[Gänseblümchen der Woche] #173 und einiges mehr

Beim heutigen mittäglichen Gassigang mit Levi hatten wir so ziemlich alle Wetter dieser Welt. Nachdem es aufgehört  hatte zu regnen, sind wir nämlich schnell mal raus gestürzt, man weiß ja nie, wie sich das Wetter heute noch entwickelt. Da knallte die Sonne schon wieder vom blauen Himmel. An der Seite war es allerdings noch ziemlich düster und der Himmel grummelte auch ziemlich laut aus dieser Ecke. Die regelmäßigen Windböen schüttelten die großen alten Bäume im Pipi-Park und verursachten ziemlichen Regen unter den Bäumen. Und die Luftfeuchtigkeit war im oberen tropischen Bereich. Bis auf den schönen Sommerwind muss ich nichts davon haben, also haben wir nur eine kleine Runde gedreht und inzwischen sitze ich wieder auf meinem Stammplatz auf dem Balkon und lasse den Springbrunnen seine Arbeit tun.

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Schon vor längerer Zeit hat mir eine Bekannte erzählt, dass man sie in Corona-Quarantäne geschickt habe, weil sie verschiedene Symptome hatte. Das schlimmste wäre gewesen, dass sie eine Nacht lang wirklich heftige Atemnot gehabt hätte und sich nur mit Atemübungen einigermaßen über die Nacht gerettet habe. Am nächsten Tag sei es dann wieder viel besser gewesen. Einen Corona-Test habe sie nicht machen dürfen, sie wäre aber überzeugt, dass sie den Virus hatte.

Dass ich sie seit einigen Wochen nicht mehr gesprochen habe und sie sich auch nicht gemeldet hat, wunderte mich nicht. So enge Freunde sind wir nicht und ich hatte auch gehört, sie wäre krank. Diese Woche erzählte sie mir dann, dass sie im Krankenhaus war und es nicht gut um sie stand. Sie hatte eine Gefäßentzündung, die sich ausgebreitet habe. Das wäre eine Auswirkung / Nachwirkung des Corona-Virus gewesen und es wäre ihr so schlecht gegangen, dass sie auch daran hätte sterben können. Weil wir wie gesagt nicht so eng befreundet sind, habe ich keine weiteren Details erfragt. Ich hatte aber schon öfter im Zusammenhang mit Corona gehört bzw. gelesen, dass die Gefäße davon betroffen sind und deshalb im Prinzip der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Soviel zu “Corona ist doch nur wie Schnupfen” und “Maske tragen ist Freiheitsberaubung” oder “Ich habe das Recht, mich auf Partys mit Gedränge zu amüsieren”. Wer weiß, was nächstes Jahr oder in 5 Jahren noch an Langzeitfolgen dieses Viruses auftreten. Auch ohne solche Horrorgeschichten sollte man vernünftig sein und das Risiko möglichst klein halten, sich zu infizieren. Ich hoffe auf einen Impfstoff, der gut verträglich ist und zur Verfügung steht, bevor ich mich angesteckt habe. Alles andere ist mir echt zu riskant. Ich möchte nicht einen Malle-Urlaub mit einem Herzproblem oder Nierenversagen in einigen Monaten oder Jahren bezahlen müssen.

Also liebe Leute, seid einfach ein bisschen vorsichtig und denkt an die einfach einzuhaltenden Vorsichtsmaßnahmen: Abstand, Händewaschen, Maske.

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Eine meiner Schwestern beschäftigt sich in letzter Zeit intensiv damit, Plastik zu vermeiden. Ein bisschen was mache ich ja auch, wie feste Seife für Hände, Körper und Haare zu verwenden, jede Menge wiederverwendbare Stofftaschen bereit zu haben und Obst und Gemüse in mitgebrachten Netzen abzupacken.

Natürlich kann man mehr tun. Aber ein bisschen was ist besser als nichts. Die Begeisterung meiner Schwester hat mich jetzt aber auch wieder angesteckt, die Vermeidung von Verpackungsmüll noch mal genau zu betrachten. Schließlich gibt es hier in der Straße “aufm Dorf” sogar einen kleinen verpackungsfreien Laden namens Frl. Unverpackt. Ich war mal dort, hab mich umgesehen, was es da gibt … und das wars dann. Zu doof, denn bequemer als vor der Haustüre kann man es gar nicht haben.

Da kann man z. B. Nudeln und Getreide / Mehl lose kaufen oder auch Flocken, aus denen man sein Flüssigwaschmittel selbst anmischen kann. Es gibt Gummibärchen und Schokolade, Seife, und vieles mehr. Ich werde mal schauen, was ich alles von dort beziehen und mir die Verpackung sparen kann.

Und natürlich bin ich auch gespannt, was meine Schwester so alles an Ideen ausgräbt!

 

Eingefangene Gedankenblitze

Manchmal bin ich auch richtig froh über die Kontaktbeschränkungen durch Corona. Es bleibt einem dadurch einiges an merkwürdigen Begegnungen erspart. Diese Woche hatte ich leider trotzdem einen nicht so schönen Kontakt mit einem Nachbarn, der grundsätzlich ein etwas merkwürdiger Typ ist.

Ich dachte lange Zeit, er wäre ziemlich nett, zumindest aus den oberflächlichen Kontakten, die ich mit ihm hatte. Doch mit der Zeit bekam ich einige sehr bedenkliche Seiten von ihm mit. Ich will hier nicht ins Detail gehen, aber es waren Dinge, die ihn dafür qualifizieren, in meinen Memoiren ein eigenes Kapitel zu bekommen ;-)

Er ist Mieter seiner Wohnung und statt dass er seine Probleme mit seiner Vermieterin bespricht, hat er mich in den letzten Tagen schon zwei Mal auf der Straße abgefangen und eine Diskussion begonnen. Ich habe ihm zuerst natürlich geantwortet, aber als ich mir dann anhören musste, dass er die Nebenkosten für die Hinterhofpflege nicht mehr zahlt, weil da nun ein Kinderspielplatz wäre statt ungenutzter, heruntergekommener Wiese, habe ich das Ganze abgebrochen. Das sind Dinge, die muss er mit seiner Vermieterin besprechen, mit seiner Frau oder seinem Beichtvater. Aber ich habe damit nichts zu tun und auch wenn ich gerne bereit bin, meine persönliche Meinung zu verschiedenen Themen rund ums Haus zu sagen, bin ich nicht Sprecherin der Eigentümer.

Früher hätte ich mich da eingemischt, versucht ihn zu verstehen, einen Kompromiss zu finden, seine Probleme zu lösen und ich hätte mir sein Geschimpfe immer wieder angehört. Inzwischen habe ich gelernt, dass es mir nichts bringt und sein Problem auch nicht löst. Ich war so mega stolz auf mich, dass ich deutlich eine Grenze gesetzt habe, was mir früher nicht halb so gut gelungen wäre.

Und als er mit seiner Frau abgedampft ist, die vor sich hin murmelte “das ist mir zu blöd. Die will es nicht begreifen”, musste ich sogar lachen. Neee, sowas begreife ich tatsächlich nicht. Inzwischen bin ich ihm nochmal im Hausflur begegnet und habe ihn freundlich gegrüßt, bin aber weitergegangen. Ich hoffe, er beschränkt sich künftig auch darauf und verzichtet darauf, mir an der Straßenecke aufzulauern, um mir seinen Frust entgegenzuwerfen.

 

Hundebegegnungen

Manchmal ist klar, an welchem Ende der Leine der Chef ist.

Diese Woche traf ich zufällig einen kleinen Hund mit Frauchen, die wir schon öfter getroffen haben. Die Hunde spielen immer nett miteinander. Diesmal war der andere ein bisschen überdreht drauf und wollte Levi immer im Kreis um sein Frauchen oder um mich herum jagen. Der andere Hund war an einer flexiblen Leine zum aufrollen und immer wenn die Hunde sich um mich herum jagten, hat die andere Frau die Leine sich abrollen lassen. Ergebnis: ich hatte die dünne Leine mehrmals um die nackten Unterschenkel, was richtig unangenehm war. Ich hab Levi dann kurz gehalten, aber das war dem anderen Hund egal. Er hat sich dann eben alleine 5 Mal um meine Beine bewegt und wieder Leinensalat verursacht und mir in die Waden geschnitten.

Manchmal frage ich mich echt, was sich andere Leute so denken. Hatte das einen besonderen Grund, dem Hund besonders viel Spielraum für diesen Blödsinn zu geben?

Leider war ich zu verblüfft, zu sehr mit meinem Hund beschäftigt, zu was-auch-immer, um mal ordentlich zu schimpfen, was mich jetzt ein bisschen ärgert.

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3 Jahre her

Liebe Gabi,

was für ein schönes Gänseblümchen!

Ich muss sagen, seit ziemlich am Anfang, habe ich vor den Langzeitfolgen am meisten Angst. Ich habe nicht so sehr Angst, mich mit Corona anzustecken, obwohl meine Lungen nicht die besten sind. Aber die Langzeitwirkungen.,….
Auf Twitter folge ich einer Politikerin, der alle Haare ausgefallen sind. Und auf meine Anfrage schrieb sie, dass sie bei weitem kein Einzelfall ist. Auch hat sie Sprachstörungen, letztens konnte sie nicht Schreiben, von den ganz “normalen” Erschöpfungssymptomen nach 4 Monaten abgesehen.

Vor Corona habe ich so gut es geht auf Plastik verzichtet. Also immer das Gemüse gekauft, was nicht eingepackt war etc. Aber ich muss sagen, dass ich seit Corona so gestresst beim Einkaufen bin, dass ich einfach das greife, was gerade da ist

Das mit dem Mieter kann ich so gut nachvollziehen. Also nicht bezogen auf meine Nachbarn, aber auf Leute, die die ihren Scheiß einfach vor die Füße kotzen. Ich bin da auch nicht mehr so geduldig wie früh.

Also das mit der Leine ist ja auch ein Ding! Die Leute denken einfach nicht. Die lassen es einfach so geschehen, wie es gerade kommt.

Bleib gesund, meine Liebe.
Und so munter, wie der Levi im Haferstroh. :”)

Herzliche Grüße
Petrissa

3 Jahre her
Reply to  Petrissa

Vergessen: Was ich im letzten Drosten Podcast über Impfungen gehört habe. Also der Podcast war nicht von Drosten selbst, der ist ja in der Sommerpause. Es wurden anderen Wissenschaftler eingeladen. Und einer meinte,es wäre ein Fehler von den Medien zu sagen “Wir müssen nur durchhalten, bis der Impfstoff da ist.” Denn zum einen kann das noch länger dauern, als in den Medien gesagt und zum andere ist es unwahrscheinlich, dass es “den einen” Impfstoff geben wird. Es wird eher einen für Herzkranke geben, einen für jene und einen für diese.
._.
Ich warte schon etwas ungeduldig, dass Drosten zurückkommt und was er dazu sagt,