Die Frauen, die er kannte von Hjorth & Rosenfeldt – Sebastian Bergman #2

Der zweite Fall für den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman

Klappentext:

Wieder wurde in Stockholm eine Frau ermordet, es ist bereits das dritte Opfer. Auch sie trug ein hellblaues Nachthemd, wurde brutal vergewaltigt, ihre Kehle aufgeschlitzt.

Kommissar Höglund und seine Kollegen stehen unter großem Druck, denn die Abstände zwischen den Taten werden kürzer. Und die Handschrift deutet auf einen berüchtigten Serienmörder: Edward Hinde, manipulativ, grausam, hochintelligent. Doch Hinde sitzt seit Jahren im Hochsicherheitstrakt.

Höglund bleibt nichts anderes übrig, als jenen Mann ins Team zu holen, der Hinde einst hinter Gitter brachte – Kriminalpsychologe Sebastian Bergman. Für den Kommissar und sein Team ist der arrogante Einzelgänger eine Zumutung, für Bergman wird der Fall zum Albtraum: Denn der Name des vierten Opfers ist ihm nicht unbekannt …

So fand ich’s: 

Sebastian Bergman ist eine der interessantesten Romanfiguren, über die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Wenn man sich manchmal überlegt, den Menschen böse Wahrheiten ungeschminkt ins Gesicht zu schleudern, seine gemeinen und gehässigen Gedanken einfach mal in die Tat umzusetzen oder sich über Konventionen und Rücksichten hinwegzusetzen und nur nach seinen eigenen Interessen zu leben – dann kann man bei Sebastian Bergman nachlesen, wie das geht.

Dummerweise ist er auch ein bedauernswerter, vom Schicksal gebeutelter Mensch, einsam, von Alpträumen verfolgt, unfähig zu vertrauensvollen zwischenmenschlichen Bindungen, der dies aber mit schneidend scharfem Verstand erkennt und sich nur selbst dabei im Weg steht, sein Verhalten zu ändern. Im Laufe des Buches lässt er gelegentlich seine menschliche Seite durchblitzen und man darf hinter die Fassade schauen. Das macht ihn als Charakter hoch interessant und lässt einen alleine schon seinetwegen weiter lesen, denn seine Unfähigkeit zu reden oder im Team zu arbeiten wirkt sich auch negativ auf die Mordermittlungen aus und erhöht gehörig die Spannung.

Das Autorenteam nimmt sich Zeit für seine Charaktere. Nicht nur Sebastian wird bis in die dunkelsten Winkel ausgeleuchtet, auch die anderen Ermittler und sogar Nebenfiguren bekommen Eigenheiten, Tiefe und Charakter. Dadurch, dass sich Hjorth und Rosenfeldt nicht nur auf die Mordermittlungen focussieren, sondern viel Raum lassen für interessante Blicke in die Seelen der Handelnden, haben wir für einen Krimi ungewöhnliche 726 Seiten vor uns, auf denen aber nicht ausschweifend geschwafelt, sondern brillant und kurzweilig erzählt wird. Im letzten Drittel bahnt sich dann neben den Psychospielchen zwischen Bergman und Serienmörder Hinde noch ein handfester Showdown an, der einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.

Mehr dazu:

Die Serie in der richtigen Reihenfolge

Der Mann, der kein Mörder war

Die Frauen, die er kannte

Die Toten, die niemand vermisst

Das Mädchen, das verstummte

Die Menschen, die es nicht verdienen


[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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