Darum geht’s:
Will und Kelly sind als Kinder unzertrennlich und haben sich geschworen, für immer beste Freunde zu sein. Bis Will eines Tages Kelly küsst und der entsetzt reagiert. In einer Nacht- und Nebelaktion verlässt Kelly die Stadt und Will bleibt mit großem Selbsthass zurück, denn wenn sein Seelenbruder Kelly ihn widerlich findet, dann muss ja wohl etwas dran sein.
Fast 25 Jahre später sind beide Familienväter und treffen nach totaler Funkstille wieder aufeinander.
So fand ich’s:
Cara Dee packt in diesem Buch mehr als ein wichtiges Thema an.
Will ist verheiratet und hat zwei Kinder, die ihm alles bedeuten. Doch seine Ehe ist nach vielen Jahren abgekühlt und seine Frau fungiert mehr als seine Betreuerin, wenn Will in einer depressiven Phase ist. Auch wenn sie Depressionen grundsätzlich nicht versteht, war sie immer loyal und hat ihn unterstützt. Obwohl der erotische Funke schon lange erloschen ist, weiß Will, was er an Lissa hat und möchte ihr auf keinen Fall wehtun. Und seine Kinder sollen auf keinen Fall den Zusammenhalt ihrer Familie verlieren.
Will leidet an wiederkehrenden depressiven Phasen und als er auf Kelly trifft, befindet er sich gerade in einem ziemlichen Tief. Wer einen kleinen Einblick bekommen möchte, wie es einem Menschen in einer Depression geht, der wird aus den Passagen, die Will aus seiner Sicht erzählt, ein realistisches Bild bekommen. Dass er etwas an seinem Leben ändern muss, ist ihm auch klar. Erfreulicher Weise schwimmt seine Erzählung aber trotzdem nicht vor Selbstmitleid.
Will und Kelly hätten am Ende ihrer Teenagerzeit mehr Informationen, helfende Eltern und vielleicht einen Menschen, der ihnen einen alternativen Lebensweg vorlebt, gebraucht. Überfordert und alleingelassen, haben sie beide Fehler gemacht. Nun, mit Anfang 40, bekommen sie eine neue Chance auf ein „für immer“, allerdings unter schwierigen Voraussetzungen.
Cara Dee hat eine wunderschöne Art zu erzählen, die immer eine gewisse Leichtigkeit hat, auch wenn ernste Themen angesprochen werden und die trotzdem sehr nachvollziehbar und realitätsnah von vielschichtigen Menschen erzählt. Wills Kinder und auch Kellys Sohn spielen nicht nur wichtige Rollen im Leben ihrer Väter, sondern die sympathischen jungen Leute versuchen auch aktiv, ihren Vätern auf die Sprünge zu helfen. Dass Will und Kelly zu der Zeit, in der das Buch spielt, keine Teenager ohne Lebenserfahrung mehr sind, merkt man deutlich. Sie sind verantwortungsbewusst und haben aus der Vergangenheit gelernt, und doch sind sie auch lebenshungrig und wollen das Versäumte nachholen. Das beschert uns eine wundervolle Liebesgeschichte.
Selbst die wiederbelebte Clique aus der Jugendzeit, die im Grunde aus 5 Brüdern besteht, bekommt Kontur und wird in kleinen Auftritten so interessant geschildert, dass man Lust bekommt, mehr über sie zu erfahren.
Mit “Home”, dem ersten Band dieser Reihe, hat “When Forever Ended” inhaltlich keine Überschneidungen, die beiden Geschichten spielen nur in der gleichen Stadt. Am Ende des Buches wird einem gleich der Mund wässrig gemacht und eine Liste von Personen aufgezählt, die man schon kennengelernt hat und die potentiell eine eigene interessante Geschichte zu erzählen haben. Ich hoffe, diese Pläne werden alle umgesetzt, denn Cara Dee ist eine Autorin, deren Bücher ich unbesehen kaufe und die mich bisher immer sehr gut unterhalten hat. “When Forever Ended” hat das wieder komplett bestätigt und bekommt von mir eine dicke Leseempfehlung!
Mehr dazu:
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Home
When Forever Ended
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage der Autorin
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