Darum geht’s:
Schon immer schlugen zwei Herzen in Raffaelas Brust: ein Herz schlägt für ihre Heimatstadt Saarbrücken, in der sie aufgewachsen ist. Doch das zweite Herz pocht auch immer recht laut für die Toskana, die Heimat ihrer Mutter Tizia, wo sie als Kind viel Zeit verbracht hatte. Nun steht sie kurz vor der Erfüllung ihres großen Traumes der Eröffnung einer kleinen Trattoria in Saarbrücken. Davor möchte sie jedoch nochmals einen Sommer in der Toskana verbringen, um nach alten Rezepten zu forschen und auch andere Ideen für ihr kleines Lokal zu sammeln. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass gleich zwei Männer ihr Leben durcheinander bringen. Als sie dann auch noch die Tagebücher ihrer Mutter findet und diese – mit Tizias Erlaubnis – anfängt zu lesen, vereinnahmt sie das Leben in Italien immer mehr und Saarbrücken und alles was damit zu tun hat, entfernt sich gefühlt immer mehr. Raffaela muss aufpassen, ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Aber gerade auch durch die Geschichte ihrer Vorfahrinnen gewinnt sie an Stärke und ist sich immer sicherer, was der richtige Weg für sie ist.
So fand ich’s:
Die letzte Seite ist umgeblättert und ich schaue noch ganz versonnen auf das stimmungsvolle Cover. Ich glaube noch den Geruch von Pinien und Oleander in der Nase zu haben. Und ich habe einen Bärenhunger auf Crostini. Ja, „Die Frau des Ölbauern“ hat mich alles andere als kalt gelassen… Und auch wenn meine Gedanken das Gefühl erwecken, dieses Buch sein ein richtiges Wohlfühlbuch, ist das nur die halbe Wahrheit. Denn es ist viel mehr als das. Denn es ist gleichzeitig eine fesselnde Familiensaga und die Geschichte einer Frau, die eigentlich weiß was sie möchte oder zumindest dachte, es zu wissen. Aber der Reihe nach…
Raffaela ist schon zu Beginn des Buches eine starke und selbstbewusste Frau. Sie verfolgt trotz Gegenwind zielstrebig ihren Traum und lässt sich auch nicht von einem verlockenden Angebot davon abbringen. Raffaela hat mir sofort gut gefallen: eine junge, moderne Frau mit großen Stärken aber auch einer zarten Seite, die sie aber nicht gleich jedem zeigt. Gerade mit ihrer Figurenzeichnung beweist hier meiner Meinung nach die Autorin ihr Talent, sich in Personen hineinzuversetzen und diese einfühlsam und lebendig darzustellen. Es scheint ihr auch Spaß zu machen, ab und an mit Klischees zu spielen, aber stets in einem subtilen und absolut passenden Rahmen.
Im Nachwort erzählt die Autorin, dass sie selbst in der beschriebenen Gegend ein Jahr gelebt hat. Und man spürt förmlich in den Beschreibungen ihre Liebe zu diesem Flecken Erde und es weht ein Hauch von Wehmut zwischen den Zeilen, was für mich das Buch noch zusätzlich besonders macht.
Für mich war „Die Frau des Ölbauern“ eine Reise in die wundervolle Toskana, die dem Leser hier in lebendigen Farben näher gebracht wird. Gleichzeitig lernte ich spannende Figuren kennen und konnte mich in eine Familiengeschichte mit starken Frauen, Liebeswirrungen und schicksalshaften Begegnungen vertiefen. Kurzum ein rundes, emotionales, einfach schönes Leseerlebnis, so dass mich jetzt auch „il mal d’Africa“ erwischt hat. Was das ist, werde ich hier nicht verraten. Es lohnt sich, selbst nachzulesen, was das bedeutet.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Herzlichen Dank an den Verlag und die Autorin für das Rezensionsexemplar
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Titel: Die Frau des Ölbauern
Original-Titel: —
Autor/in: Angelika Lauriel
Übersetzer/-in: —
ISBN / ASIN: B09SM83FPL
Sprache: Deutsch
Genre: Belletrisik, Familiensaga
Verlag: Schaumburg Edition
Erscheinungsjahr: 2022
Medium: Taschenbuch
Seitenzahl: 560
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite