[Stolpersteine] in Nürnberg: Namen und Standorte … und die Geschichten dahinter

Ich habe versucht, ein bisschen mehr über die Personen zu erfahren, denen die Stolpersteine in Nürnberg gewidmet sind. Bei vielen habe ich über das hinaus, was sowieso schon auf den Plaketten auf den Stolpersteinen vermerkt ist, nichts entdecken können. Von anderen gab es dagegen schon mehr zu erfahren. Das habe ich in dunkelblau und kursiv beim jeweiligen Namen vermerkt. Ich kann nur jedem empfehlen, auch den Links zu folgen und durch die Seiten zu stöbern, denn zumindest für mich hat es das Stolperstein-Projekt noch ein ganzes Stück konkreter und greifbarer gemacht, den Menschen hinter dem jeweiligen Stolperstein ein bisschen näher kennenzulernen.

Wer noch mehr Informationen oder Quellen zu den Personen auf den Nürnbergere Stolpersteinen kennt, kann sich gerne hier in den Kommentaren oder per E-Mail bei mir melden. Ich füge die Infos dann gerne noch bei!

Weitere Informationen und die Links zu den Berichten über meine Herbst-Putzaktion gibt es auf der "Stolpersteine"-Seite hier auf dem Blog.

 

Theodorstrasse 3,
6 Stolpersteine verlegt im Mai 2005

 

Adele Hirschmann, geb. Lehmann, 13.03.1883, deportiert am 29.11.1941 nach Riga, für tot erklärt 08.05.1945
Sie war verheiratet mit Heinrich Hirschmann, der schon 1920 verstarb und hatte zwei Töchter, Irma Marx (geb. 1906) und Lilly Lerner (geb. 1907) [Quelle]

Therese Jakob, geb. Einstein, 29.06.1884, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, für tot erklärt 08.05.1945
Max Jakob, 11.06.1876, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, für tot erklärt 08.05.1945
Therese und Jakob waren miteinander verheiratet. Sie hatten zwei Söhne, Walter (geb. 1904), der irgendwo in Leeds, England, im September 1942 an TBC starb, und Ernst, über den nichts weiter herauszufinden war [Quelle]
Walters Tochter Eva Rößner, Jahrgang 1926, erzählt ein bisschen mehr über ihre Familie hier (Artikel in Norbayern.de vom 19.06.2009) und hier (Nazistopp Nürnberg - Bericht über den Pegida-Marsch entlang der Stolpersteine am 26.03.2015)

Zu Therese und Max Jakob und Sebastian Bleistein gibt es einen "Hörstolperstein" mit noch weiteren Informationen und Kommentaren von Enkelin Eva Rößner.

Lina Sturm, geb. Strauß, 17.10.1859, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, dort am 18.09.42 ermordet
Lina Sturm wurde einen Monat vor ihrem 83. (!) Geburtstag deportiert.

Selma Triest, geb. Steinacher, 17.10.1882, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, für tot erklärt 08.05.1945
Josef Triest, 14.06.1877, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, für tot erklärt 08.05.1945
Selma und Josefs einziger Sohn Kurt (geb. 1907) war Zeichner und Fotograf. Er wanderte noch vor Beginn des 2. Weltkrieges nach Tel Aviv aus. Seine Mutter Selma besuchte ihn 1937 dort und obwohl ihre dort lebende Familie versuchte, sie zum Bleiben zu überreden, kehrte sie wieder nach Nürnberg zu ihrem schwer kranken Ehemann Josef zurück. [Quelle]
Hier gibt es (auf Seite 2 dieses Dokuments) sogar Fotos der beiden. Dort ist auch zu erfahren, dass auch Josefs Vater Moritz, Bruder Berthold und dessen Frau Lina Triest von München aus nach Auschwitz bzw. Theresienstadt deportiert wurden.

 

 



 

Theodorstrasse 5,
10 Stolpersteine verlegt im Mai 2005

 

Adolf Dinkelsbühler, 09.06.1861, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, dort am 22.09.1942 ermordet

Ludwig Ehrlich, 03.08.1887, deportiert am 23.04.1942 nach Krasniczyn,  ermordet am 01.05.1942 in Izbica

Marie Götz, geb. Apfelbaum, 10.08.1875, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, dort ermordet am 10.04.1943
Moses Götz, 18.03.1866, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, dort ermordet am 18.11.1942
Franz Götz, 12.02.1904, deportiert am 29.11.1941 nach Riga-Jungfernhof, verschollen

Ernst Gütermann, 22.09.1872, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, dort ermordet am 31.05.1943

Mali Hutzler, geb. Springer, 13.02.1879, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica,  verschollen
Sigmund Hutzler, 14.02.1880, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, verschollen
Therese Hutzler, geb. Götz, 14.10.1907, deportiert am 29.11.1941 nach Riga-Jungfernhof, dort ermordet am 26.03.1942
Theodor Hutzler, 22.08.1899, deportiert am 29.11.1941 nach Riga-Jungfernhof, verschollen

 

Theodorstrasse 5,
1 Stolperstein verlegt am 3.10.2012

Käthe Raphael, Jg. 1892, ermordet 8.5.1945 in Riga-Jungfernhof

 

 



 

Praterstraße 23
4 Stolpersteine verlegt im Mai 2005

 

Klara Katzenberger, geb. Sichel, 09.10.1884, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, verschollen
Lehmann Katzenberger, 25.11.1873, ermordet am 03.06.1942 in München-Stadelheim

Lehmann "Leo" Katzenberger hat traurige Berühmtheit erlangt, weil er Opfer eines eklatanten Falles von Justizwillkür geworden ist. Er kümmerte sich als väterlicher Freund um Irene Seiler, die nicht-jüdische Tochter eines Geschäftsfreundes, was den beiden eine Rassenschande-Anklage vor dem Sondergericht einbrachte. Irene Seiler wurde wegen Meineides zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, Leo Katzenberger erhielt die Todesstrafe.

Dieses Thema wurde im Film "Das Urteil von Nürnberg" mit Spencer Tracy umgesetzt. Der Film "Leo und Claire" beschäftigt sich nicht nur mit dem Prozess, sondern auch  mit dem Ehepaar Leo und Klara "Claire" Katzenberger. Das Buch „Der Jude und das Mädchen“ von Christiane Kohl verarbeitet das Thema literarisch.

Leo Katzenberger ist auch ein Hörstolperstein gewidmet.

Das Urteil gegen Leo Katzenberger und Irene Seiler kann man hier auf der Seite von "NS-Archiv" nachlesen.

Klara Katzenberger, geb. Sichel, 14.11.1892 deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, verschollen
Max Katzenberger, 08.10.1978, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, verschollen

Max Katzenberger war der Bruder von Leo.

 

 



 

Hochstraße 32
4 Stolpersteine verlegt im Mai 2005

 

Gertrud Bucki, geb. Glogauer, 07.06.1878, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, ermordet am 11.07.1944 in Theresienstadt

Albert Bucki, 06.02.1870, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, ermordet am 07.12.1942

Antonie Rosenstein, 15.08.1895, deportiert am 18.06.1943 nach Auschwitz, verschollen

Martin Selling, 07.10.1893, deportiert am 17.03.1943 nach Theresienstadt, verschollen in Auschwitz

 



 

Hochstraße 33
8 Stolpersteine verlegt im Mai 2005

 

Antonie Quittner, 06.01.1868, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, ermordet am 04.10.1942

Selma Ascher, geb. Wertheim, 07.11.1900, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, für tot erklärt am 08.05.1945

Joachim Ascher, 14.09.1923, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, für tot erklärt am 08.05.1945

Ruth Ascher, 02.10.1927, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, für tot erklärt am 08.05.1945

Eva Neufeld, geb. Zimmer, 26.11.1873, deportiert am 10.09.1942 nach Theresienstadt, verschollen in Minsk

Bella Neufeld, 09.09.1909, deportiert am 24.03.1942 nach Izbica, verschollen

Clothilde Rindskopf, 19.06.1880, geb. Deutsch, deportiert am 18.06.1943 nach Auschwitz, verschollen

Elisabeth Rindskopf, 10.05.1913, deportiert am 18.06.1943 nach Auschwitz, verschollen

 

 

 



 

Melanchthonplatz 1
3 Stolpersteine verlegt am 21. Juli 2006

 

Meta Schwarz Jg. 1889, ermordet 10.4.1940 in Fürth
Ludwig Schwarz Jg. 1877, erschossen 2.9.1937 in Rottendorf/Würzburg
Meta war die Ehefrau von Ludwig, ihr Mädchenname war Stern.
Ludwig Schwarz war Offizier im ersten Weltkrieg und Träger des Eisernen Kreuzes erster Klasse.

Joseph Schwarz Jg. 1921, deportiert 1943 ermordet in Auschwitz

Für die Familie Schwarz gibt es auch einen ausführlichen Hörstolperstein mit weiteren Informationen.

Meta und Ludwig Schwarz hatten zwei Söhne. Joseph, für den ebenfalls ein Stolperstein am Melanchthonplatz 1 verlegt ist. Der Sohn Meier Schwarz (hier geht's zu seinem Wikipedia-Eintrag) konnte mit Hilfe eines Kindertransportes nach Jerusalem gerettet werden.

 

 



 

Merkelsgasse 5
3 Stolpersteine verlegt am 21. Juli 2006

 

Mathilde Wagner geborene Fried, 3.3.1890 Wien, deportiert am 24.3.1942 nach Izbica

Ilse Wagner, 12.6.1914, deportiert am 24.3.1942 nach Izbica

Alfred Wagner 2.1.1889, vor Deportation Flucht in den Tod am 20.2.1942 Fürth

 

 



 

Sulzbacher Straße 48
2 Stolpersteine verlegt am 21. Juli 2006

 

Johanna Lörken geb. Löwental, Jg. 1886 deportiert 1942, ermordet in Izbica

Siegfried Lörken Jg. 1886 deportiert 1942, ermordet in Izbica

 

Sulzbacherstraße 48
2 Stolpersteine verlegt am 20. September 2010

Wilhelm Wassermann  geb. 22.1.1873 ermordet 20.5.1944 Auschwitz
Rosa Wassermann  geb. 6.5.1881 ermordet 29.12.1942 Theresienstadt
Rosas Mädchenname war Uhlmann oder Ullmann, ihrer Schwester Lina Reis ist an der Celtisstrasse 3 ein Stolperstein gewidmet
Wilhelm und Rosa Wassermann hatten einen Sohn namens Ernst, geb. 7. November 1904, der im August 1984 in den USA verstorben ist, dem Holocaust also entkommen ist (Quelle)

 

 

 



 

Josefsplatz 5
1 Stolperstein verlegt am 21. August 2007

 

Sidonie Stern 4.6.1884, 29.11.1941 verschollen nach Riga-Jungfernhof

Sidonie war die Schwester von Adolf Stern, dem in der Knauerstrasse  ein Stolperstein gewidmet wurde.

 

 



 

Knauerstrasse 27
1 Stolperstein

 

Adolf Stern 8.5.1878, 29.11.1941 verschollen nach Riga-Jungfernhof

Adolf war der Bruder von Sidonie Stern, der am Josefsplatz ein Stolperstein gewidmet wurde.

 

(Foto des Stolpersteins wird noch ergänzt)

 



 

Camerariusstraße 6
1 Stolperstein verlegt am 21. August 2007

 

Emma Kraft 29.6.1927, 29.11.1941 verschollen nach Riga-Jungfernhof
Emma wurde nur 14 Jahre alt

 

 



 

Fürtherstraße 9a
2 Stolpersteine verlegt am 20. September 2010

 

Edith Bartfeld geb. Landmann geb. 9.3.1910 ermordet 24.3.1942 in Izbica

Gerda Bartfeld geb. 25.12.1933 ermordet 24.3.1942 in Izbica

Das Schicksal von David Bartfeld, Ediths Ehemann und Vater von Gerda, kann man hier nachlesen (PDF-Datei). Schüler der 11. Klasse des Dr.-Frank-Gymnasiums in Staßfurt (Sachsen-Anhalt) haben Informationen über ihn recherchiert, als ihm dort 2013 ein Stolperstein gewidmet wurde. In der verlinkten Datei finden sich auch je ein Foto von Edith und Gerda Bartfeld.

 

 



 

Rosenaustraße 10
2 Stolpersteine verlegt am 20. September 2010

 

Fora Gaertner  geb. 18.3.1870 in Niederwerrn ermordet 21.4.1943 Theresienstadt

Emma Gaertner  geb. 14.4.1872 in Schweinfurt  ermordet 24.9.1942 Theresienstadt

 

 



 

Käthe-Strobel-Straße 12
2 Stolpersteine verlegt am 20. September 2010

 

Marie Lydia Gutmann geb. Kleinert geb.27. Mai 1893 verstorben am 23. April 1941 in Hartheim bei Linz (Euthanasieanstalt)

Emanuel Gutmann geboren am 22. Mai 1885 deportiert am 29. November 1941 zum Ghetto Riga Kategorie "Jude"

 

(Foto der Stolpersteine wird noch ergänzt)

 



 

Celtisstraße 3
2 Stolpersteine verlegt am 3. Oktober 2012

 

Lina Reis geb. Uhlmann (oder Ullmann) geb. 1884 deportiert 1942 Theresienstadt ermordet in Auschwitz
Nicolaus Reis  Jg. 1873  ermordet 15.3.1943 in Theresienstadt

Lina Reis war die Schwester von Rosa Wassermann, der in den Sulzbacher Strasse 48 ein Solperstein gewidmet ist (Quelle)

Lina und Nicolaus Reis hatten eine Tochter, Lotte Adler, geb. 13.07.1907, die 1974 in den USA gestorben ist (Quelle)

 

 



 

Virchovstraße 9
2 Stolpersteine verlegt am 3. Oktober 2012

 

Louis Dormitzer Jg. 1863  ermordet 26.2.1943  in Theresienstadt

Sophie Dormitzer geb. Kupfer  Jg. 1871 ermordet 23.9.1942 in Theresienstadt

 

 



 

Glockenhofstraße 28
1 Stolperstein verlegt am 3. Oktober 2012

 

Mathilde Guggenheim-Veit Jg. 1889  ermordet 1942 Kulmhof (Chemno)

 

 



 

Marienstraße 23
3 Stolpersteine verlegt am 28. Mai 2015

 

Dr. Fritz Wachtel Jg. 1877 Flucht 1939 USA
Berta Wachtel geb. Haymann Jg. 1889  Flucht 1939 USA

Dr. Hans Wachtel Jg. 1908 Flucht 1936 USA
Dr. Hans Wachtel war der Sohn von Fritz und Berta Wachtel. Auch wenn als Geburtsdatum der 9. Juni 1909 angegeben ist, habe ich wohl bei geni.com den richtigen Dr. Hans Wachtel gefunden. Er war verheiratet, Vater von 4 Kindern und wurde 1977 im Alter von 67 Jahren in Chicago ermordet. Dort findet sich auch ein Foto von Dr. Hans Wachtel.

 

 



 

Ludwig-Feuerbach-Straße 75
1 Stolperstein verlegt am 28. Mai 2015

 

Emil Oppenheimer Jg. 1885 Verhaftet 1933 Misshandelt von SA tot an den Folgen 31.8.1938

 

 



 

Tuchergartenstraße 15
1 Stolperstein verlegt am 28. Mai 2015

 

Thekla Freising Jg. 1900  Deportiert 1942 Izbica Ermordet

Über Thekla Freising konnte ich nicht mehr herausfinden, aber in der Onlineausgabe der "Mittelbayerischen" erschien im Juni 2014 ein ausführlicher Artikel über die Familie Freising und ihr Schicksal, insbesondere mit Focus auf Theklas Bruder Karl.

 

 



 

Heugässchen 2
2 Stolpersteine verlegt am 18. September 2015

 

Lemel Berger Jg.1885 „Polenaktion“ 1938 Bentschen / Zbasyzyn Belzec Ermordet

Sara Berger geb. Kaufman Jg. 1888 „Polenaktion“ 1938 Bentschen / Zbasyzyn Belzec Ermordet

 

 



 

Hallerstraße 27
3 Stolpersteine verlegt am 18. September 2015

 

Hugo Mosbacher Jg. 1880 „Schutzhaft“ 1938 Dachau Flucht 1940 Holland Interniert Westerbork Deportiert 1943 Auschwitz Ermordet 5.2.1943
Clementine Mosbacher geb. Adler Jg. 1886 Flucht 1940 Holland Interniert Westerbork Deportiert 1943 Ermordet im besetzten Polen

Hugo und Clementine hatten eine Tochter, Rosi Lisbeth, geb. 14. Juli 1916, die in die USA emigrierte und dort 2009 mit 93 Jahren starb. Ihre Schwiegertochter hat ihre Erinnerungen an die Jugend in Deutschland und das Schicksal ihrer Familie hier auf Englisch niedergeschrieben und auch Familienfotos beigefügt. 

Frieda Roederer geb. Mosbacher Jg.1882 Flucht Holland Interniert Westerbork Deportiert 1943 Sobibor Ermordet 28.5.1943
Frieda war die Schwester von Hugo Mosbacher.

 

 



 

Bucherstraße 10
4 Stolpersteine verlegt am 18. September 2015

 

Dr. Ignatz Steinhard Jg. 1869 Gedemütigt / Entrechtet Tot 2.1.1933

Henriette Steinhardt geb. Wertheim Jg. 1882 Deportiert 1942 Izbica Ermordet

Pauline Steinhardt Jg. 1905 Flucht 1934 Italien 1936 Palästina

Dorothea Steinhardt Jg. 1912 Flucht 1934 1936 Palästina

 

 



 

Frommannstraße 23
1 Stolperstein verlegt am 18. September 2015

 

Dr. Leonhard Rosenfeld Jg. 1865 Gedemütigt / Entrechtet Tot 3.11.1934

Ein Orthopäde, der sich besonders für die Belange der körperlich Behinderten eingesetzt hat. (Quelle, weitere Quelle)

 

 



 

Willstraße 7
1 Stolperstein verlegt am 23. Februar 2016

 

Leopold Berger Jg. 1908 Deportiert 1942 Theresienstadt  1942 Izbica ermordet

 

 



 

Frauentorgraben 17
1 Stolperstein verlegt am 17. Oktober 2017

Rudolf Brinkmann Jg. 1908 Verhaftet Dez. 1934 1935 Verurteilt § 175 Inhaftiert 1941 Flossenbürg Ermordet 17.11.1941

Rudolf Brinkmann lebte als Student in Berlin, wo er seine Homosexualität ausleben konnte. 1934 wurde er bei einer Razzia der Gestapo verhaftet und kam acht Monate ins KZ Lichtenburg. Danach durfte Brinkmann weder studieren noch eine Ausbildung als Buchhändler machen. Erst 1938 fand er Arbeit in Nürnberg lebte zur Miete am Frauentorgraben 17. Nachdem ihn ein 23-Jähriger denunzierte, den er im Nürnberger Hauptbahnhof angesprochen hatte, kam Brinkmann ins Gefängnis und danach ins KZ Flossenbürg, wo er 1941 umkam (Quelle)

 

 



 

Seuffertstraße 5
1 Stolperstein verlegt am 17. Oktober 2017

 

Andreas Hitzler Jg. 1906 Verhaftet 1.11.1936 Sicherungsverwahrung 1937 Verurteilt § 175 Dachau Mauthausen Ermordet 2.5.1940

1932 wurde der Bäckereigehilfe Andreas Hitzler zum ersten Mal verurteilt, weil er gegen den sogenannten Schwulenparagraphen 175 verstoßen hatte. Nachdem ihn ein Sexualpartner vor Gericht denunziert hatte, wurde Andreas Hitzler 1936 in seiner Wohnung in der Seuffertstraße 5 festgenommen. Hitzler starb 1940 im KZ Mauthausen, wo "schwerbelastete, unverbesserliche und asoziale Schutzhäftlinge" durch Zwangsarbeit ausgebeutet und umgebracht wurden (Quelle)

 

 



 

Hallplatz 21
1 Stolperstein verlegt am 17. Oktober 2017

 

Karl Kloss Jg. 1895 Seit 1936 Verhaftet und Verurteilt § 175 1944 Nürnberger Sondergericht Vor Urteil Flucht in den Tod 8.6.1944

Karl Friedrich Kloss, Jahrgang 1895, wurde mehrfach wegen Verstoßes gegen den § 175  verurteilt. Weil er zuletzt als Portier in einem Hotel am Hallplatz 21 arbeitete, liegt dort nun ein weiterer "Stolperstein". Als Kloss 1944 als "gefährlicher Gewohnheitsverbrecher" vor Gericht stand und seine "Ausmerzung" drohte, erhängte er sich mit einem Hemdstreifen in der U-Haft (Quelle)

 

 



 

Untere Talgasse 6b
1 Stolperstein verlegt am 17. Oktober 2017

 

Rudolf Koch Jg. 1918 Seit 1937 Verhaftet und Verurteilt § 175 Sicherungsverwahrung 1940 Sachsenhausen Flossenbürg Zwangskastriert 1941 1942 Entlassen

In Nürnberg waren die Toiletten des Kaufhauses Weißer Turm und der Waffenhof, der heutige Handwerkerhof, beliebte Treffpunkte für Homosexuelle, denn sie waren zur Heimlichkeit gezwungen. Dort ging auch Rudolf Koch der Polizei ins Netz. Sie verhängte harte Auflagen, Koch verstieß schnell dagegen. Mitte Januar 1940 kam er ins KZ Sachsenhausen, später nach Flossenbürg, wo er sich für den einzigen Ausweg entschied: Mit 23 Jahren ließ er sich im KZ "freiwillig" kastrieren, wenig später wurde er entlassen. Koch starb 1986. (Quelle)

 



Es wird später noch ergänzt:

vier Stolpersteine für die Familie Blümlein, die am 20.10.2018 bei einer „Selbstverlegung“ ohne Gunter Demnig in der Pirckheimerstraße 117 hinzugekommen

 



Es folgen auch noch Fotos und weitere Infos zur Neuverlegung am 9. November 2018:

Georg Jean Mayer (13.2.1902-5.1.1943) Tucherstraße 14

Adam Schwind (1.6.1899-11.5.1945) Veillodterstraße 21

Dr. Aron Cohn (18.10.1904-30.6.1945) Willy-Brandt-Platz 8

Fritz Drechsler (8.2.1898-19.3.1941) Köhnstraße 50

Richard Pongratz (18.6.1910-12.7.1945) Schuckertplatz 6

Karl Jakob Kolb (12.3.1891-27.1.1942) Herschelstraße 17

Frieda Brüll (9.10.1875- unbek.) Blumenthalstraße 7

Alfred Zöller (11.7.1912-25.5.1940) Leyher Straße 25

Erste Infos hierzu gibt's bei queer.de und auf Facebook.

 

 

 

 

Loading Likes...
Kommentare abonnieren
Benachrichtige mich zu:
10 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Janna | KeJas-BlogBuch
5 Jahre her

<3 <3 <3

5 Jahre her

Wow, was für eine Arbeit das gewesen sein muss. Nicht nur die Recherche, auch der Blog Beitrag. Aber er ist so wichtig, sehr berührend und macht das Leid dieser Namen noch greifbarer!
Vielen, vielen Dank für deine Mühe und die ganzen Informationen.
Liebe Grüße,
Yvonne :)

Heide Inhetveen aus Sulzbuerg
4 Jahre her

Zu Thekla Freising habe ich eine ausführliche Biographie zusammengestellt. Für sie und ihren Vater Simon Freising wurden 2018 in Sulzbürg vor ihrem ehemaligen Wohnhaus nochmal Gedenksteine verlegt. Für andere Mitglieder der Familie Freising wurden in Regensburg Stolpersteine verlegt.

Felix
3 Jahre her

Danke für die ausführliche Übersicht. Morgen werde ich die passenden Poliermittel kaufen und in den nächsten Wochen die Steine in meiner nächsten Umgebung putzen.

Dir alles Gute und bleibe gesund!

Alfons Graf
3 Jahre her

Ein kleiner Hinweis. Der Stolperstein für Adolf Stern befindet sich in der Knauerstraße 27 – nicht 17 -. Von diesem Haus aus wurde – so eine Hinweistafel – eine größere Anzahl jüdischer Mitbürger in die Vernichtung geschickt.

Matthias
3 Jahre her

Vielen Dank für die Zusammenstellung dieser Liste!
Dies lässt die Menschen dahinter nicht vergessen und wir können an sie denken, wenn wir an den Stolpersteinen vorbeikommen.