"Loving Jay" gehört in der englischsprachigen Originalversion schon lange zu meinen Lieblingsbüchern. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass nun auch eine Übersetzung ins Deutsche existiert und die Gelegenheit zum x-ten Re-Read dieser wundervollen Geschichte genutzt.
Darum geht's:
Schon lange findet Liam den Mann interessant, der morgens mit ihm zusammen mit der Bahn in die City fährt, sich auffällig kleidet und Make-up trägt. Er hat sich aber noch nicht getraut, ihn anzusprechen. Und eigentlich ist er ja auch nicht schwul. Als sie beide zu spät am Bahnhof sind und gemeinsam auf den nächsten Zug warten, ergibt sich endlich die Gelegenheit. Liam stellt fest, dass Jay neben seiner auffälligen Erscheinung auch noch ohne Punkt und Komma quasselt, wild gestikuliert und von einem Thema zum anderen springt. Liam findet das herrlich und mag eigentlich alles an Jay. Zu dumm, dass Liam ja nicht schwul ist.
So fand ich's:
Liam ist für vieles aufgeschlossen und hat sowohl mit Männern als auch mit Frauen herumprobiert. Vom Hocker gerissen hat ihn bisher beides nicht und er hat das nicht an die große Glocke gehängt. Und seit er ein Bein nach einem schweren Autounfall nicht mehr richtig belasten kann, seinen Berufswunsch als Polizist aufgeben musste und im Büro arbeitet, empfindet er sich selbst auch als langweiligen Krüppel. Dass besonders sein Vater ein großes Problem mit einem schwulen Sohn hätte, ist ihm klar.
Jay dagegen schillert bunt und exzentrisch, seine Gefühle sprudeln über und ziehen Liams Aufmerksamkeit auf sich. Seine Homosexualität könnte Jay nicht verstecken, selbst wenn er es wollte, und er hat auch gar keine Lust, sich zu verbiegen. Schon alleine, dass sich Liam mit Jay in der Öffentlichkeit zeigt, wirft ein bestimmtes Licht auf beide. Deshalb lässt es Liam vorsichtig angehen, bis er sich etwas klarer über seine eigenen Gefühle ist, doch nach kurzer Zeit empfindet er ganz besitzergreifend für „seinen“ Jay und kann sich nicht mehr vorstellen, ohne eine regelmäßige Dosis Jay auszukommen.
Auch wenn Liam und Jay total unterschiedlich sind, so akzeptieren beide die Eigenarten des jeweils anderen und harmonieren perfekt. Jay mag die männlich-beschützende Art, die der früher so entspannte und in Liebesdingen sogar ziemlich gleichgültige Liam plötzlich entwickelt. Und Liam ist von Jays Überdrehtheit nicht genervt, sondern findet diese Eigenschaft liebenswert. Er schafft es, Jay immer mal abzubremsen und ihn zu beruhigen, und ihn gleichzeitig doch so quirlig bleiben zu lassen, wie er eben ist.
Die Familien der beiden sorgen für einige interessante Nebenfiguren und besonders Liams bester Freund Aaron hat mir mit seiner aufgeschlossenen Art und der unverbrüchlichen Freundschaft zu Liam sehr gefallen.
Insgesamt fand ich diese lesenswerte Lektüre ziemlich angstfrei und sehr süß und sie ist schon lange in der Riege meiner persönlichen Lieblinge. "Herz zum Mitnehmen" ist der Start in eine Reihe, die bisher im Original aus drei Bänden besteht.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
GayDanken
GayLesen
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Loving Jay / Herz zum Mitnehmen
Don't Twunk With My Heart
The Straight Boyfriend
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Herz zum Mitnehmen
Autor: Renae Kaye
ISBN / ASIN: B07D3XMMTW
Sprache: deutsch
Genre: Gay Romance
Serie: Zum Mitnehmen #1
Verlag: Cursed Verlag
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: eBook
Seitenzahl: 216
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Hallo Gabi,
die Geschichte hört sich richtig süß an und du machst mir mit deiner Rezension definitiv Lust auf mehr. Einzig und allein die Tatsache, dass ich bereits ein Buch der Autorin kenne, lässt mich zögern das Buch auf die Wunschliste zu setzen. “Liebesblind” war so eine tolle Geschichte, die ich wirklich gern gemocht habe und dann hat mir das Ende echt alles versaut. Auch wenn es bescheuert ist, habe ich ein bisschen Sorge, dass es hier auch so sein könnte.
Das Cover finde ich nebenbei bemerkt übrigens furchtbar. Das ist zwar für mich kein Grund das Buch nicht zu kaufen, aber ein schönes Cover schadet auch nicht… :D
Liebe Grüße
Julia
Hallo Julia,
das passt doch prima, dass das Buch Dein Interesse wecken konnte. Der zweite Teil dazu ist nämlich gerade erschienen und den werde ich bald lesen. Liebesblind kenne ich auch, aber von einem schlimmen Ende weiß ich nichts. Aber wenn Dir die Schreibweise der Autorin gefallen hat, wäre die “Zum Mitnehmen”-Reihe ja noch mal eine gute Gelegenheit, ihr eine zweite Chance zu geben.
Liebe Grüße
Gabi