Mitten im Irgendwo / In the Middle of Somewhere von Roan Parrish – Middle of Somewhere #1

Darum geht’s:

Daniels erster Besuch in der Kleinstadt Holiday, Michigan, endet mit einem kaputten Leihwagen, einem verletzten Hund und einer Begegnung mit dem wortkargen Rex. Als Daniel einige Monate später als neuer College-Dozent wieder in die Provinz zurückkehrt, hält er Ausschau nach Rex, den er nicht vergessen konnte. Und Rex ging es offensichtlich genauso.

So fand ich’s:

Der Ich-Erzähler Daniel ist ein Großstadtjunge aus einfachen Verhältnissen. Seine drei älteren Brüder arbeiten mit ihrem Vater in der familieneigenen Autowerkstatt und sind bestenfalls irritiert von dem sarkastischen, intellektuellen kleinen Bruder, der auch noch schwul ist. Meistens ignorieren sie ihn oder sie piesacken ihn. Deshalb hat Daniel gelernt, sich nur auf sich selbst zu verlassen und ist zu einem zähen Kämpfer geworden, der sich irgendwie durchschlägt. Seine einzige Vertraute, die Tätowiererin Ginger, muss er aber in Philadelphia zurücklassen, als er den Job in Holiday bekommt.

Rex ist ein wahrgewordener Traum. Stark, gutaussehend und sanft scheint er aus Daniels Sicht immer Herr der Situation zu sein. Er passt perfekt in die selbstgebaute, urgemütliche Holzhütte im Wald, kocht gerne und sehr gut und ihm scheinen nicht einmal kleine Details zu entgehen. Dass seine Zurückhaltung nicht bedeutet, dass er kein Interesse an Daniel hat, sondern es ganz andere Gründe dafür gibt, erfährt Daniel erst nach und nach, denn Rex trägt sein Herz nicht gerade auf der Zunge.

Die beiden Hauptfiguren dieses Buches sind sehr unterschiedlich und man würde auf den ersten Blick meinen, dass sie überhaupt nicht zueinander passen. Die erotische Chemie stimmt zwischen ihnen allerdings schon von Anfang an und steigert sich im Laufe des Buches noch mehr. Wer gut geschriebene schwule Sexszenen lesen möchte, sollte zu diesem Buch greifen! Darüber hinaus schleppen beide Männer ihre Unsicherheiten und ihre Verletzungen aus der Vergangenheit mit sich herum und müssen hart daran arbeiten, dass das zwischen ihnen funktioniert.

Neben Daniel und Rex gibt es auch ein paar interessante Nebenfiguren, die es Wert scheinen, sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Wie gut, dass dieses Buch der Start zu einer Serie ist, von der bis jetzt auf englisch noch zwei weitere Bände erschienen sind – die die Geschichten dieser Nebenfiguren erzählen und auf die ich sehr neugierig geworden bin.

Der Schwerpunkt der Geschichte liegt auf den Personen und deshalb ist die Erzählung eher ruhig, manchmal ein bisschen poetisch, hat Dank Daniel auch eine Prise ironischen Humor und ganz viel wundervolle Stimmung.  Man wird hineingesogen in die warme Atmosphäre dieses Buches und lässt sich durch Daniels Erzählung treiben, ohne dass man merkt, wie die Zeit vergeht. Diesen Effekt hat das Buch übrigens sowohl im Original als auch in der sehr gelungenen Übersetzung, wie ich Dank abwechselndem Lesen beider Versionen feststellen konnte.

Von mir gibt es daher für das Original und auch für die deutsche Übersetzung eine Leseempfehlung.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch gibt es bei:
Gaylesen
Ulla liebt Bücher
Sabrina’s Welt der Bücher
El Ma liest

Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
In the Middle of Somewhere / Mitten im Irgendwo
Out of Nowhere / Aus dem Nichts
Something Permanent
Where We Left Off


[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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