Darum geht's:
Der 10jährige Drew ist aus einem Urlaubercamp verschwunden. Hundeführer Cloister Witte und seine Schäferhündin Bourneville werden gerufen, doch der Junge wird nicht gefunden. Cloister nimmt solche Fälle immer persönlich, denn sein eigener Bruder verschwand vor vielen Jahren und tauchte nie wieder auf. Doch der grummelige Ermittler der örtlichen FBI-Zweigstelle, Javi Merlo, macht es ihm nicht leicht, seine Hilfe und die seines Hundes beizusteuern. Und obwohl Javi ein unmöglicher Idiot ist, übt er eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Cloister aus.
So fand ich's:
Javi ist ein schwieriger Mensch, der niemanden emotional an sich ran lässt und oft kalt und gefühllos rüberkommt. Über sein Privatleben redet er nicht und hält auch mit seiner Homosexualität hinterm Berg. Umso schöner sind die spärlichen Momente, in denen er sich eingestehen muss, dass er Cloister doch mag. Natürlich wird das sofort damit überdeckt, die nächste Gemeinheit loszulassen. Und obwohl Javi von Anfang an weiß, dass Cloister "eine schlechte Entscheidung" ist, entwickelt er doch zögerliche Sympathien für ihn.
Cloister hat die Familientragödie seiner Kindheit noch nicht hinter sich gelassen. Er und sein Spürhund Bourneville bilden eine Einheit und man merkt, dass er das Tier nicht nur als Partner schätzt, sondern auch liebt, die Hündin aber auch nicht vermenschlicht. Cloister findet den gutaussehenden Javi unwiderstehlich, auch wenn der sich regelmäßig wie ein Idiot benimmt, doch er meint auch, als Hinterwäldler, dessen Gesicht eher zu einem Verbrecher passen würde, niemals in der gleichen Liga wie Javi spielen zu können. Aber schließlich ist es etwas ganz anderes, vom FBI-Mann tagsüber im Dienst Befehle annehmen zu müssen, als nachts seinen Anweisungen im Bett zu folgen.
Die beiden Männer sind sperrig, eigenbrötlerisch und kompliziert und entsprechend langsam geht ihre Annäherung vonstatten. Liebesschwüre und Bekenntnisse gibt es nicht, sondern man muss auf die kleinen Gesten und flüchtigen Gedanken achten. Dennoch ist die gegenseitige Anziehung gut zu erkennen. Der Schwerpunkt dieser Erzählung liegt aber bei der Krimigeschichte, die nicht nur als Alibi für die Liebesgeschichte dient, sondern tatsächlich mit jedem Krimi-Roman mithalten kann. Es ist eher die Lovestory, die eine ständig spürbare, aber doch nicht die Haupt-Rolle spielt. Das hat mir gut gefallen.
An einigen Stellen wurde mir zu knapp erzählt. Man erschöpfte sich in Andeutungen und ich habe erst später begriffen, was passiert ist und was es bedeutete. Diese sparsame Erzählweise passte schon sehr gut zu den Persönlichkeiten der beiden Protagonisten. Nur leider war mein Gehirn nicht immer kompatibel, denn ich bin wie gesagt erst einige Sätze oder gar Seiten später auf manche Zusammenhänge gekommen, die mir zu oberflächlich angedeutet wurden.
Am Ende ist der kriminalistische Handlungsstrang aufgeklärt und die Liebesgeschichte noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Alles andere wäre ein Bruch gewesen und hätte nicht zu Cloister und Javi gepasst und ich war auch glücklich mit dem Ende genau so, wie es war. Und auch wenn man schon so etwas wie ein angedeutetes Happy End hat, braucht es sicher noch eine Weile, bis wir ein glückliches, offizielles Paar vor uns sehen, falls das überhaupt je passiert. Da dies der erste Band einer neuen Serie ist, kann noch viel passieren - und ich bin schon sehr neugierig und freue mich auf ein Wiedersehen mit den beiden Spürnasen.
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Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Herzlichen Dank an den Dreamspinner Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Die Spürnasen
Autor: T. A Moore
Sprache: deutsch
Genre: Gay Romance
Serie: Band 1
Verlag: Dreamspinner Press
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: eBook
Seitenzahl: 216
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite