Die Kunst des beiderseitigen Vergnügens von K. A. Merikan

Darum geht's:

Im frühen 19. Jahrhundert war den Menschen klar, dass die "Sünde der Selbstbefleckung" zu schweren gesundheitlichen Problemen führt. Als der Internatsschüler Benjamin seinen Schwarm Frederic beim nächtlichen Knutschen mit einem anderen Jungen erwischt, wird für den schüchternen Bücherwurm Benjamin quasi das Tor zur Hölle aufgestoßen. Denn ab da kann er sich nicht mehr beherrschen, wenn er an Frederic denkt. Trotz der enormen gesundheitlichen Risiken gibt er sich regelmäßig "der Perversion der Onanie" hin.

So fand ich's:

Auch viele Jahre später als Erwachsener macht sich der prüde Benjamin tatsächlich immer noch Gedanken darum, dass er seine Gesundheit ruinieren könnte und meint auch, die ersten Anzeichen des körperlichen und des moralischen Verfalls bei sich festzustellen. Zugegeben, er ist ordentlich naiv und im Gegensatz zum Freigeist und Genießer Frederic macht er sich ständig Sorgen. Aber seine Triebe hat er dennoch nicht unter Kontrolle. Deshalb ist er froh, als ein dubioser Arzt eine Lösung für sein "Problem" hat.

K. A. Merikan stehen für Gay Romance Geschichten abseits des Üblichen und mit dieser Story haben sie in die Vollen gegriffen. Sie ist skurril, bringt einen zum Schmunzeln und strotzt nur so vor Sex in allen möglichen Varianten. Natürlich nur aus gesundheitlichen Gründen, ist ja klar! Wer etwas gegen expliziten Sex in Gay Romance hat, sollte definitiv die Finger hiervon lassen. Denn es geht regelmäßig zur Sache. Der naive Benjamin tut einem manchmal ein bisschen leid und ich habe auch ab und zu gezweifelt, dass er tatsächlich so ignorant sein kann. Bedenkt man, zu welcher Zeit die Geschichte spielt, ist sie natürlich nur halb so weit hergeholt wie es eine zeitgenössische Erzählung wäre. Benjamin ist ein sympathischer Mensch, der es schafft, sich aus den strengen Moralvorstellungen zu befreien und seinen eigenen Weg zu gehen.

Benjamins Naivität und der Eindruck, dass er sich wirklich Sorgen um seine Gesundheit macht, kombiniert mit Frederics Lebensfreude und seiner Sympathie für Benjamin - das ergibt eine explosive und kinky Mischung mit Gefühl. Die Merikans experimentieren und weichen von den eingetretenen Pfaden ab und wer Lust an ungewöhnlichen Geschichten hat, dem sei diese "Kunst des beiderseitigen Vergnügens" wärmstens empfohlen. Ich fand diese schräge Geschichte sehr heiß und absolut entzückend.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

 


Herzlichen Dank an die Autorinnen für das Rezensionsexemplar

Werbung

Titel: Die Kunst des beiderseitigen Vergnügens
Original-Titel:
The Art of Mutual Pleasure
Autor/in: K. A. Merikan
Übersetzer/in:
Jutta E. Reitbauer
ISBN / ASIN:
B07XJ587PF
Sprache:
Deutsch
Genre: Gay Romance
Verlag:
Selfpublisher
Erscheinungsjahr:
2019
Medium:
eBook
Seitenzahl: 255
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage der Autorinnen

 

Loading Likes...
Kommentare abonnieren
Benachrichtige mich zu:
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments