Darum geht's:
Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ sind vor 150 Jahren erschienen und haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Peter Hunt hat das Jubliäum zum Anlass genommen, die nicht weniger spannende Entstehungsgeschichte dieser Kinderbuchklassiker zu erzählen. Entstanden ist eine besondere Hommage an den Autor dieser Bücher, die mit zahlreichen versteckten Anspielungen auch als Satire auf die damalige sogenannte feine Gesellschaft gesehen werden können. Abgerundet durch die klassischen Illustrationen von John Tenniel, wird dieses Buch zu einem Muss für alle Alice-Fans.
So fand ich's:
In der Märchenwelt fühlte ich mich immer schon sehr wohl. Außer bei „Alice im Wunderland“. Als kleines Mädchen machte mir so manch seltsame Figur in der von Lewis Caroll beschriebenen Phantasiewelt ziemliche Angst, allen voran die Herzkönigin. Daher schwankten meine Gefühle den Abenteuern des blonden Mädchens gegenüber lange zwischen Faszination und Beklemmung. Doch Peter Hunt ist es mit diesem Buch gelungen, meine Sichtweise in Richtung Wertschätzung und Bewunderung festzulegen.
Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, habe ich mir Zeit genommen, die Bilder und klassischen Illustrationen in Ruhe zu betrachten und bin so langsam immer tiefer in das „Wunderland“ eingetaucht. Dadurch wurde ich noch neugieriger darauf zu erfahren, wie die Alice-Bücher entstanden sind.
Ich fand es äußerst amüsant zu entdecken, welche Anspielungen Lewis Carroll in seinen Geschichten versteckt hatte. Der Leser lernt in diesem Buch auch die „reale Alice“ kennen – das Mädchen, das dem Autor als Vorbild für seine Protagonistin diente. Für mich als Leserin ein besonderer Moment, eine Hauptfigur tatsächlich mit den Augen des Autors betrachten zu können.
Es bleibt natürlich ein Sachbuch und ich habe trotz den relativ wenigen Seiten für die Lektüre einige Zeit gebraucht, da ich es in Häppchen gelesen habe. Allem voran haben mich die Bilder und Illustrationen in ihren Bann gezogen. Sie haben der Sachlichkeit dieser Entstehungsgeschichte einiges an Leben eingehaucht.
„Die Erfindung von Alice im Wunderland“ ist sehr schön gestaltet und dadurch auch eine tolle Geschenkidee für Fans und solche, die es werden wollen.
Für mich war es sehr interessant und auch unterhaltsam, Alice und die lustigen Gesellen aus dem Wunderland diesmal aus der Erwachsenenperspektive genauer zu betrachten. Und ich habe Lust bekommen, das Original-Buch nochmals zu lesen und ich werde bestimmt einiges entdecken, was mir früher nicht so aufgefallen ist.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Die Erfindung von Aice im Wunderland – Wie alles begann
Original-Titel: The Making of Lewis Carroll's Alice and the Invention of Wonderland
Autor/in: Peter Hunt
Übersetzer/in: Gisella M. Vorderobermeier
ISBN / ASIN: 380624264X
Sprache: Deutsch
Genre: Literaturkritik, Autorenbiographie
Verlag: : wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Erscheinungsjahr: 2021
Medium: Hardcover
Seitenzahl: 128
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Hallo Gabi,
oh ja, lies die Alice-Bücher unbedingt noch einmal! Man hat als Erwachsene noch mal eine ganz andere Wahrnehmung von allem. Ganz abgesehen davon, dass sich in den Büchern auch nach dem 10. Lesen noch immer etwas Neues entdecken oder anders deuten lässt. Die Geschichten geben einfach so viel her. Ganz viel Spaß beim (Wieder-)Entdecken!
Viele Grüße
Kathrin
Liebe Kathrin,
Vielen Dank für deine Nachricht.
Du hast zwar Gabi angesprochen – aber da ich die Rezi geschrieben habe, erlaube ich mir zu antworten. :-)
Du hast vollkommen Recht: als Kind mochte ich diese Geschichten nicht besonders. Erst viel später konnte ich damit etwas anfangen. Das Buch “Die Erfindung der Alice im Wunderland” hat mir das nochmal so richtig vor Augen gehalten. Ich überlege mir von “Alice” noch eine besonders schöne Ausgabe zu gönnen. Es gibt da schon zwei, die ich im Blick habe… :-)
Herzliche Grüße
Ayasha
Liebe Ayasha,
oje, das tut mir leid! Da habe ich doch tatsächlich übersehen, von wem der Beitrag stammt.
Das ändert aber nichts daran, dass ich den Artikel gern gelesen habe.
Ja, ich frag mich manchmal auch, ob Kinder tatsächlich noch so einen guten Zugang zu den Geschichten finden. Vor allem wenn man die Verfilmungen kennt, die ja doch andere Schwerpunkte setzen.
Von den Alice-Büchern gibt es tatsächlich unzählige Ausgaben. Da fällt die Entscheidung sicher nicht leicht (ich habe auch mehrere Ausgaben hier stehen). Welche Ausgaben hast du denn im Blick?
Liebe Grüße
Kathrin
Liebe Kathrin,
Das macht doch nichts. :-)
Die Ausgabe von Coppenrath (ISBN-10: 3649634570) würde mir gefallen. Aber auch die Version von Jacoby & Stuart (ISBN-10: 3946593100) hat es mir angetan. Überhaupt sind solche Schmuckbände einfach nur zum Dahinschmelzen… :-D
Herzliche Grüße
Ayasha
Die Ausgabe von Jacoby & Stuart habe ich auch (ich liebe alles von Benjamin Lacombe).
Die Ausgabe vom Coppenrath Verlag ist aber auch hübsch :)