Darum geht's:
Alex und Janna studieren Biologie. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten der beiden jungen Männer auch schon auf. Während Alex aus einer wohlhabenden Familie stammt, keine Geldsorgen kennt und gerne mal in Clubs feiern geht, muss Janna auch seinen Teenager-Bruder und den nichtsnutzigen Vater finanziell durchbringen. Dafür jobbt er im "Panther", einem Club, in dem man im Keller mehr verdienen kann, indem man sich selbst verkauft - und auch dazu ist Janna regelmäßig gezwungen.
So fand ich's:
Janna trägt für einen Mann nicht nur einen ungewöhnlichen Vornamen, sondern er lebt auch ein nicht durchschnittliches Leben. Er kommt aus einem armen Viertel und sein verwitweter Vater hat sich dem Alkohol und der Spielsucht ergeben. Weil es aber noch den 16jährigen Bruder Mika gibt, ist Janna nicht einfach abgehauen. Er möchte, dass Mika eine Chance bekommt, aus seinem Leben etwas zu machen, doch er befürchtet, dass sein kleiner Bruder in falsche Kreise gerät und es ohne vernünftigen Schulabschluss nicht schaffen wird. Neben dem Studium kann Janna als Barkeeper nicht genug verdienen, um sich selbst, Vater und Bruder über die Runden zu bringen, deshalb sieht er keine andere Möglichkeit, als regelmäßig im Keller des "Panther" seinen Körper zu verkaufen. Dass er sich nicht einmal bemüht, Vergnügen daran vorzutäuschen, hat ihm den Spitznamen "Eisprinzessin" eingebracht - und auch ein paar Kunden, die auf abgedrehte Weise versuchen, ihm doch eine Gefühlsregung zu entlocken.
Diese Welt, die da im Keller des "Panther" stattfindet, und Jannas desolates Familienleben werden überhaupt nicht beschönigt. Man spürt deutlich die Verzweiflung, die ständig unterschwellig vorhandene Gewalt und wie alleingelassen Janna ist. Dass er nur die Möglichkeit sieht, die Zähne zusammenzubeißen und diese Zeit durchzustehen, weil weder Vater noch Behörden eine wirkliche Hilfe sind, wird sehr schnell klar. Und dass er sich gegen alles und jeden verschließt, ist ebenfalls verständlich.
Ganz im Gegensatz dazu hat Alex ein problemloses und entspanntes Studentenleben. Janna fasziniert ihn und er möchte ihn näher kennenlernen. Gerade, dass Janna so verschlossen ist, reizt Alex. Und auch als er anfängt, mehr Einblicke in Jannas Leben und dessen Abgründe zu bekommen, verliert er nicht das Interesse, sondern will Janna helfen. Das macht Alex - auch wenn er heftige und berechtigte Abneigung gegen Jannas Nebenjob zeigt - sehr aufgeschlossen und offen und trotz seines wohlhabenden, behüteten Lebens ohne nennenswerte Probleme ist er weder abgehoben noch arrogant. Dumm nur, dass Janna alle Hilfsangebote ausschlägt, denn er hat die Erfahrung gemacht, dass man sich besser nicht auf andere verlässt und lieber auf eigenen Beinen steht.
Janna stürzt in eine Serie von Ereignissen, die vielleicht so kurz hintereinander ein bisschen dicke kommen. Das führt aber auch dazu, dass man als Leser ständig bei der Stange bleibt, denn man kommt nicht zu Ruhe. Die Erzählung steigt längere Zeit emotional nicht zu tief ein, was ich einerseits ein bisschen schade fand, andererseits auch vielleicht ganz gut war bei dem, was Janna so alles widerfährt.
Als es etwas leichter wird, reden Alex und Janna eine ganze Weile aneinander vorbei, benehmen sich ungeschickt und machen es einander schwer. Aber sie schaffen es auch nicht, den Kontakt abzubrechen, sondern reiben sich immer weiter aneinander. Nur ein offenes und ehrliches Gespräch lässt lange auf sich warten.
Die Sprache, in der erzählt wird, passt zum Alter der Protagonisten und macht es einem leicht, in der Geschichte zu versinken.
Es gibt ein paar Nebenfiguren aus den Freundeskreisen der beiden, die mir gut gefallen haben. Da steckt viel Potenzial für weitere Geschichten von den "Jungs aus dem Panther" drin und ich bin neugierig darauf geworden, was sie zu erzählen haben. Wie ich auf der Homepage von Elian Mayes gesehen habe, dürfen wir uns auf noch mindestens zwei weitere Geschichten rund um den "Panther" freuen.
Ich fand dieses Debüt schon durchaus gelungen und freue mich auf das, was wir von Elian Mayes in Zukunft noch erwarten dürfen.
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Herzlichen Dank an Elian Mayes für das Rezensionsexemplar
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Titel: Die Jungs aus dem Panther: Eisprinzessin
Autor: Elian Mayes
Serie: Die Jungs aus dem Panther #1
Verlag: Dead Soft
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: eBook
Seitenzahl: 388
Autorenhomepage: Elian Mayes
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite