My Roommate’s a Jock? Well, Crap! (englisch/deutsch) von Wade Kelly

Darum geht’s:

Der Student Cole hat einen Putzfimmel, ist pedantisch, schwul, hasst ganz besonders Sportler und bedenkt alles und jeden mit sarkastischen Sprüchen. Wundersamer Weise hat er doch in Jon den idealen Mitbewohner erwischt. Als Jon seinen Abschluss macht und aus der WG auszieht, findet Cole keinen Ersatz. Die Hausverwaltung teilt ihm Ellis zu, der gleich mit seinen lauten Fußballkumpels aufkreuzt und viel zu gut aussieht, als dass Cole sich ihm gegenüber unbefangen benehmen könnte. Und Ellis scheint Cole nicht besonders zu mögen.

So fand ich’s:

Cole hat eine Menge Macken, die er alle ohne Rücksicht auf Diplomatie auslebt, genauso wie die spitzen Bemerkungen, die er zu allem abzugeben hat. Das wirkt oft etwas unfreundlich, doch man merkt schnell, dass Cole seine Unsicherheiten und Irritiation hinter diesen verbalen Angriffen zu maskieren versucht. Den neuen Mitbewohner Ellis empfindet er als Störenfried in “seiner” Wohnung. Ich mochte Cole trotz oder vielleicht gerade wegen seiner Eigenarten, denn er hat das Herz am rechten Fleck. Was ihm fehlt ist einfach der Umgang mit anderen Menschen, ein Freundeskreis und ein Sozialleben. In diesem Bereich ist er total ungeübt.

Ellis ist trotz der lautstarken und manchmal aufdringlichen Freunde eher zurückhaltend und absolut sympathisch. Er versucht tatsächlich, auf Coles Macken einzugehen. Und als er zufällig Jon ans Telefon bekommt, der ihm ein paar gute Ratschläge gibt, haben sich Cole und Ellis nach kurzer Zeit zusammengerauft. Bis plötzlich Ellis ganz unerwartet Cole küsst und sie beide in ein emotionales Chaos stürzt.

Hauptsächlich erzählen uns Cole und Ellis abwechselnd aus ihrer Perspektive, doch auch Nebencharaktere dürfen ab und zu ihre Sicht der Dinge beisteuern, was mir sehr gut gefallen hat. Denn nicht nur Cole und Ellis müssen sich darüber klar werden, wie sie ihr Zusammenleben und die Beziehung zueinander gestalten wollen, sondern der Einzelgänger Cole wird auch nach und nach in Ellis Freundeskreis eingebunden. Und Ellis Freunde Rob und Russell sind einfach toll und absolut amüsant zu lesen.

Sowohl Cole als auch Ellis haben ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Sie probieren aus, scheitern, sind irritiert und sprachlos, aber sie sind auch aufgeschlossen und bereit, sich zu verändern und dazuzulernen. Dabei gehen sie die Dinge entsprechend ihrer unterschiedlichen Charaktere auch auf verschiedene Weise an. Neben Humor und Sarkasmus gibt es auch jede Menge Gefühle, die die Protagonisten zwar regelmäßig verwirren und überwältigen, die aber immer deutlicher werden und eine zunehmend emotionale Atmosphäre schaffen, die mir gut gefallen hat.

Ich muss zugeben, dass der Titel des Buches mich weder im englischen Original noch der deutschen Übersetzung besonders angesprochen hat. Doch man sollte sich darüber hinweg setzen und zu diesem Buch greifen, wenn man eine witzige und gefühlvolle Liebesgeschichte lesen möchte. Mich hat sie überzeugt und gut unterhalten.

Mehr dazu:

Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
My Roommate’s a Jock? Well, Crap! – Jock #1
Oh, Crap! This Jock’s Getting Married – Jock #1.5
No! Jocks Don’t Date Guys – Jock #2
Back Off! That’s My Jock  – Jock #3

~


[Werbung] Bildquelle deutsch
Bildquelle englisch

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7 Jahre her

Das war mit eines der ersten Gay-Bücher, das ich gelesen habe. Ich dachte mir als erstes bei dem Titel “Gott, was wird das für ein Quatsch sein” und dann wurde ich mehr als überrascht :-). Ich empfand sie als süß geschrieben, mit netten Charakteren und eigentlich einen re-read wert!
LG Elke

7 Jahre her
Reply to  Gabi

Oh ja, der Titel *g*. Wenn ich damals nicht so unbedarft gewesen wäre, läge es heute noch im SuB …