Und ein Stern fiel vom Himmel von Brandon Witt

Darum geht’s:

Auch vier Jahre nach dem Tod seiner Frau ist Travis noch nicht darüber hinweg. Mit Hilfe seiner Schwester zieht er seine drei Kinder alleine groß und redet täglich an Shannons Grab mit ihr. Wesley, der neue Tierarzt, flitzt im gelben Sportwagen mit Regenbogenaufkleber durch die Kleinstadt und macht keinen Hehl aus seiner Homosexualität. Nachdem sein letzter fester Freund ihn betrogen hat, hofft er eigentlich, in der konservativen Provinz vor schwulen Männern und der Versuchung sicher zu sein.

So fand ich’s:

Eigentlich sind weder Travis noch Wesley auf der Suche nach einer Beziehung und im Grunde sind auch beide gar nicht offen dafür.

Travis trauert immer noch um seine Frau und der Schock, dass sie trotz guter Prognose sehr jung an Krebs gestorben ist, sitzt bei ihm immer noch tief. Sobald auch nur der vage Verdacht im Raum steht, dass es einem seiner drei Kinder, seiner Schwester oder seinem geliebten Hund Dunkyn nicht gut geht, kommt die Panik in Travis hoch.

Wesely hat sich von Langzeitfreund Todd getrennt, nachdem dieser ihn gegen einen jungen Twink eingetauscht hat. Die zwei Jahre Dauerparty und sexuelle Ausschweifungen danach haben Wesley nicht gutgetan und er möchte im Häuschen seiner verstorbenen Großeltern in der Provinz zur Ruhe kommen und zu sich selbst finden.

Da beide ihren Ballast mitbringen, dauert es eine ganze Weile, bis sie sich ihre gegenseitige Anziehung eingestehen und auch dann wird es nicht fröhlich und leicht, wie man es von Frischverliebten erwarten könnte. Travis hat eine Familie und muss auch bedenken, wie sich sein Verhalten und ein Outing als schwul bzw. bisexuell auf sie auswirkt. Und die konservative ländliche Umgebung verleitet Wesely sowieso schon dazu, sich dezenter zu verhalten, als es eigentlich seine Natur ist. Ihre Annäherung ist unbeholfen und voller irritierender und auch unangenehm peinlicher Situationen, wirkt dadurch aber absolut realistisch und lässt beide Männer sehr menschlich und liebenswert erscheinen.

Der Grundton der Geschichte ist nachdenklich und ernst, aber auch voller großer Gefühle. Travis große Liebe für seine Kinder und auch die Tierliebe, die beide Männer gemeinsam haben, kommt immer wieder durch. Allerdings läuft es nirgends wirklich reibungslos für Travis und Wesley. Auch als sie sich selbst darüber klargeworden sind, was sie wollen und dann schließlich dem anderen gegenüber Farbe bekannt haben, werden ihnen immer weiter Stolpersteine von außen zwischen die Beine geworfen.

Explizite Sexszenen gibt es hier nicht, was ich aber als absolut zur Geschichte passend empfand. Schließlich wurde an intensiven Gefühlen nicht gespart.

Manchmal habe ich die Leichtigkeit vermisst, aber das gehört eben nicht zur Lovestory von Travis und Wesley. Sie sind ernste Menschen, die viel Tiefe haben und große Emotionen erleben, die einen mitreißen und überzeugen, aber nicht amüsieren. Berührt hat mich das Buch auf jeden Fall.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch gibt’s bei:
El Ma liest
Schnuffelchens Bücher
Die Welt der Gedanken
Sabrinas Welt der Bücher

 


[Werbung] Vielen Dank an Dreamspinner Press für das Rezensionsexemplar.

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kaisuschreibt
7 Jahre her

Das merk ich mir auf jeden Fall mal vor :D

7 Jahre her

Das klingt sehr interessant und landet daher mal auf meiner Merkliste.
Gerade weil es tiefgründiger klingt als eben eine typische Love Story.
Danke fürs vorstellen!
Liebe Grüße
Ela