[TAG] Probleme eines Buchnerds

Lisa von LisasBüchereck hat einen TAG zum Thema Buch auf die Reise geschickt und unter anderem mich getaggt, um etwas über Probleme eines Buchnerds zu sagen. Ja, der Begriff Buchnerd passt perfekt zu mir, und deswegen bin ich auch gerne bereit, die 11 Fragen zum Thema Buch zu beantworten:

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Frage 1. Du hast 20.000 Bücher auf deinem SuB. Wie in aller Welt entscheidest du, was du als nächstes liest?

Zuerst einmal löst die Vorstellung, einen 20.000 Bücher hohen SUB zu haben, ein mittelschweres Schaudern bei mir aus. Zur Hälfte wohliger Natur, weil ich eine so riiiiiesige Auswahl habe. Zur anderen Hälfte aber ein sehr erschrecktes, weil ich das, selbst wenn ich 100 Jahre alt werde und jeden Tag ein Buch lese, nicht weglesen könnte. Und ist diese Vorstellung nicht schrecklich?

Umso wichtiger ist natürlich dann die Überlegung, welches Buch aus diesem enormen Berg Priorität hat und zuerst gelesen wird. Rezensionsexemplare habe ich sehr selten, aber wenn sich eines bei mir eingefunden hat, wird das zuerst gelesen. Danach greife ich bevorzugt zu den Neuerscheinungen, weil eigentlich immer der x-te Band einer meiner Lieblingsserien hier liegt und mich enorm lockt. Seltener gibt es Neuerscheinungen außerhalb von Serien, die aber von gern gelesenen Autoren stammen und die lese ich dann auch bevorzugt.

Leider führt das dazu, dass ich kaum von dem riesigen “Bodensatz” an Büchern lese, die schon länger hier liegen und ich muss mir keine Gedanken machen, welches von denen ich zuerst lesen würde, denn dazu kommt es eigentlich nie. Und so wird mein SUB nie kleiner, außer ich sortiere Bücher ungelesen aus und gebe sie weg, was ich schon getan habe. Ich erzähle gerne, dass das Buch, das am längsten in meinem SUB liegt, 1985 in meinen Besitz gekommen ist. Ob ich das jemals lese, bezweifle ich inzwischen sehr stark, aber schon aus Sturheit bleibt es hier.

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Frage 2. Du bist bei der Hälfte eines Buches und magst es einfach nicht. Hörst du auf oder liest du es in jedem Fall zu ende?

Die Bücher, die ich wirklich abgebrochen habe, kann man an einer Hand abzählen. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass das mit diesem Buch und mir nichts mehr wird, überfliege ich wenigstens die Seiten und lese quer, weil ich doch zu neugierig bin, wie es inhaltlich weiter geht.

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Frage 3. Das Ende des Jahres naht, und du bist soo nah dran und gleichzeitig weit entfernt davon, deine Lesechallenge für das Jahr zu knacken. Versuchst du, noch aufzuholen – wenn ja, wie?

Ich mache nicht wirklich oft bei Challenges mit, weil sie mich genau in dieses Dilemma bringen, Bücher lesen zu müssen, um bei der Challenge voranzukommen, nach denen mir gerade nicht ist. Ich will die totale Freiheit, als nächstes zu lesen, was ich möchte und wonach mir der Sinn steht. Wie schon oben erwähnt, giere ich momentan nach Neuerscheinungen und das wäre wohl auch der Grund, wieso ich bei einer Challenge hoffnungslos hinten liegen würde. Und dann würde ich sie ganz leichten Herzens einfach aufgeben.

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Frage 4. Die Cover einer deiner Lieblingsreihen passen nicht zusammen. Wie gehst du damit um?

Ganz furchtbar! Auch wenn mir die Gestaltung eines Covers meistens ziemlich egal ist (außer es gewinnt einen Hässlichkeitspreis), lege ich doch großen Wert darauf, dass eine Reihe im Regal einheitlich aussieht. Da kann ein Verlag mir ganz schön Kummer machen, z. B. indem manche Bücher nur als Hardcover oder nur als Taschenbuch oder noch schlimmer nur als eBook erscheinen und ich so die Reihe in unterschiedlichen Dicken bzw. Höhen oder nicht vollständig hier stehen habe. Wechselt der Autor den Verlag, kann man fast schon davon ausgehen, dass die neuen Cover völlig anders aussehen. Aber manchmal muss das nicht mal sein, sondern aus mir unerfindlichen Gründen wechselt beim gleichen Verlag einfach so das Design einer Reihe und die Einheitlichkeit ist futsch.

Manchmal glaube ich, vielen Verlagen ist das gar nicht bewusst, dass viele Bücherwürmer so denken wie ich (ich fühle mich mit meiner Macke hier nicht alleine) und hoffe, dass man uns nicht bewusst veralbern will, sondern das einfach gedankenlos ist, was aber schon schlimm genug ist.

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Frage 5. Absolut alle lieben ein Buch, das dir überhaupt nicht gefällt. Was tust du?

Ich schreibe einen gepflegten Verriss. Ich hoffe, ich kann bei meinen Buchbesprechungen gut genug rüberbringen, was mir an einem Buch gefallen oder eben nicht gefallen hat und das auch so begründen, dass jemand mit anderer Meinung das nachvollziehen kann. Jedes Mal, wenn ich gegen den Trend argumentiert habe, sind dann erstaunlich viele Reaktionen gekommen, die meine Meinung bestätigt haben, aber weil die überwältigende Mehrheit es anders sieht, haben diese Leute lieber geschwiegen. Ich möchte auch nicht Ziel eines Fanbase-Shitstorms werden, aber bisher ist mir das noch nicht passiert. Am Ende ist alles einfach nur eine Frage des persönlichen Geschmacks.

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Frage 6. Du liest ein Buch und bist drauf und dran, in aller Öffentlichkeit loszuheulen. Wie vermeidest du das?

Ich habe schon in aller Öffentlichkeit (in der U-Bahn) laut gelacht, weil das Hörbuch zu “Er ist wieder da” stellenweise so witzig war. Dafür habe ich ein paar belustigte Blicke geerntet. Wenn ich es so recht überlege, lese ich sehr selten in der Öffentlichkeit und komme deswegen nicht in die Lage, dass mich ein Buch so zu Tränen rührt. Wenn ich das schon befürchte, würde ich wohl ein anderes Buch zum lesen mitnehmen. Überrascht mich das, kann ich es immer noch weglegen und zuhause neben einer Packung Taschentücher weiter lesen.

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Frage 7. Es erscheint ein Folgeband einer Reihe, die du gern magst – allerdings hast du keine Ahnung mehr von der Handlung des Vorgängerbandes!

Würdest du
a) das vorherige Buch einfach nochmal lesen,
b) die Fortsetzung nicht lesen,
c) im Internet nach einer Zusammenfassung suchen oder,
d) in Frustration versinken?

Manchmal lese ich den vorherigen Band nochmal, wenn mir das Buch extrem gut gefallen hat und es schon sehr lange her ist, dass ich es gelesen habe. Meistens lasse ich mich einfach auf das neue Buch ein und sehe, wie weit ich ohne Erinnerungshilfe komme. Die meisten Autoren erklären und erinnern in wenigen Sätzen nochmal daran, wer eine Person war oder was vorher passierte und ich bin immer dankbar dafür. Das reicht dann eigentlich immer aus. Notfalls gäbe es noch das Internet, aber das habe ich noch nie gebraucht.

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Frage 8. Du willst, dass NIEMAND deine Bücher ausleiht. Was antwortest du, wenn jemand ein Buch von dir leihen will?

Wenn es so wäre, dass ich meine Bücher tatsächlich an niemanden verleihe, dann würde ich das dem jenigen, der danach fragt, freundlich aber ganz deutlich ins Gesicht sagen.

Ganz so streng bin ich allerdings nicht, auch wenn mir meine Bücher ziemlich kostbar sind. Es gibt wenige vertrauenswürdige Personen, denen ich meine Schätze anvertraue, weil sie genauso buchverrückt sind wie ich und weiß, dass sie meine Lieblings gut behandeln. Andere Leute kriegen meine Bücher nicht.

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Frage 9. Du steckst in einer massiven Leseflaute. Wie befreist du dich daraus?

Ich hatte in meinem langen, langen Leserleben eine Leseflaute, die ungefähr 10 Jahre dauerte. Da habe ich vielleicht 2 oder 3 Bücher im Jahr gelesen, wenn überhaupt, weil mir andere Dinge eben wichtiger waren. Sorgen habe ich mir deswegen nicht gemacht. Schließlich ist das ein Hobby, das Spaß machen soll und wenn’s keinen Spaß macht, wird es nicht ausgeübt. Die Leselust kam von ganz alleine wieder.

Wenn ich ein kleines Lesetief habe, dann greife ich meistens zu einem Lieblingsbuch und stöbere darin ein bisschen herum. Sobald ich mich festlese, ist die kleine Flaute vorbei.

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Frage 10. Dieses Jahr erscheinen sooo viele neue Bücher, die du unbedingt lesen willst. Wie viele liest du wirklich?

Wenn ich meinem Bücherhunger nachgeben würde, dann wäre ich inzwischen tatsächlich bei einem SUB von 20.000 Exemplaren.

Bei den Krimis/Thrillern schaffe ich vielleicht so 60 oder 70 pro Jahr. Bei den Gay Romance eBooks sind es einige mehr, weil die mit ihren durchschnittlich 200 Seiten auch schnell mal an einem Tag weggelesen sind. Da lese ich vielleicht die doppelte Anzahl wie bei den Thrillern. Letztes Jahr habe ich mal eine Statistik geführt und kam insgesamt auf etwas mehr als 200 Bücher im Jahr.

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Frage 11. Wenn du diese Bücher gekauft hast, wie lange dauert es, bis du sie auch wirklich liest?

Das ist extrem unterschiedlich. Manche werden aus der Tüte gerissen und sofort konsumiert, das älteste wartet, wie weiter oben erwähnt, seit 1985 darauf, gelesen zu werden. Mein Traum wäre es, gar keinen SUB zu haben (in der Realität sehe ich zu, dass er unter 100 Print-Büchern bleibt, die eBooks zähle ich nicht, weil ich sie nicht sehen kann) und alle Bücher zeitnah zu lesen. Leider kann ich schneller kaufen als lesen und so klappt das nie.

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Und wie geht’s weiter mit diesem TAG?

Ich werde keine anderen Blogger nennen und sie auffordern, mitzumachen, aber ich würde mich freuen, wenn jeder, der Lust dazu hat, diese Fragen aufgreift und im eigenen Blog (gerne mit Rückmeldung durch einen Kommentar mit Link hier) oder direkt als Antwort auf diesen Beitrag beantwortet.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!

 

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7 Jahre her

Huhu,
Ich freue mich das du den TAG gemacht hast.
Deine Antworten sind klasse. Genau so hab ich mir das vorgestellt bei anderen Buchnerds. Endlich bin ich sicher dass ich nicht alleine bin. ^^

Ganz Liebe Grüße

Lisa <3