Darum geht's:
Einige alliierte Kriegsgefangenen haben es sich während des 2. Weltkrieges zur Aufgabe gemacht, möglichst oft aus dem Gefangenenlager auszubrechen, um Unruhe zu stiften und viele Nazis zu beschäftigen. Deshalb hat man sie nun alle zusammen in ein besonders ausbruchssicheres Lager gesteckt. Tatsächlich scheitern ihre einzelnen Ausbruchsversuche dort alle - bis sie beschließen, sich zusammenzutun und einen Massenausbruch über drei Tunnel zu organisieren, die sie in mühevoller Kleinarbeit graben.
So fand ich's:
Sich der deutschen Geschichte des Naziregimes und des 2. Weltkrieges mit belehrend erhobenem Zeigefinger zu nähern, halte ich nicht für besonders effektiv. Natürlich muss man die Gräueltaten mit der gebotenen Ernsthaftigkeit behandeln, doch man muss auch das Interesse und die Aufmerksamkeit der Menschen erst einmal auf dieses Thema lenken. Dafür finde ich z. B. den Filmklassiker "Gesprengte Ketten" sehr gut geeignet, denn er vermittelt nicht nur einen Einblick in die Geschichte, sondern er unterhält auch auf so einmalige Weise, dass er seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsfilmen gehört.
Die Besetzung ist prominent und die Weltstars treten hier gleich im Dutzend auf. Die Handlung packt einen sofort und man ist von Anfang bis Ende gefesselt, wobei die Spannung sich immer mehr steigert. Das Ziel der Kriegsgefangenen ist einfach und klar - ausbrechen und sich möglichst lange jagen lassen, um die Nazis zu beschäftigen, und es im günstigsten Fall sogar bis nach Hause schaffen - doch wie die Ausbruchsversuche bewerkstelligt werden ist sehr unterschiedlich. Die pfiffigen Melodien der super gelungenen Filmmusik und die humorigen Passagen lockern das Ganze auf und es gibt ein paar schöne Szenen, bei denen man wirklich schmunzeln kann. Doch auch die Tragik der Kriegsgefangenschaft und das persönliche Schicksal einiger Gefangener, an die man sein Herz gehängt hat, erreichen einen emotional und lassen einen die Grausamkeit dieser Zeit nicht vergessen.
Gedreht wurde der US-Spielfilm in Deutschland und beruht auf der wahren Begebenheit, dass im März 1944 aus dem Stalag Luft III tatsächlich dieser Massenausbruch passiert ist. Die Buchvorlage "The Great Escape" stammt von Paul Brickhill. Hier geht's zum Wikipedia-Artikel zum Stalag Luft III, aber Vorsicht, er verrät im Grunde die Handlung des Films. Wer sich also nicht spoilern lassen will, sollte sich dort nur die Bilder ansehen oder sich zuerst dem Film widmen.
Das wichtige Thema und dessen Umsetzung, die zugleich spannend, humorvoll und trotzdem tragisch ist, begeistern mich jedes Mal wieder neu, obwohl ich den Film schon unzählige Male gesehen habe. Jeder Filmfan sollte sich diesen Klassiker der Antikriegs-Filme wenigstens einmal angesehen haben. Ich kann ihn absolut empfehlen!
Infobox
Titel: Gesprengte Ketten
Original-Titel: The Great Escape
Schauspieler:
Steve McQueen
James Garner
Richard Attenborough
Charles Bronson
Donald Pleasence
James Coburn
Gordon Jackson
Hannes Messemer
Regie: John Sturges
Genre: Antikriegsdrama
Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Sprache in der ich den Film gesehen habe: Deutsch
Erscheinungsjahr: 1963
Spieldauer: 165 Minuten
Die Titelmusik "The Great Escape" bei Youtube