiten, auch wenn ihr zuerst sehr feindseliger Kontakt inzwischen besser läuft. Das heißt aber trotzdem für Nicholas, dass er erstmal eigene Ermittlungen anstellt.
Der Fall, mit dem es Nicholas Meller zu tun hat, ist keine Kleinigkeit, aber durchaus realistisch und man kann sich gut vorstellen, dass sich so etwas tatsächlich abspielt. Mir hat besonders gefallen, dass Nicholas sehr wohl einen Ehrenkodex mitbringt, aber seine Kontakte in die zwielichtigen Kreise, mit denen er schon immer zu tun hatte, genauso einsetzt wie seine ermittlerischen Fähigkeiten.
Wie auch im ersten Band "Angstmörder" ist die Behinderung seiner Freundin Nina, deren rechter Arm nicht ausgebildet ist, zwar kein Hauptthema, aber doch regelmäßig präsent. Zum Beispiel wird der teure Entsafter erwähnt, der angeschafft wurde, damit Nina oben ganze Orangen einlegen kann und unten der fertige Saft herauskommt. Diese Behinderung schränkt sie zwar kaum ein, weil sie sich gut zu helfen weiß, doch wie die Umgebung und gerade Menschen, die sie neu kennenlernt, damit umgehen, bringt eine zusätzliche Komponente in die Geschichte, die mir gut gefallen hat.
Die kriminalistischen Verwicklungen werden geradlinig und schnörkellos erzählt, sind aber für sich schon geheimnisvoll genug, um einen ständig bei der Stange zu halten und miträtseln zu lassen. Ich habe sehr lange im Dunkeln getappt, aber die spektakuläre Auflösung in einem blutigen Showdown hat mich überzeugt.
Dieser zweite Band kann gut mit "Angstmörder" mithalten und ich freue mich schon auf mehr.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Angstmörder
Blutacker
Herzlichen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar
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Titel: Blutacker
Autor/in: Lorenz Stassen
ISBN / ASIN: 978-3-453-43944-3
Sprache: Deutsch
Genre: Thriller
Serie:Nicholas Meller #2
Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: Klappbroschur
Seitenzahl: 352
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Huiiii, da ist ja wieder einmal etwas für mich dabei. Die Reihe klingt ja wirklich vielversprechend und vor allem nicht nach 08/15. Jetzt stellt sich mir nur noch eine Frage: NOCH eine neue Reihe beginnen oder nicht? XD
Liebe Grüße aus Wien
Conny
Liebe Conny,
noch eine Reihe anfangen oder nicht? DAS darfst Du mich nicht fragen, ich kann mich selbst nicht zurückhalten und reiße liebend gern auch andere mit ins Elend ;-) Also los, geh’s kaufen!
Hab ein schönes Adventswochenende
LG Gabi