[Gänseblümchen der Woche] #114 + Tagesklinik Woche 1

Nürnberg hat schon interessante Geschäfte. Da gibt es eine Bäckerei, die haben nur eines im Repertoire, nämlich Brezeln. Klar, dass sie bei dieser Spezialisierung die besten Brezeln der Welt machen wollen – und das tun sie auch. Es gibt sogar ein Brezen Cafe mit Drive In und ich habe gerade online entdeckt, dass es inzwischen schon mehrere Brezen-Cafes gibt (hier auf der Homepage aufgelistet). Ist das nicht klasse? Und weil es die Brezeln nur in Nürnberg gibt, habe ich schon lange keine mehr gegessen. Ich wohne nicht direkt in Nürnberg und bei mir auf dem Dorf gibt es diese Brezeln nicht. Seit dieser Woche bin ich in der psychosomatischen Tagesklinik in Nürnberg und ich fahre mit den Öffentlichen hin. Beim Umstieg von Bus zu U-Bahn komme ich an einem Brezel-Verkaufsstand vorbei. Und habe mir an drei Tagen eine Brezel zum Frühstück gegönnt. Es könnte sein, dass es nächste Woche sogar 5 werden :-)

Brezen Kolb

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Und um noch eins draufzusetzen, habe ich letzte Woche erfahren, dass es ein Cafe gibt, in dem es ausschließlich Käsekuchen gibt. Okay, in 57 (laut Instagram) Varianten und das dürfte für viele, viele Cafebesuche reichen. Und für mich persönlich braucht es nichts anderes als Käsekuchen. Klar, dass ich nicht lange warten werde, bis ich diesem Cafe einen Besuch abstatte. Einen nach dem anderen …..

Kaeskoung Stub’n

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So, der Werbeteil ist abgehandelt (lach – Leute, sowas finde ich klasse und erhellt mir den Tag!!). Gestern konnte ich endlich mal wieder meinen Balkon nutzen. Der Springbrunnen ist aufgestellt, die Sonne hat geschienen und es war Zeit, die Füße hochzulegen.

 

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Außerdem möchte ich ein bisschen was darüber berichten, wie es in der Tageklinik gelaufen ist. Natürlich gehe ich nicht ins Detail, was Mit-Patienten angeht. Aber über mich möchte ich schon erzählen. Wer Fragen hat: nur raus damit!

Tagesklinik Woche 1:

Die Gänseblümchen sind zwei Wochen lang ausgefallen, es gab nicht wirklich was Positives zu erzählen, ich hab mega schlecht geschlafen, war kraftlos, nichts hat mich interessiert und ich hab mich in der Wartschleife bis zum Beginn der Tagesklinik gefühlt, hing in der Luft. Lezte Woche ging es endlich, endlich los.

Die erste Woche (4 Tage eigentlich nur) war super anstrengend. Wenn man erst in den frühen Morgenstunden einschlafen kann, ist es kein Spaß, um 6 Uhr wieder aufzustehen und sich auf einen Marathon aus Arztterminen, Fragebögen und Formularen, Gruppen- und Einzeltherapie, Kennenlernen der anderen Leute aus der Therapiegruppe, Infoveranstaltungen, Sport und Rollenspielen zu begeben. Ich hatte das Gefühl, ich habe an diesen Tagen außer den ganzen Terminen in der Tagesklinik nichts gemacht. Selbst im Hörbuch, das ich mir für die Hin- und Rückfahrt mit den Öffentlichen heruntergeladen hatte, bin ich nicht weitergekommen. Das Gehirn hatte keine Kapazitäten mehr frei.

Ich dachte ursprünglich, dass alle Teilnehmer einer Therapiegruppe gleichzeitig anfangen würden. Das ist aber nicht so. Das Ganze dauert im Normalfall 4 bis 6 Wochen und wir sind 10 bis 12 Personen, die unterschiedlich lang schon dabei sind. Deshalb gab es zum letzten Freitag gleich zwei Leute zu verabschieden. Nächste Woche gehen wieder zwei und zwei Neue kommen dazu. Das führt natürlich dazu, dass man seine Mit-Teilnehmer unterschiedlich lang begleitet und sich die Gruppe von Woche zu Woche neu zusammensetzt. Soweit ich das nach nur 4 Tagen beurteilen kann, ist das aber überhaupt keine schlechte Sache. Zum einen herrscht dort trotzdem eine Offenheit und ein Vertrauensverhältnis (wir bekamen auch mehrmals eindringliche Hinweise zum Thema Diskretion, was ich sehr wichtig und richtig finde) und eine Gruppendynamik, die mir sehr gut gefällt. Es war immer jemand da, der fragte, ob ich schon dieses mitbekommen hätte oder mir schon jemand das erklärt hätte und ganz offiziell bekam ich eine “Patin” für den Anfang zugeteilt, die auch nochmal ein Auge auf mich hatte und mir half. Wenn alle gleichzeitig neu angefangen hätten, dann hätten sich 12 Neue gegenübergestanden. So konnte auch ich davon profitieren, dass zwischen den anderen schon eine gute und offene Atmosphäre herrschte und hab mich einfach angeschlossen.

Und weil die anderen Leute in der Gruppe auch schon unterschiedlich lang dabei sind, kann ich als Neuling auch ganz gut sehen, wie sehr die Gedanken und Sorgen der relativ Neuen meinen ähneln und wie weit sich die Leute, die eher am Ende der Klinik-Wochen sind, sich schon davon entfernt und verändert haben.

Und weil ich nicht nur in einer psychosomatischen Tagesklinik bin, sondern drum herum ein “Krankenhaus der Maximalversorgung” mit allen möglichen Abteilungen angesiedelt ist, habe ich das Gefühl, ich komme da komplett runderneuert wieder heraus ;-)

Das Fazit der ersten Woche ist also “zögerlich-positiv” und ich gehe mit einem guten Gefühl in die zweite Woche.

Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

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Welche schönen Momente haben Euch in dieser Woche ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?

Die ursprüngliche Idee zum Gänseblümchen der Woche stammt von „Hoffnungsschein“ und ich hab die Aktion bei „Schattenwege“ entdeckt. Auf diesen Blog gibt es auch regelmäßig neue Beiträge zur Rubrik “Gänseblümchen”.

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4 Jahre her

Hallo Gabi,
Danke schön, dass du uns an deiner ja doch sehr persönlichen Erfahrung teilhaben lässt. Ich drücke die die Daumen, dass sich alles ganz wundervoll entwickelt und du gestärkt wirst und gute Erkenntnisse für dich aus diesen Wochen ziehen kannst.
Meine Gänseblümchen diese Woche hatten mit Aufräumen und meiner Schwester zu tun. Ich bin nicht im Stand allein auf- bzw. eher auszuräumen. Ich möchte mein Haus leerer bekommen, aber ich tüddel mich fest. So ala “ach, was ist das denn für ein Fotoalbum… blätter, freu… in Erinnerungen schwelg”, weiter: “ach, was ist das für ein Buch… blätter, les… Zeit vergeht” und ich komme einfach nicht vorwärts. Meine Schwester hatte angeboten, das Ganze zu koordinieren und mich “auf Spur zu bringen”, wenn ich mich festtüddel. Wir haben fast das ganze obere Stockwerk meines Hauses an einem Samstag geschafft. Sie ist sooo strukturiert. Ich bewundere das sehr. Es hat total gut getan, auch wenn es anstrengend war.
Ich wünsche dir eine angenehme neue Woche!
LG
Yvonne

Eigentlich wollte ich zunächst auf die Tagesklinik eingehen und lese dann im zweiten Absatz – ein Cafe NUR MIT KÄSEKUCHEN?! o.O *sabber!

Zögerlich positiv – für die ersten vier Tage ein tolles Gefühl für die kommende Zeit <3 Und nichts gemacht? Gabi! Das du alle Termine wahrgenommen und so viele neue Gesichter kennengelernt hast, ist ein großer Schritt – und vergiss das Erkundschaften diese feinen Leckereien nicht ;)

Fühl dich aus der Ferne umarmt!

Reply to  Gabi

Ich will Fotos, damit ich dich neiden kann! Käsekuchen, zuuuu lecka!

Es wird von Woche zu Woche, von Tag zu Tag weniger Kräftezehrend und beginnt dir mehr zu geben und hoffentlich dann auch für eine langfristige Zeit! Ich denke an dich und wünsche dir viel Input der dich nicht überrollt sondern stärkt :-*