[Logbuch] Sonntag, 3. September 2023

Endlich haben wir das Wetter, das ich mag. Von mir aus hätte es den ganzen Sommer so sein können, 22 Grad und ein paar Wolken am Himmel, so dass die Sonne nicht mehr so runterknallt. Nach einem Lese/Hörbuch-Nachmittag ziehe ich ein kleines Wochenfazit einer eigentlich langweiligen Woche.

Mastodon

Ich habe letzte Woche darüber geplaudert, dass TwiX im Sterben liegt und andere SoMe nicht wirklich für das geeignet sind, was TwiX bietet bzw. geboten hat. Nun hab ich wohl meine experimentelle Woche und mich bei Mastodon angemeldet. Eigentlich mag ich es nicht, neue Programme oder Seiten auszuprobieren und kennenzulernen. Ich möchte mich auskennen, ohne mir groß Gedanken zu machen navigieren und finde, ich hab schon genug SoMe laufen. Aber ein bissche neugierig war ich schon und hab mich eben überwunden.

Meine Kontakte dort sind noch extrem mager und damit ich nicht ganz verhungere, hier bin ich zu finden:
https://troet.cafe/@Gabi_Laberladen

Bitte, tut euch keinen Zwang an und vernetzt euch mit mir!


Scheiß der Woche – da geht mir der Hut hoch!


Das starke Stück von und mit Aiwanger
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Hubert Aiwanger, bayerischer Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident, als Jugendlicher ein wirklich schreckliches, menschenverachtendes antisemitisches Schmutz-Pamphlet NICHT verfasst. Er hatte es aber in seiner Schultasche, hat die Verantwortung dafür übernommen und die Strafe seiner Schule akzeptiert.
Nachdem diese Angelegenheit in die Öffentlichkeit gelangt ist, kommt sein Bruder, der Waffenhändler, daher und bekennt, dass es sein Flugblatt gewesen sei.

Wenn es nicht sein Flugblatt war, wieso hat Hubert dann die Verantwortung übernommen? Vielleicht aus dem Grund, weshalb der Bruder nun die Verantwortung übernimmt, obwohl es doch Huberts Flugblatt war? Welcher Bruder lügt denn nun für welchen? Jetzt oder damals?
Wobei ich mich frage, was schlimmer ist – wenn ein deutscher Politiker und Amtsträger oder der Bruder, Inhaber eines Waffengeschäfts, z. B. als 3. Preis eines Wettbewerbs “Wer ist der größte Vaterlandsverräter” einen kostenlosen Genickschuss auslobt.

Mich irritiert auch sehr, dass ein Großteil der bayerischen Empörung der Süddeutschen Zeitung gilt, weil sie diese Angelegenheit kurz vor der Landtagswahl in Bayern veröffentlicht hat. Ich sage nur: Wenn kein Schmutz da ist, kann man ihn auch nicht werfen und solche Aufdeckungen sind in meinen Augen journalistische Pflicht, damit man sehr genau weiß, mit wem man es bei seinen Volksvertretern zu tun hat.

Ob das 35 Jahre später noch relevant ist oder nicht. Ob man Aiwanger an seinem damaligen Verhalten oder an seinem heutigen Umgang damit messen sollte. Ob es ein Versuch war, den Menschen oder seine Partei, vielleicht die ganze bayerische Staatsregierung zu diskreditieren. Ob man die böse Absicht hinter dem Flugblatt ignorieren kann, weil evtl. hinter der Aufdeckung böse Absicht steckte. Das alles sollten sich die WählerInnen selbst beantworten, in Kenntnis aller Fakten.

Von den 25 Fragen, die Ministerpräsident Söder an seinen Stellvertreter gestellt hat, habe ich mir endlich mehr Klarheit erhofft. Auch auf meine Fragen, die ich weiter oben notiert habe.
Hier sind nun die Fragen mit Antworten auf der Seite von BR24. Für alle, die mal lachen wollen. Aber bitte, erwartet euch nicht zu viel.

Mich persönlich ärgert, dass ganz Deutschland auch mich mit diesem Schmierentheater in einen Topf wirft und denkt, die Bayern wären alle so.

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7 Monate her

Ich muss auch sagen, dass die Causa Aiwanger mich sehr aufgeregt hat. Ja, es ist 35 Jahre her und man darf Dinge auch vergessen. Aber wenn etwas so einschneidend war, wie er es in einer der Antworten der 25 Fragen behauptet, dann erinnere ich mich doch dran… Ich weiß ja heute auch noch, dass ich keinen verschärften Verweis bekommen hab, weil ich damals beim unerlaubten Ausflug ins Dorf im Skilager von meinen Mitschülern vergessen wurde…. Man mag das damalige Geschehen abhaken wollen (wobei mir das angesichts des Flugblatt-Inhalts schwer fällt), wobei man mal ganz klar sagen muss, dass Jugendliche heute, wenn sie Naziverherrlichende Sticker verschicken auch ziemlich eins auf die Mütze bekommen und nicht nur einen Aufsatz schreiben müssen. Allerdings geht mir Aiwangers Verhalten total gegen den Strich. Ja es ist Wahlkampf und es mag so manch einem passen, das Ganze gerade jetzt an die Öffentlichkeit zu bringen. Aber so zu tun, als würde er hier Trump-artig vernichtet werden ist ja wohl die größte Frechheit überhaupt. Dass er was falsch gemacht hat scheint ihm nicht in den Sinn zu kommen. Und auch dieses Mal ist er mit einem Aufsatz davon gekommen…. Wobei die Antworten auf die Fragen noch nicht mal einen Aufsatz ergeben. Da hätte ihn Söder auch einfach 50 Mal ” Ich darf keine faschistischen Flugblätter bei mir haben” schreiben lassen können. Wäre genauso hilfreich gewesen. Was ich im Übrigen auch schlimm finde, ist die Reaktion die Reporter teilweise in den bayerischen Bierzelten aufgefangen haben. Wenn da Leute sagen, sie hätten in ihrer Jugend auch zum Spaß den Hitlergruß gezeigt und fänden das auch ok und man solle doch solche Lappalien nicht so wichtig nehmen, dann wird es mir eigentlich Angst und Bange…. Und dann habe ich mich noch gefragt, warum die CSU denn jetzt eigentlich Wahlplakate mit Franz… Mehr lesen »