[Lesung] Sabine Weigand stellt “Die englische Fürstin” am 1. November 2019 in Rosstal vor

Sabine Weigand lässt sich von starken Frauen aus der Vergangenheit zu ihren historischen Romanen inspirieren. Und manchmal kommt ihr auch der Zufall zu Hilfe und lässt sie auf die Schicksale von Frauen stoßen, die es wert sind, in einem Roman erzählt zu werden. So geschehen auch bei “Die englische Fürstin”, denn eine Fahrt des Schwabacher Stadtrates zum Ende der Legislaturperiode nach Polen führte sie auch am Schloss Fürstenstein vorbei. Der große, prächtige Bau weckte ihre Neugier und sie stieß auf die Lebensgeschichte der früheren Hausherrin, Mary Theresa Olivia Cornwallis-West, genannt Daisy, Fürstin von Pless, Gräfin von Hochberg und Freifrau zu Fürstenstein. Und die Idee für ihren neuesten Roman “Die englische Fürstin” war geboren.

Ich hatte das Vergnügen, schon einigen Lesungen von Sabine Weigand zu lauschen und wie immer war sie auch bei der Vorstellung von “Die englische Fürstin” gut gelaunt, locker und leger und in Plauderlaune. Ich finde, das Foto zeigt sehr gut ihre Art, denn es behagt ihr schon nicht, brav hinter dem bereitgestellten Lesungstisch zu sitzen, sondern sie ist lieber näher am Publikum ohne einen Tisch als Trennung und sprüht normalerweise auch vor guter Laune.

Neben einigen Passagen, die sie tatsächlich aus dem Buch liest, erzählt sie sehr viel frei von der Leber weg und man hat das Gefühl, sie könnte Stunden über Stunden spannende Details aus Daisys Leben und den Alltag des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts berichten. Bei ihren Lesungen bin ich immer wieder davon beeindruckt, wie sie es schafft, enormes Fachwissen (den Doktor der Geschichte verschweigt sie immer ganz bescheiden) mit einer lebendigen Erzählkunst zu kombinieren. Sie belehrt nicht, aber sie informiert einen doch über Dinge, die man noch nicht wusste. Und dass sie für die Geschichten brennt, die sie in ihren Büchern verarbeitet, spürt man jederzeit.

Deshalb hat sie es auch wieder geschafft, mit “Die englische Fürstin” mein Interesse an Daisy von Pless und ihrem Leben zu wecken. Ihr Leben und ihre Ehe scheint sehr der Geschichte von Prinz Charles und Lady Diana zu ähneln, denn ihr älterer, langweiliger Ehemann liebte eigentlich eine andere und ging mit Daisy eine Zweckehe ein. Sie glänzte in der europäischen High Society und erfreulicherweise gibt es viele Fotos, die ihre Schönheit und Eleganz zeigen. Sabine Weigand hatte einige großformatige Fotos dabei, die zeigten, dass man Daisy zu Recht als die schönste Frau ihrer Zeit bezeichnete.

Sie war aber auch eine sozial eingestellte, großherzige Frau, die sich um die Elendsviertel rund um ihre Burg kümmerte und sich besonders um das Gesundheitswesen in Schlesien verdient machte.

Das, was wir über die gelesenen Passagen und die Erzählungen Sabine Weigands über Daisy von Pless erfuhren, hat mein Interesse an “Die englische Fürstin” geweckt – nicht, dass ich etwas anderes erwartet hätte. Sabine Weigand hat sich ganz sicher wieder eine schillernde, interessante Protagonistin für ihr aktuelles Buch ausgesucht und ich bin schon sehr neugierig darauf, das Buch zu lesen.

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5 Jahre her

Hallo!
Was für ein toller Bericht und eine sehr sympathische Autorin! ich habe bereits “Die englische Fürstin” gelesen und e shat mir sehr gut gefallen. Es war allerdings auch nicht mein erstes Buch von Sabine Weigand =)
Liebe Grüße
Martina