Kalter Sturm von Anne Nørdby – Tom Skagen #4

Darum geht’s:

In einer abgelegenen, lebensfeindlichen Ecke Islands geschieht ein Mord. Auf der Halbinsel gibt es nur drei Schaf-Farmen, deren Bewohner einschließlich zweier miteinander befreundeter Familien aus Deutschland, die dort eine Auszeit nehmen und auf den Farmen mitarbeiten. Und scharfkantige Lavafelsen, Elfen und Zwerge, die den Menschen angeblich nicht gerade wohlgesonnen sind, sehr schlechtes Wetter und mehrere Menschen, die etwas zu verbergen haben. Tom Skagen von Skanpol muss versuchen, das Gewirr von fehlgeleiteter Religiosität und Aberglauben zu entknoten und den Mord aufzuklären.

So fand ich’s:

Tom Skagens Ermittlungen sind gerade richtig gefährlich geworden und er muss untertauchen. Da kommt der Ruf um Unterstützung aus Island gerade recht, denn hier kann Tom sich nützlich machen und gleichzeitig von der Bildfläche seiner eigentlichen Ermittlungen verschwinden.

Auch als Leserin war ich förmlich mittendrin in der spätwinterlichen Schlechtwetterphase, die die isländische Halbinsel heimsucht, während der Mord an einer der deutschen Farmhilfen zu untersuchen ist. Direkt neben den drei Schaffarmen ist vor Jahren ein Lavastrom erkaltet und hat messerscharfe Felsen, Höhlen und giftige Dämpfe hinterlassen, angeblich das Gebiet von bösartigen Elfen, von denen man sich am besten fernhält. Die Schaffarmer glauben an diese mystischen Wesen, während die deutschen Familien, die mit ihren Kindern eine Auszeit nehmen und für ein Jahr auf den Farmen mithelfen, ihrem ganz eigenen Glauben nachhängen. Zuerst verschwindet der kleine Jonas, dann endet ein Bad in einer heißen Quelle tödlich und ruft die Polizei auf den Plan.

Tom soll die örtlichen Polizisten Halla und Bjarni und dem Kriminalbeamten aus Reykjavik Nils Johnsson unterstützen, da es sich um Deutsche handelt, die in die Geschehnisse verwickelt sind. Der Kreis der Verdächtigen ist überschaubar und anfangs scheint es gar kein Motiv für einen Mord zu geben. Als Tom tiefer gräbt, erscheinen gleich mehrere Personen verdächtig. Doch niemand ist bereit, offen zu reden.

Die deutschen Gast-Arbeiter, die sich alle schon aus Deutschland kennen und die eine ganz eigene Geschichte miteinander verbindet, die Farmhelfer und die Familien, denen die Farmen gehören, sind alle interessant und scheinen etwas zu verbergen zu haben. Nicht umsonst halten sie sich – wie Tom auch – fernab jeder Zivilisation auf. Das angespannte Verhältnis zueinander ergänzt sich mit dem unheimlichen Geisterglauben und dem abweisenden Wetter zu einem düsteren, dunklen und bösartigen Gesamtbild. Diese Atmosphäre kommt einem aus dem Buch entgegen und passt zu diesem unheimlichen Mordfall.

Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander haben in “Kalter Sturm” einen wichtigen Stellenwert und ich habe mit großem Vergnügen verfolgt, wie wir nach und nach immer mehr in die Abgründe der Menschen blicken. Trotzdem habe ich bis zum spannenden Showdown am Ende nicht erraten, wer wieso den Mord begangen hat. Wie die anderen Fälle für Tom Skagen auch hat mich dieser Thriller bestens unterhalten. Bisher fand ich den dritten Band “Kalter Fjord” am besten, aber “Kalter Sturm” macht ihm durchaus Konkurrenz an der Spitze und ich kann den aktuellen Band aus der Feder von Anne Nørdby allen Thriller-Fans wärmstens empfehlen.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Kalter Strand
Kalte Nacht
Kalter Fjord
Kalter Sturm


Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar

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Titel: Kalter Sturm
Autor/in: Anne Nørdby
ISBN / ASIN: ‎ 978-3-8392-0704-8
Sprache: Deutsch
Genre: Thriller
Serie: Tom Skagen #4
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsjahr:
2024
Medium:
Taschenbuch
Seitenzahl: 448
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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