Darum geht’s:
Die 70-jährige Shirley Steadman liebt es, bei einem Krankenhaus-Radiosender die Liedwünsche der Patienten zu erfüllen. Ihr geliebtes Hobby hilft ihr, ihre Einsamkeit seit dem tragischen Tod ihres Sohnes besser zu ertragen. Auch sonst hört sie gerne Radio und staunt nicht schlecht, als ein lokaler Sender Nachrichten über Unfälle überträgt mit dem Datum von morgen. Erst glaubt sie an ein Versehen. Doch am anderen Tag geschieht genau das, was der Sender berichtet hatte. Shirley, die insgeheim gerne mit ihrem toten Sohn spricht, ist einerseits besorgt, ob sie langsam den Verstand verliert. Gleichzeitig ist sie so fasziniert und schaltet immer öfter den Sender ein – bis eines Tages ein Mord angekündigt wird. Kann Shirley diese schreckliche Tat verhindern?
So fand ich’s:
Der Einstieg ins Buch ist mir recht leichtgefallen. Ich mochte Shirley von Anfang an gerne. Sie kam mir vor wie eine liebenswerte ältere Nachbarin. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und litt mit ihr mit, wenn sie sich an die Tragödie um ihren Sohn erinnerte.
Der Autor hat die etwas düstere Atmosphäre (sehr passend zum Cover) gut fühlbar hinbekommen. Der Prolog versprach dann auch eine intensive Geschichte und schraubte meine Erwartungen noch höher als sie durch den früheren Roman „Der Tunnel“ des Autors bereits geweckt worden waren. Doch irgendwie konnte mich dieses Mal die Geschichte nicht ganz so mitreißen.
Ich lasse mich gerade in Thrillern sehr gerne überraschen. Und auch hier wird man als Leser ab und an mit unerwarteten Wendungen konfrontiert. Dennoch fehlte für mich das letzte Quäntchen, um mich endgültig vom Hocker zu reißen. Für den geübten Thrillerleser ist dann doch nicht alles unvorhersehbar. Und wenn die Spannung angezogen wurde, rechnete ich damit, dass sich gleich ein Lesesog einstellen würde. Doch der ersehnte Thrill kam jeweils zu schnell wieder ins Stocken. Für meinen Geschmack gab es zu viele etwas langatmige Passagen. Ich konnte daher nicht so in die Geschichte eintauchen, wie ich es gerne mag.
Die Grundidee der Geschichte finde ich aber immer noch genial und schlussendlich hat Chris McGeorge mit „Escape Time – Die Morde von morgen“ einen soliden und routinierten Thriller geschrieben, der mir trotz meiner Kritikpunkte auch spannende Lesemomente beschert hat.
Es mag nicht so ganz mein Buch gewesen sein. Dennoch weiß ich, dass der Autor es richtig gut draufhat, Spannung zu erzeugen und werde ein nächstes Buch von ihm bestimmt auch wieder lesen.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Herzlichen Dank Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Escape Time – Die Morde von morgen
Original-Titel: Half Past Tomorrow
Autor: Chris McGeorge
Übersetzer: Karl-Heinz Ebnet
ISBN10: 342622788
Sprache: Deutsch
Genre: Psychothriller
Verlag: Knaur
Erscheinungsjahr: 2023
Medium: E-Book
Seitenzahl: 416
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite