Du aber liebe mich … unerreichbar von Gabriele Oscuro

Du aber liebe mich, auch wenn ich schmutzig bin, denn wenn ich weiß gewaschen wäre, lieben mich ja alle.  – Fjodor Dostojewski

coverpic3dBilly und Tino – Darum geht’s:

Tino wurde als Kind von seinem Vater vom Balkon geworfen und hat sich bis heute davon – trotz einiger Operationen – nicht erholt. Er ist überzeugt, dass niemand einen “Krüppel wie ihn”, wie er das selbst sagt, lieben kann und so ist er misstrauisch, als der neue Kollege Billy sich für ihn interessiert. Billy, der Unerreichbare, der jeden haben könnte, soll ausgerechnet ihn wollen? Da stimmt doch etwas nicht …

Mateo und Heiko – Darum geht’s:

Seine Gefühle für Billy haben Heiko dazu gebracht, dessen Freund Tino zu hassen, ihm Gemeinheiten an den Kopf zu werfen und ihm zu schaden, wo es nur geht. Besonders Tinos Behinderung verschafften Heiko viel Munition für boshafte Bemerkungen gegen Tino. Inzwischen kann er nicht mehr verstehen, wie grausam er sich verhalten hat, doch sein Ruf als mieser Idiot bleibt an Heiko hängen. Wie kann sich Mateo ausgerechnet in so jemanden verknallen? Sobald Heiko erfährt, dass Mateo nach einem Unfall auf Prothesen geht, wird er ganz bestimmt angewidert die Flucht ergreifen und genauso mies über Mateo reden wie früher über Tino.

So fand ich’s:

Tino hat einige menschliche Enttäuschungen hinter sich und sich fast schon damit abgefunden, dass nur seine Schwester Sina und seine Pflegeeltern ihn vorbehaltlos lieben können. Als der gutaussehende Billy anfängt, mit ihm zu flirten, kann er es gar nicht glauben.

Man kann Tinos Zweifel und sein Zögern sehr gut verstehen, denn jeder hat so seine Unzulänglichkeiten, mit denen er unglücklich ist. Um wieviel schwerer mag es da Tino mit seinen unschönen Narben und den körperlichen Einschränkungen fallen, sich auf jemanden einzulassen. Man fühlt mit ihm, zweifelt genauso wie er und möchte ihn so gerne vor einer weiteren Enttäuschung schützen.

In der zweiten Geschichte ergeht es Mateo sehr ähnlich. Er hat sich mit seinen Prothesen arrangiert, die ihn tatsächlich kaum einschränken und die man unter langen Hosenbeinen gar nicht bemerkt. Als Physiotherapeut, der sich auf die Behandlung von Kindern spezialisiert hat, kann er mit seinem eigenen Schicksal als Vorbild wirken.

Umso unangenehmer ist meist die Überraschung, wenn es darum geht, irgendwann mit einem Mann die Hosen fallen zu lassen. Mateo vermeidet deshalb One Night Stands und hat fast schon die Hoffnung aufgegeben, dass ihn jemand so akzeptieren könnte, wie er ist. Als er sich ausgerechnet in Heiko verguckt und man ihm erzählt, wie schlimm dieser Tino behandelt hat, ist er sehr vorsichtig, weil er ahnt, dass das nicht gutgehen kann.

Die Liebesgeschichten zwischen Tino und dem Traummann Billy und zwischen Mateo und Bad Boy Heiko sind gefühlvoll und berührend, die Männer und ihr Umfeld absolut lebensnah, und auch die schlechte Seite des menschlichen Charakters wird nicht verschwiegen. Diese Gefühls-Achterbahn zwischen Verliebtheit, Zweifel, Angst und Demütigung, Hoffnung und schwer verdientem Happy End hat mich in beiden Geschichten von Anfang bis Ende gepackt. Trotz der harten Schicksale von Tino und Mateo und der Probleme, mit denen sie kämpfen müssen, sind ihre Lovestories optimistisch und positiv und absolut lesenswert.

Die Serie “Du aber liebe mich …” dreht sich um Männer, die körperlich oder seelisch verletzt sind und sich nicht einfach so unbeschwert verlieben können. Und doch sollen sie ihr Happy End bekommen – hoffentlich noch in vielen verschiedenen Varianten in viel mehr Geschichten dieser Serie, die mit diesem Band hier startet.

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