Darum geht’s:
Die Glyrinny sind eine bösartige Rasse von Gestaltwandlern. Nachdem einer von ihnen wichtige Daten gestohlen hat, wird Kyle damit beauftragt, diesen Gestaltwandler zu finden und an die örtlichen Behörden zu übergeben. Kyle hat militärischen Hintergrund, aber nachdem er durch eine Glyrinny-Waffe schwer verletzt wurde, braucht er Prothesen, um überhaupt gehen zu können. Dieser Auftrag soll ihm das nötige Geld bringen, um neuere und bessere Technik für seine Beine zu bezahlen. Seine beste Vermutung, wo der Glyrinny-Spion sich aufhalten könnte, ist die Scorpion, das Raumschiff einer Söldnertruppe mit zweifelhaftem Ruf.
So fand ich’s:
Noch eine der wunderbaren Geschichten von Aleksandr Voinov, die ins Deutsche übersetzt wurde.
Kyle wurde vor wenigen Wochen schwer verletzt und ist immer noch davon traumatisiert. Er hat Schmerzen und fühlt sich als wertloser Krüppel, doch seine Geldmittel und seine kleine Soldatenrente erlauben es ihm nicht, sich vernünftig behandeln zu lassen. Da kommt ihm der Auftrag, den diebischen Gestaltwandler zu suchen, gerade recht, auch wenn es eine knifflige Aufgabe ist, jemanden zu finden, der sein Äußeres verändern kann. Kyle muss under cover arbeiten.
Grimm, der Pilot des Söldner-Raumschiffes Scorpion, stammt zufällig von Kyles Heimatplaneten und ist ausgerechnet auch noch ein Krieger, einer der hoch geachteten Menschen, die einen nicht nur im Kampf beschützen, sondern auch spirituelle Hilfe anbieten können. Grimm versucht vom ersten Moment an, Kyles Resignation zu durchbrechen – und Grimm möchte Kyle auch in sein Bett bekommen. Kyle sieht für sich aber keine Möglichkeit für menschliche Nähe und Sex, weil er sich nicht vorstellen kann, dass er mit seiner Behinderung für jemanden attraktiv sein könnte.
Und während die beiden Männer einander umkreisen, durchsucht Kyle das Raumschiff nach dem Glyrinny-Spion, denn er vermutet, dass dieser sich dort versteckt hat.
Aleksandr Voinov hat hier eine interessante Welt aufgebaut und mit Kyle einen Helden geschaffen, der im Augenblick alles andere als heldenhaft daher kommt. Grimm ist eine unerwartete Bereicherung für Kyle und obwohl er misstrauisch bleibt und seinen Auftrag zu erfüllen hat, kann er nicht verhindern, dass Grimm ihm unter die Haut geht.
Auf 112 Seiten wird eine neue Welt vorgestellt, die Annäherung zwischen Kyle und Grimm geschildert und natürlich auch die Jagd nach dem Glyrinny-Spion zu einem Abschluss gebracht. Man bleibt aber mit dem Gefühl zurück, dass diese Kulisse und Kyle und Grimm zu interessant sind, um über sie nur eine – wenn auch sehr gelungene – Kurzgeschichte zu erzählen. Wie gut, dass es ein weiteres Abenteuer von Kyle und Grimm, diesmal in Romanlänge, gibt. „Exile“, über das ich hier in meiner Rezension ebenso begeistert berichtet habe, ist bisher auf nur englisch erschienen, aber ich bin sicher, wir dürfen die Daumen drücken, dass in absehbarer Zeit auch eine Übersetzung ins Deutsche erfolgt.
Mehr dazu:
Die Doctine Wars Serie:
Dark Edge of Honor
Incursion
Exile (englisch)
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage des Autors
Herzlichen Dank an den Autor für das Rezensionsexemplar
Hallo Gabi,
klingt sehr interessant. Fast schade, dass eine so komplexe Welt dann nur auf 112 Seiten gepresst wird.
LG, Jürgen
Stimmt allerdings! Zum Glück gibt es dann ja schon einen Roman als Fortsetzung (allerdings bis jetzt ohne deutsche Übersetzung) und ich hoffe sehr, dass da noch viel mehr dazu kommt. Genug Stoff für eine ganze Serie wäre definitiv da!
LG Gabi