Darum geht's:
Die Leiche eines jungen Mädchens wird in Washington vor dem Einstein-Denkmal drapiert und ein Polizist, der zufällig dazu kommt, kaltblütig erschossen. Als Sayer Altair die Ermittlungen übernimmt, stellt sich bald heraus, dass das Mädchen mit einem Bus anderer Jugendlicher unterwegs war - und dieser Bus spurlos verschwunden ist. Die Dimension des Verrechens hat sich schlagartig vergrößert, doch von ihrem Chef kann Sayer nach wie vor keine Unterstützung erwarten. Die beiden pflegen eine Feindschaft, die droht, die Ermittlungen zu behindern.
So fand ich's:
FBI-Agentin Sayer Altair ist ein heller Kopf, Wissenschaftlerin, Pflegemutter und Hundebesitzerin, dunkelhäutig, Teamarbeiterin, begeisterte Motorradfahrerin, eine Führungspersönlichkeit, mitfühlend und vor allen Dingen überaus hartnäckig. Das zeigt sich auch daran, dass sie nach Jahren noch die Unterlagen über den Tod ihres Verlobten studiert und versucht, hinter die Ungereimtheiten zu kommen. Ich mochte die Figur Sayer Altair von Anfang an, sie erinnert mich manchmal an Cody McFadyens Smoky Barrett in ihren besten Tagen, allerdings ohne die nervige Sebstverliebtheit Smokys.
In diesem dritten Band hat es Sayer mit einem völlig undurchschaubaren Gegner zu tun. Es ist nicht klar, ob es ein Einzelgänger oder ein Team ist, das so vorausschauend plant und unbarmherzig ausführt. Man flutscht in die spannende Handlung sofort hinein, denn "Totenschrein" ist ein Buch, das man gut in einem Rutsch durchlesen kann, weil es keine Längen oder Atempausen gibt. Und gegen Ende gibt es mehr als eine faustdicke Überraschung, einen furiosen Showdown mit glaubwürdiger und spektakulärer Auflösung und ein Ende, was einen gleich zum nächsten Band greifen lassen möchte. Das Katz-und-Maus-Spiel ist wunderbar angelegt, so dass man ein bisschen miträtseln kann, aber ebenso wie Sayer laufend überrascht wird. Es ist klar, dass der Gegner intelligent und skrupellos ist und dem FBI immer mindestens einen Schritt voraus zu sein scheint.
Es gibt ein Wiedersehen mit dem IT-Spezialisten Ezra, der einer meiner Lieblinge ist und inzwischen zu Sayers festem Team gehört. Und Max mit seiner Spürhündin Kona ist ebenfalls wieder mit von der Partie, genauso wie Sayers Nachbar Tino, der mit ihrem gemeinsamen Hund Vesper inzwischen eine Therapiehundeausbildung absolviert hat. Den mysteriösen Touch liefert der anonyme Studienteilnehmer 037, der Sayer gegen ihren Willen hilft - eine Besonderheit dieser Reihe, die ich sehr gelungen finde.
Wer actionreiche, spannende Unterhaltung mit Köpfchen und einem Hauch Psychothriller sucht, dem kann ich diese Reihe inclusive dieses dritten Bandes "Totenschrein" wärmstens ans Herz legen. Ich wurde fantastisch unterhalten und fiebere schon einem weiteren Band entgegen. Ellison, schreib schneller!
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Caged / Todeskäfig
Buried / Knochengrab
Cut to the Bone / Totenschrein
Herzlichen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar
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Titel: Totenschrein
Original-Titel: Cut to the Bone
Autor/in: Ellison Cooper
Übersetzer/in: Sybille Uplegger
ISBN / ASIN: 9783843724241
Sprache: Deutsch
Genre: Thriller
Serie: Sayer Altair #3
Verlag: Ullstein
Erscheinungsjahr: 2021
Medium: eBook
Seitenzahl: 384
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite