Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück von Lilly Bernstein

Darum geht's:

Das Mädchen Anna wächst in Köln in den 40er-Jahren bei ihrer Tante Marie auf, die mit dem Bäcker Matthias verheiratet ist. Die Bäckerei ist Annas Zuhause und sie liebt den Geruch von frischem Brot und den großen Ofen aus Vulkanstein. Ihre beste Freundin Ruth wohnt mit ihrer Familie im selben Haus. Die Mädchen sind unzertrennlich bis eines Tages Ruths Familie flüchten muss. Das ist nur der Anfang von all dem Unglück, was der Krieg mit sich bringen wird. Erst muss der Onkel in den Krieg ziehen und dann wird die Bäckerei bei einem Luftangriff zerstört. Anna und ihre Tante haben nur einen Traum: sie wollen die Bäckerei wieder aufbauen. Dafür müssen sie auch unkonventionelle Wege gehen.

So fand ich's:

Vorhin beim Frühstück habe ich mein frisches Brötchen ganz bewusst genossen und habe an Anna und Marie gedacht. Und obwohl „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ keine leichte Lektüre ist, musste ich doch dabei lächeln. Ich sah vor mir, wie die kleine Anna früh am Morgen in die Backstube ihrer Tante und ihres Onkels stürmt und staunend vor dem großen Ofen aus Vulkanstein stehen bleibt. Ein so friedliches Bild….

Im Nachwort berichtet Lilly Bernstein, dass ein solcher Ofen in ihrer Familie eine größere Rolle spielte. Und ich finde, dass es der Autorin gelungen ist, diese besondere Erinnerung in ihrem Buch aufleben zu lassen und beim Lesen spürt man diese persönliche Note, die die Geschichte noch intensiver macht.

Zu Beginn musste ich mich etwas an die schlichte Erzählweise gewöhnen. Als Leser erlebt man die Ereignisse zu großen Teilen aus der Sicht der sehr jungen Anna und da passt der Schreibstil doch recht gut. Außerdem nahm mich die Geschichte selber immer mehr mit, so dass dies für mich nicht mehr wichtig erschien.

Die Lektüre von „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ hat mir an manchen Stellen einiges abverlangt. Es war bedrückend zu sehen, was Anna in ihren jungen Jahren erleben musste und wie sie gezwungen war, so früh Verantwortung zu übernehmen. Umso bewundernswerter ist die Hoffnung, die Anna und ihre Tante nie verlieren und die Kräfte, die sie aufbringen, immer weiter zu machen. Sie sind für mich ein Sinnbild für all die Trümmerfrauen, die während dem Krieg und in den Jahren danach so viel bis hin zu Unmenschlichen geleistet haben.

Daher ist das so ein wichtiges Buch – ein Buch gegen das Vergessen – ein Buch als Dankeschön an all diese starken Frauen. Vielen Dank, Lilly Bernstein, für dieses berührende und intensive Buch!

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

 


Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar

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Titel: Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück
Autor/in: Lilly Bernstein
ISBN / ASIN:
B087CZDZL1
Sprache:
Deutsch
Genre: Historischer Roman
Verlag: Ullstein
Erscheinungsjahr:
2020
Medium:
eBook
Seitenzahl: 512
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

 

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4 Jahre her

Hallo Ayasha,

Bücher über unsere nähere Zeitgeschichte finde ich sehr wichtig. Deine Beschreibung Bücher gegen das Vergessen trifft daher den Nagel auf den Kopf. Ich werde mir das Buch nach deiner Empfehlung auf jeden Fall näher anschauen. Danke für deine Empfehlung.

Liebe Grüße, einen tollen Nikolaus und ein schönes #litnetzwerk
Nina

Ayasha
4 Jahre her
Reply to  Ninespo

Liebe Nina,

Ja, solche Bücher sind wichtig und müssen unbedingt gelesen werden. Auch wenn das Thema manchmal zu schwierig und belastend ist, möchte ich gerade solche Literatur nicht missen. Und dieses Buch ist eines, das sich wirklich zu lesen lohnt.

Herzliche Grüße
Ayasha