Darum geht's:
Als Russell Gaines nach einer jahrelangen Gefängnisstrafe wieder in seine Heimatstadt zurückkehrt, ist ihm schon klar, dass es für ihn keinen leichten Neuanfang geben wird. Er hat betrunken einen Autounfall verursacht, bei dem ein Mensch ums Leben kam und dessen Familie hat sich persönliche Rache vorgenommen, die auch nach elf Jahren nicht abgeflaut ist.
Maben zieht mit ihrer kleinen Tochter Annalee durchs Land und ist inzwischen völlig pleite und verzweifelt genug dafür, die Waffe einzusetzen, die ihr zufällig in die Hände fällt. Als sie auf Russell trifft, scheint es für beide keinen Ausweg aus ihrer Lage zu geben.
So fand ich's:
Über dem Ganzen hängt ein Hauch von Verzweiflung - der Titel des Buches ist perfekt gewählt, denn er gibt die Atmosphäre wieder, die die komplette Erzählung hat.
Geschrieben ist das Buch in manchmal etwas eigenwilliger Sprache mit viel indirekter Rede, jeder Menge Sätzen, die von "und" nur so wimmeln. Sie lässt sich aber leicht und flott lesen und passt wunderbar zur Handlung und Wirkung des Buches.
Man hat das Gefühl, dass etwas Schlimmes passiert. Es gibt Vorzeichen, aber man weiß noch nicht, wer Opfer und wer Täter sein wird, wen es trifft, und ob es nicht doch ein Happy End gibt. Diese Stimmung ist so greifbar, dass man davon einfach nicht unberührt bleibt. Sie hat mich mitgerissen und ich konnte mich völlig fasziniert nicht von dem Buch lösen, bevor die letzte Seite gelesen war.
Die Kleinstadt in Mississippi bildet die perfekte Kulisse für Familienzusammenhalt, Mord, Ehre, Selbstjustiz, Kleinkriminelle, die Suche nach dem kleinen Glück, und Menschen, die an ihren Werten festhalten genauso wie für andere, die nur nach ihrem eigenen Wohlergehen schauen. Jede Figur, die nur durch die Geschichte huscht oder auch eine Hauptrolle spielt, hat Tiefe und Individualität. Alle haben ihr Schicksal, das sie geformt hat und bestimmt, wer sie sind. Diese lebendige Vielfalt macht es leicht, sich in einigen der Figuren wiederzuerkennen und auch zu sehen, wie schwer es ist, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und es in die gewünschte Richtung zu drehen.
Dieser wunderbar atmosphärische Roman hat mich gepackt und mich berührt.
Wie wunderbar, dass mein Lesejahr gleich mit so einem Kleinod beginnt.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Desperation Road
Original-Titel: Desperation Road
Autor/in: Michael Farris Smith
Übersetzer/in: Jürgen Bürger
ISBN / ASIN: 978-3-86913-972-2
Sprache: Deutsch
Genre: Roman
Verlag: Ars Vivendi
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: Hardcover
Seitenzahl: 278
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Hö? Wurde mein Kommi verschluckt?! o.O :(
Oh nein, was ist da los? Ich hab nichts gelöscht und im Spam ist auch nichts.
Kann ja nicht sein, dass mein BLog Deine Kommentare nicht mag ganz im Gegenteil …. doofe Technik :-(
Jaaa, richtig doof -.-
Hab kommentiert wie immer, aber irgendwie hat das internet es verschluckt …
Du hast mich auf jeden Fall neugierig gemacht! Das Cover in Zusammenhang mit dem Titel gefällt mir schon sehr! ich mag es, wenn eine Vorahnung durch die Zeilen schwirrt, die nicht greifbar ist. Kommt auf jeden Fall mal auf meine Wunschliste, lief mir bislang noch gar nicht über den Weg!
Hallo Gabi,
das Buch hört sich sehr interessant an. Das wandert auf jeden Fall auf meine Wunschliste.
Es hat mich im ersten Moment an “Der Duft des Sommers” von Joyce Maynard erinnert. Aber ich denke, die Bücher gehen doch in unterschiedliche Richtungen.
Liebe Grüße
Julia
Hallo Julia,
“Der Duft des Sommers” kenne ich nicht – klingt aber klasse. Bei “Desperation Road” ist vielleicht die Atmosphäre der Geschichte ähnlich. Auf jeden Fall fand ich das Buch sehr lesenswert und ich bin gespannt, ob es bei Dir auch so gut ankommt wie bei mir, wenn es sich mal in Deiner Wunschliste hochgearbeitet hat :-)
LG Gabi
Musste direkt hier her huschen, von deinem Rückblick. Die Rezi ist wohl an mir vorbeigegangen.
Das ist ein Buch, was ich mir mal näher anschauen würde. Danke für den Tipp :3
Dann ist ja gut, dass ich den Rückblick mache :-) Mir geht’s oft genauso, dass ich eine Rezension nicht mitbekommen und beim Monatsrückblick entdecke ich die dann doch.
Mich hat “Desperation Road” echt gepackt und ich bin gespannt, ob das Buch auf Dich die gleiche Wirkung hat.
LG Gabi