Darum geht’s:
Hyacinthe fragt nicht lange nach, warum der hässliche Gavrila ihn davor retten möchte, mit Schimpf und Schande verjagt oder gar von seinem Vater erschlagen zu werden, weil Hyacinthe sich in dunkeln Ecken der Stadt herumgetrieben hat, um auf dem Strich ein bisschen Geld für seine arme Familie zu verdienen. Als der Polizeichef Hyacinthe vor allen bloßstellt, ist er heifroh, dass Gavrila ihn heiraten und damit alles wieder gutmachen will.
Gavrilas Lebensinhalt ist es, den Tod seines Bruders aufzuklären und dem Geheimbund, der offensichtlich auch an anderen Morden die Schuld trägt, das Handwerk zu legen. Dass er wegen seines Aussehens in der ganzen Stadt nur verspottet und beleidigt wird, hat Gavrila gelernt zu ignorieren. Schließlich ist er ja auch tatsächlich hässlich und kaltherzig.
So fand ich’s:
Der Mann, der Hyazinth in ein dreckiges Häuschen bringt, ist dem jungen Hyazinth nur kurze Zeit unheimlich. Schnell entdeckt er das gute Herz hinter der rauen Fassade seines Ehemanns und auch Gavrila ist nicht immun gegen den begeisterungsfähigen, aufgeweckten und vor allen Dingen sehr süßen Hyazinth. Es ist schön mitzuerleben, wie Gavrila, der sich aus gutem Grund eine harte Schale zugelegt hat, seine Seele für seinen liebenswerten jungen Ehemann öffnet.
Der Junge ist Feuer und Flamme für Gavrilas Besessenheit, den Tod seines Bruders aufzuklären und mit Angehörigen anderer Opfer eine Mörderbande dingfest zu machen. Hyazinth will helfen. Und während sich zwischen den ungleichen Eheleuten zarte Bande entwickeln, müssen sie zusammen ein paar heikle Situationen meistern und spannende Ermittlungen unternehmen.
Die Gruppe von Angehörigen anderer Opfer, die Gavrila um sich geschart hat, ist bunt und jeder hat seine eigenen Geheimnisse, die auch den Leser unterhalten und mit Spannung versorgen. Obwohl sich Gavrila selbst nicht leiden mag, gibt es doch mehr Leute um ihn herum, die loyal zu ihm stehen, als er bemerkt. Und dann will Hyazinth auch mehr über Gavrilas Vergangenheit und das Verhältnis zu seinem verstorbenen Bruder herausfinden.
Genau wie bei “Der Tischler und sein Stutzer” hat es Tharah Meester wieder geschafft, eine Atmosphäre zu kreieren, die mich emotional erreicht hat. So angeschlagen die Gefühlswelt von Gavrila und Hyazinth auch ist, so zwangsläufig neigen sie sich zueinander hin. Mit einem Altersunterschied, der aus ihnen auch Vater und Sohn machen könnte, entdeckt Gavrila seinen Beschützerinstinkt, doch Hyazinth lässt sich nicht so leicht bändigen. Die beiden sind glaubwürdig in ihren Zweifeln und Ängsten, genauso wie in der zupackenden Art, wie sie die Mordfälle aufklären wollen und ein bisschen ängstlich, aber auch sehr wagemutig in kritische Situationen geraten. Die kriminalistischen Ermittlungen und die Liebesgeschichte sind sehr ausgewogen miteinander kombiniert.
Und weil ich nicht genug bekommen kann von Ascot und seinen Bewohnern, nehme ich schnell “Edlyn – Echo der Nacht” (wer dem Link folgt, kommt zu Tharah Meesters Homepage, auf der auch ein sehr atmosphärischer Trailer zur Geschichte zu finden ist) zur Hand, in der eine Nebenfigur aus “Der Liebreiz einer Hyazinthe” seine eigene Kurzgeschichte bekommt.
Mehr dazu:
Bei Kristinas Bücherwelt kann man eine ganz wunderbare Rezension zum Buch lesen.
Ebenfalls in Ascot spielen
Der Tischler und sein Stutzer
Der Inbegriff von Biederkeit
Edlyn – Echo der Nacht
Auf Tharah Meesters Homepage gibt es noch kleine zusätzliche Infos wie eine Timeline für die erfundene Welt Farefyr mit der zeitlichen Reihenfolge, in der ihre Bücher spielen, oder auch gezeichnete Landkarten. Überhaupt sind ihre Blogartikel mit tollen Zeichnungen versehen, die ihre Infos zu den einzelnen Büchern auch optisch zum Leckerbissen machen.
Also, stöbert mal durch die Homepage, es lohnt sich auf jeden Fall!
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage der Autorin
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Es freut mich, dass Dir die Bücher gefallen. Wie Du weißt, bin ich ja schon lange Fan von Tharah Meester :-)
Weiter so.
LG
Ich bin auf jeden Fall auch inzwischen ein Fan geworden und werde mich durch die anderen Bücher ebenfalls durchlesen.
LG Gabi