Ein Ständchen für Stanley von John Inman – Belladonna Arms #1

Darum geht’s:

Stanley findet, es ist Zeit, endlich bei seiner dominanten Mutter auszuziehen und er hat auch schon eine neue Bleibe ausgesucht: das Hochhaus “Belladonna Arms”. Es ist zwar etwas heruntergekommen, aber die Miete ist erschwinglich und es liegt ganz in der Nähe seiner Uni. Dass er sich in einer ganz ungewöhnlichen und einzigartigen Nachbarschaft eingemietet hat, merkt er erst nach und nach. Auch wenn der Hausverwalter im Glitzerkleid und Make-up eigentlich schon ein Hinweis hätte sein müssen.

So fand ich’s:

Arthur, Hausbesitzer und übergewichtige Dragqueen, sucht sich seine Mieter nach speziellen Kriterien aus. Schwul sollen sie sein und sein Mieter ChiChi wünscht sich ausdrücklich einen süßen neuen Nachbarn. Obwohl sich Stanley nicht sicher ist, süß genug zu sein, bekommt er die Wohnung und stolpert ahnungslos in eine kontaktfreudige, bunte und sehr spezielle Nachbarschaft im Belladonna Arms.

Stanley ist ein liebenswerter junger Mann, der seine durchgeknallte Mutter mit viel Geduld erträgt, seinen Traum, ein berühmter Archäologe zu werden, zielstrebig verfolgt und auch den teilweise skurrilen, aber liebenswerten Nachbarn aufgeschlossen und vorurteilsfrei, wenn auch wegen seiner Schüchternheit etwas zurückhaltend begegnet.

Probleme hat er nur mit Roger, der in der Etage unter ihm wohnt, denn Roger ist wahnsinnig schön und außerdem noch furchtbar nett, hat eine beruhigende Ausstrahlung und immer gute Laune. Stanley befürchtet, sein Herz zu verlieren, aber keine echte Chance bei Roger zu haben. Roger sieht so toll aus, dass er jeden Menschen auf der Welt ins Bett bekommen könnte und Stanley bezeichnet sich selbst als “schüchternen, dürren Bücherwurm mit Brille und zwei Haarwirbeln”, der sicher für den überirdisch schönen Roger niemals in Frage käme. Doch Roger sieht das anders und versucht hartnäckig, Stanley näher kennenzulernen.

Roger und Stanley sind einfach zuckersüß miteinander. Beide sind offensichtlich schwer verknallt ineinander, doch wegen Stanleys Minderwertigkeitskomplexen läuft der ständig weg, was ihre Annäherung ein bisschen schwieriger macht. Aber wenn Roger “kleine Maus” zu Stanley sagt und ihn liebevoll anlächelt, was er sehr häufig tut, schmilzt man auch als Leser gleich mit dahin.

Im Belladonna Arms wohnen einige ungewöhnliche Menschen, die manchmal ein bisschen merkwürdig, aber alle sympathisch und liebenswert sind, und die ständig – zusammen mit Stanleys Mutter – für Aufregung sorgen. Der Erzählton ist gefüllt mit frechem Humor und mit Wortwitz und man hat die ganze Zeit beim Lesen entweder ein Schmunzeln im Gesicht, wobei unter der leichten und spaßigen Oberfläche auch immer ein ernster Kern schlummert. Oder man ist gefangen von der wirklich zuckersüßen und zärtlichen Liebe zwischen Roger und Stanley.

Dieser erste Band dieser Reihe hat mich überzeugt. Wie gut, dass es im Original schon weitere Bände gibt, in denen man die bunte Nachbarschaft näher kennenlernen kann.

Mehr dazu:

Weitere Meinunge zum Buch gibt’s hier:
Gaylesen
Sabrinas Welt der Bücher

Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Serenading Stanley – auf Deutsch: Ein Ständchen für Stanley
Work in Progress
Coming Back
Ben and Shiloh

 


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6 Jahre her

Zwei Bemerkungen, schnell, bin eigentlich gerade im Schreibprozess: Du kannst echt dem Pabst ein Doppelbett andrehen, Gabi. Deine Beschreibung ist so speichelanregend, man möchte sofort kaufen. Zweite Bemwerkung: Ich kann mir kein noch schlechteres Cover vorstellen. Hasst der Verlag den Autor? Oh Jesus ist das grottig… absoluter Tiefpunkt, ehrlich.

Janna | KeJas-BlogBuch
6 Jahre her
Reply to  Gabi

Ich geb Jürgen recht und ich feire einfach mal seinen Kommi! :D

6 Jahre her

Mir geht es wie dir Gabi. Bei eBooks ist mir das Cover auch relativ egal. Das Cover ist wirklicht sehr gelungen, erzählt aber durchaus einen Teil der Geschichte (die ich übrigens auch sehr sehr mag *g*). Ich würde auch am liebsten nach/ins Belladonna Arms ziehen – allerdings nicht ins oberste Stockwert ;-)

6 Jahre her
Reply to  Gabi

Danke, ja klar meinte ich nicht gelungen . Man sollte nicht wirklich etwas zwischen Tür und Angel schreiben, wenn man was zu sagen hat …
LG Elke