Darum geht's:
Die deutsche Botschafterin in Oslo ist ermordet worden. Sneijder soll die Ermittlungen der norwegischen Polizei beobachten und wenn möglich auch selbst nach dem Mörder suchen. Das passt ihm gar nicht, denn er ist voll beschäftigt damit, ein Datenleck im BKA aufzudecken. Und dann wird ihm und seinem Team noch eine BND-Beamtin mitgegeben, die alles wissen will, aber selbst nichts erzählt. Als die Leiche einer Prostituierten ähnliche Verletzungen aufweist wie die Botschafterin und einiges in Richtung des Verbrecherkönigs Haakon Jørgensen weist, ahnen Sneijder und sein Team noch nicht, wie komplex die Verstrickungen noch werden - und wie gefährlich.
So fand ich's:
Die deutsche Kriminalpolizei hat in Norwegen keine Befugnis und Sneijder und Sabine Nemez können sich erst einmal nur in der deutschen Botschaft umsehen. Dabei stoßen sie schon auf eine Spur, doch es bedarf einiger Tricks und Sneijders Sturheit, dass die deutschen Polizisten ihre eigenen Ermittlungen anstellen können. Das ganze Team um Sneijder ist in die Ermittlungen eingebunden und während man verschiedenen Spuren nachgeht, wird es an allen Ecken und Enden gefährlich.
Ich fand das Wiedersehen mit Sneijder herrlich, denn seine grummelig-brillante Art ist spaßig zu lesen. Jedenfalls, wenn man nicht selbst Opfer seiner bösartigen und spitzen Bemerkungen ist. Als langjährige Partnerin sieht Sabine Nemez vieles gelassen und schmunzelte mit mir über ihren Partner und Chef. Auch der Rest des Teams war gut eingespielt, ergänzte sich und es machte Spaß zuzusehen, wie sie Hand in Hand arbeiteten. Nur Cora Petersen, die Dame vom Geheimdienst, war wie zu erwarten kein guter Teamplayer und ließ sich ihr Wissen erst langsam aus der Nase ziehen.
Andreas Gruber ist nicht gerade bekannt für cosy crime und auch hier ist mehr als eine Leiche zu verzeichnen, die eines grausamen Todes sterben muss. Leider bleibt auch das tolle Ermittlerteam nicht ungeschoren, denn es wird mordsgefährlich. Die Spannung zieht im Laufe des Buches ordentlich an und als ich schon dachte, es ist alles bekannt und aufgeklärt, kam noch ein furioser Endspurt, durch den ich atemlos durchgerast bin.
Am Ende war die komplexe Krimihandlung - wenn auch mit Verlusten - ans Tageslicht gebracht, doch mit den Motiven war ich nicht komplett zufrieden. Manches kam mir ein bisschen fadenscheinig vor, ich hätte mir stärkere Triebfedern für die Verbrechen gewünscht und einen Hauch weniger Zufall. Allerdings muss man sagen, wenn man auf das richtige Leben schaut, bleibt auch das Buch im Rahmen realistischer Szenarien.
Auch wenn die Krimi-Handlung dieses Bandes abgeschlossen ist, bleibt einem wegen des Cliffhangers zum Schluss der Mund offen und man würde am liebsten gleich zum nächsten Teil greifen. Der ist leider noch nicht geschrieben, aber um das gierige Leserherz zu beruhigen, steht schon mit "Todesrache" ein Titel fest. Und wem bei diesem Titel die Verbindung zur "Rache"-Reihe in den Sinn kommt, der liegt richtig. Denn beim 7. Buch mit Maarten S. Sneijder wird auch Walter Pulaski aus der "Rache"-Reihe mit von der Partie sein. Dieses Crossover "Todesrache" ist für September 2022 angekündigt und wer "Todesschmerz" beendet hat, wünscht sich eine Zeitmaschine!
Ich habe parallel das Taschenbuch gelesen und das Hörbuch gehört und kann beide Versionen empfehlen.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Der Leseratz
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Todesfrist
Todesurteil
Todesmärchen
Todesreigen
Todesmal
Todesschmerz
Todesrache (Erscheinen für September 2022 geplant)
Herzlichen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar
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Titel: Todesschmerz
Autor/in: Andreas Gruber
ISBN / ASIN: 3442491096
Sprache: Deutsch
Genre: Thriller
Serie: Maarten S. Sneijder #6
Verlag: Goldmann
Erscheinungsjahr: 2021
Medium: Taschenbuch
Seitenzahl: 592
Autorenhomepage: Andreas Gruber
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Hörbuch:
Hördauer: 15 Stunden 55 Minuten (ungekürzte Lesung)
Sprecher: Achim Buch
Hi!
Mei, auf den Gedanken bin ich ja noch gar nicht gekommen, dass das “Rache” auf das Crossover schon im Titel hinweist. Himmel! Dabei ist das ja eigentlich naheliegend :D :D …
Liebe Grüße
Ascari
Da hat sich Andreas so viel Mühe gegeben und seit Jahren auf diesen Titel hingearbeitet …. und Du erkennst es nicht ;-) Na ja, jetzt wurden Dir ja die Augen geöffnet.
LG Gabi