[Gänseblümchen der Woche] #185 und einiges mehr

Corona, Regen, Kälte, Dunkelheit, schon wieder mimimi?

Nein, das hier ist doch die Gänseblümchenrubrik der POSITIVEN Ereignisse. Auch wenn es mir im Augenblick ziemlich schwer fällt, schöne Momente zu entdecken, ist die Rubrik deshalb umso wichtiger. Wenn alles offensichtlich toll ist, dann ist es ja leicht …

Und seit gestern habe ich tatsächlich wieder mal etwas, worauf oder worüber ich mich sehr freue. Ich darf betalesen bei einer Autorin, deren Bücher ich sowieso liebe. Sie hat ihre Fans in den letzten Tagen schon ganz wuchig gemacht mit ein paar Posts, die gezeigt haben, dass die letzten Kapitel des Buches auch sie emotional gefordert haben. Und das hat mich natürlich sehr neugierig gemacht. Gestern gab es das erste Kapitel zu lesen – und ich liebe es jetzt schon!

Es ist zwar ziemlich gemein, das Buch immer nur kapitelweise zu bekommen und Zwangspause machen zu müssen, bis es weiter geht. Aber andererseits ist das auch ein herrlicher Countdown und man kann die einzelnen literarischen Pralinen umso mehr genießen. Es geht ja sowieso nicht gleich weiter, also bringt es nichts, durch das Kapitel zu suchten. Als Betaleserin sollte man sowieso eher gründlich lesen ;-)

Das wird mir hoffentlich die Woche versüßen.

~*~

Außerdem bin ich wieder mal echt froh über meine Schwester. Wir liegen so herrlich auf einer Wellenlänge und haben richtig gute Gespräche. Selbst ihr Mann passt dazu und nervt nicht, wenn wir stundenlang telefonieren. Im Gegenteil, wenn sie etwas mit ihm diskutieren will wie gesunde Ernährung, Probleme beim Rest der Familie, Achtsamkeit, über die Nachbarn lästern, dann sagt er immer “besprich es mit deiner Schwester” :-)

Und das macht sie dann auch.

Hundebegegnungen

Diese Woche hat sich wieder mal gezeigt, wie toll der Pipipark ist. Vordergründig ist er gleich um die Ecke, sehr übersichtlich, aber groß genug, um sich die Beine zu vertreten und seine Hundegeschäfte zu erledigen.

Was aber für mich viel interessanter ist, sind die Menschen, die sich dort aufhalten.

Ich hatte glaube ich schon mal von dem Besitzer der beiden Bullterrier erzählt. Diese Woche habe ich Frauchen mit einem der beiden im Park getroffen. Levi ist völlig hingerissen von den beiden Hunden und als wir sie ein paar Tage vorher aus der Ferne mit einem der beiden Bullterrier gesehen haben, winselte Levi los und wollte unbedingt zu ihnen hin. Im Park war dazu die bessere Gelegenheit und wir hatten Zeit für ein nettes Gespräch, während sich die Hunde auf Abstand begrüßten.

Mit einem (oder zwei) Bullterriern an der Leine macht man so ziemlich die gegenteiligen Erfahrungen wie ich mit Levi. Kinder stürzen sich ungefragt auf meinen Hund, streicheln ihn, halten ihn fest, halten ihm Ästchen vor die Nase usw. Ganz schrecklich finde ich Erwachsene, die Levi zu sich hin locken, während ich ihm ein Kommando gebe. Ich könnte echt böse werden, wenn ich zu Levi “Sitz” sage und die Leute in meinem Rücken “ach was für ein Süßer, na komm her, du Schnuckel”. Inzwischen checkt Levi immer öfter bei mir, ob er hingehen darf oder nicht. Nur Kinder oder andere Hunde sind unwiderstehlich für ihn ;-)

Mit einem Bullterrier bekommt man viel Abstand und eher negative Blicke. Da will keiner mal streicheln oder den Hund zu sich hin locken. Man wird schnell in eine gewaltbereite, kriminelle Ecke gestellt und die Hunde pauschal zu Killermaschinen gemacht. Ich gebe zu, ich war und bin auch vorsichtig, weil diese Tiere zwar nicht riesig groß, aber massig und sehr muskulös sind. Deshalb dürfen sie auch nicht mit Levi spielen – die Kräfteverhältnisse sind zu unterschiedlich. An der Leine beschnuppern sie sich aber freundlich und wenn ich mich mit den Besitzern unterhalte, schnuppert jeder so vor sich hin und toleriert den anderen Hund wohlwollend.

Während des Gespräches kam eine Joggerin in einem seitlichen Kreuzgang vorbei gehüpft, was die Hunde total faszinierte. Sie blieb stehen, streichelte Levi und wir unterhielten uns zu dritt weiter. Bei ihr steht evtl. ein Hundekauf ins Haus und so passte es perfekt, sich über die Tiere auszutauschen. Wir standen in der Sonne, die Joggerin hüpfte ein bisschen herum, um sich warmzuhalten, und wir quatschten ganz entspannt.

Später traf ich dann den örtlichen Obdachlosen, der irgendwo in der Nähe des Parks schläft. Er tut mir echt Leid, denn er versucht, eine Wohnung zu finden. Im Laufe verschiedener Unterhaltungen hat er mir erzählt, wie schwer das ist. Er wird oft vertröstet, soll nochmal später anrufen, oder sich erst das Okay von dieser oder jener Behörde holen, braucht das Formular oder diese Bescheinigung. Dabei hat er eigentlich kein Geld zum telefonieren und das, was er dafür ausgibt, geht vom Kontingent für Essen ab. Immerhin hat eine Freundin ihm erlaubt, ihre Adresse anzugeben und über sie an seine Post zu kommen. Sonst wäre es auch problematisch mit “ich schicke ihnen den Antrag mal zu”. Er hat grüne Haare, jede Menge Piercings im Gesicht, ist vorbestraft und hat einen großen Hund (den er aber richtig gut im Griff hat). Da ist er bei vielen Vermietern gleich unten durch, ohne dass er den Mund aufgemacht hat. Nun versucht er es mit einer Sozialwohnung.

Er macht auf mich einen aufgeweckten Eindruck, kümmert sich und schafft es auch, ein paar Hürden zu überwinden. Er erzählt mir, dass er nicht wieder straffällig werden will und sich vorgenommen hat, ehrlich zu bleiben. Kann sein, dass er bei mir auf Geld hofft und mich anlügt, aber diesen Eindruck habe ich nicht. Er hat auch noch nie um was gebeten. Ich habe ihm Leckerlis für seinen Hund gegeben. Ich drücke ihm die Daumen, dass er ein Dach über dem Kopf findet, bevor es Winter wird und dass er ehrlich bleibt.

Zuletzt haben wir zu Levis Freude eine Familie mit einem Golden Retriever Welpen getroffen und die Hunde haben wunderbar miteinander gespielt. Levi ist der perfekte Hund für Welpen, weil er super gerne spielt, ohne aggressiv zu werden. Es endet immer damit, dass Levi im Kreis rennt und sich von den anderen Hunden jagen lässt. Er hüpft und fordert so lange auf, bis die anderen mitmachen. Levi ist der Meister im Haken schlagen und ziemlich schnell. Da war er bisher den anderen Hunden immer überlegen.

Bei Welpen ist es meistens so, dass sie den Haken nicht kommen sehen und nicht schnell genug reagieren können. Das gibt dann eine Nasenbremsung im Matsch oder gleich einen Überschlag. Das sieht so witzig aus und wenn die Fellknäuel versuchen, Levi dann doch einzuholen, haben die Besitzer was zu lachen.

Heute schient die Sonne so verlockend durchs Fenster herein, dass wir uns gleich auf einen längeren Spaziergang machen.

Ich wünsch Euch einen schönen Sonntag!

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