[Gabis Logbuch] 27. Februar 2022

Ich versuche heute mal, weder das Wort Corona noch das Thema Krieg hier anzusprechen. Die beiden Bereiche sind präsent genug und ich will mein Augenmerk auf andere Dinge richten.

Steinemalen

Ich hatte Anfang des Monats beschlossen, an jedem Februartag mindestens einen bemalten Stein in den Pipipark zu legen und das habe ich auch geschafft. Die Steine für morgen liegen hier schon bereit. Und dann hoffe ich sehr, dass der Frühling übernimmt und für gute Laune sorgt, so dass ich das nicht weiter mit meiner Steinelawine machen muss. Natürlich werde ich weiter Steine bemalen und auslegen, dafür macht das einfach zu viel Spaß. Aber nicht mehr jeden Tag im Pipipark.

Tatsächlich sind auch andere Leute dazu gekommen, die Spaß daran haben. Entweder legen sie ihre Steine, die sie sowieso bemalt haben, nun vermehrt im Park aus, weil sie da auch gute Chancen haben. mal selbst welche zu finden. Oder Leute entecken das Hobby ganz neu für sich.
Und weil die Tagespolitik auch bei diesem Hobby durchkommt, finden sich vermehrt Friedenstauben als Motive, gute Wünsche auf den Steinen oder aus den “Wanderlichtern” sind für den Moment “Friedenslichter” geworden. Auch wenn das nur lokal und symbolisch hilft, ist es immerhin etwas, ein kleines Zeichen zu hinterlassen.

Lust und Last des Bloggens

Ich versuche schon lange, etwas mehr auf anderen Blogs zu kommentieren, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie frustrierend es ist, literarisch “in den Wald zu rufen” und keinerlei Rückmeldung zu bekommen.

Kürzlich hat es Sandra auf ihrem Blog Booknapping auf den Punkt gebracht und in den Kommentaren dazu haben auch andere BloggerInnen bestätigt, dass ein lebendiges Miteinander und aktiver Austausch immer weniger zustande kommt. Ganz aktuell hat Ascari auf ihrem Blog Der Leseratz ähnliche Töne angeschlagen, denn sie braucht eine Pause, um zu überdenken, wie es mit ihrem Blog weiter gehen soll. Dabei spricht sie auch an, wie wichtig (und ich ergänze: aber bei den meisten ungeliebt und undurchschaubar) die technische Arbeit im Hintergrund ist. Das frisst Zeit, die ich viel lieber in Stöberrunden auf Blogs und Hinterlassen von Kommentaren investieren würde.

Auf ein anderes, schnelleres oder beliebteres Medium zu wechseln, meine Rezensionen künftig auf Tik Tok zu tanzen, in eine Instagram-Collage zu verwandeln oder auf einen Podcast zu sprechen, das ist zumindest nicht mein Weg. Ich finde meine Heimat hier im Blog und bleibe dabei. Dass ich zusätzlich in den Social Media auf meine Blogbeiträge aufmerksam mache, hat zur Folge, dass jemand z. B. auf Twitter davon erfährt, zu meinem Blogbeitrag wechselt und ihn dort liest, dann wieder auf Twitter zurück geht, um einen Kommentar zu hinterlassen. Die Kommentarspalte bleibt immer öfter leer. Und auch ich muss mir da an die eigene Nase fassen, weil ich selbst auch nur sehr spärlich woanders kommentiere.
Vielleicht ist das auch nur eine Phase, die durch die aktuellen Geschehnisse im echten Leben befeuert werden? Aber selbst wenn das Medium Blog überholt und fast schon ausgestorben sein sollte, bleibe ich dabei. Und hoffe, dass nicht nur ich Spaß daran hat, sondern auch andere Menschen!

Podcast probehören

Podcast “Ein Achterl Mord” – klar, als Krimi- und Thrillerleserin ist das genau mein Thema. Die Studierenden Spohie und David beschäftigen sich mir Mordfällen. Bei der ersten Folge vom 21. Februar 2020, die ich mir angehört habe, geht um die österreichische Serienmörderin Elfriede Blauensteiner, die auch die “schwarze Witwe” genannt wurde.

Leider war die Umsetzung noch nicht so gelungen. Der Ton war stellenweise blechern und es gab größere Unterschiede in der Lautstärke bei den beiden Sprechenden. Den Hauptteil der Episode bestritt Sophie mit einer Schilderung von Blausteiners mörderischem “Wirken”. Ganz offensichtlich war dieser Text vorbereitet und Sophie las ihn vor, ein wenig leiernd und uninspiriert, fast schon wie bei einem Schulreferat. Es fiel mir schwer, ihr zu folgen und ich war heilfroh, als Sophie mit David über Blausteiner redete, da das offensichtlich ohne schriftliche Vorlage passierte. Gerade als ich mich ein wenig eingehört hatte und die Diskussion der beiden starten konnte, war die Folge schon vorbei.

Inzwischen gibt es 36 Folgen, die aktuellste ist gut einen Monat alt. Ich werde mir noch eine etwas jüngere Episode aussuchen, um herauszufinden, ob der etwas holperige Anfang überwunden wurde. Denn bei einem Achterl Mord wäre ich live in einem Gesprächskreis ziemlich gerne dabei.

Inzwischen habe ich mir noch die Folge 32 angehört, die einen Fall thematisiert, der auch in Deutschland ganz groß in der Presse war. Es geht um die Flüchtlinge, die 2015 in einem Kühllaster erstickt am Rand der österreichischen Autobahn aufgefunden wurden. Diese Episode ist um einiges geschliffener, der Ton stimmt, und David, der diesen Fall vorstellt, hat auch größtenteils frei geredet. Man konnte ihm gut zuhören und Sophies Einwürfe und Nachfragen schaffen den Eindruck eines lebendigen und authentischen Gespräches. Man merkt nach wie vor, dass die beiden keine Medienprofis mit Sprachtraining und jahrelanger Routine sind, aber inzwischen habe sich Sophie und David so weit eingegrooved, dass man ihnen wirklich gut zuhören kann. Ihr Podcast darf also weiter auf meiner Hörliste bleiben.

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2 Jahre her

Hallo Gabi,

das mit den Steinen finde ich super. :D Ich habe auch mal einen liegen sehen und finde es recht nett, wenn man so ein bisschen Freude in die Welt bringt.

Dass die Kommentare weniger werden, wäre mir noch nie aufgefallen. Klar, es gibt immer Phasen, in denen sich weniger tut. Zum Beispiel im Sommer, wenn das Wetter fein ist, oder in der Weihnachtszeit.

Mir fällt immer wieder auf, dass eben jene, die selbst wenig kommentieren, meinen, dass die Kommentare spärlich werden oder sind. Hier beißt sich meiner Meinung nach die Katze in den Schwanz. Genauso fällt mir auf, dass sich manche Blogger über die wenigen Besucher wundern, und dann posten sie nur zwei Beiträge im Monat. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich das so offen schreibe.

Ich wünsche dir jedenfalls einen guten Start in die neue Woche!

Liebe Grüße
Nicole

2 Jahre her

Ich muss ja gestehen auch ein stiller Leser von Blogs zu seinem, u.a auch von deinem ;-)
Ich freue mich aber immer sehr von Dir zu lesen.
Bei mir ist auch wenig mit Kommentaren, was aber vermutlich daran liegt, dass ich zum großen Teil nur Rezis veröffentliche. Zu den Montagsfragen bekomme ich tatsächlich regelmäßig Kommentare, daher versuche ich die auch jede Woche zu beantworten, auch wenn es mir manchmal schwerfällt.

Lieben Gruß
Gitti