Darum geht’s:
Der Polizist Evander »Andy« Mills hat einen Plan: Er will sich betrinken und dann Selbstmord begehen, denn sein unfreiwilliges Outing als schwul hat ihn Job und Ansehen gekostet. Andererseits qualifiziert ihn genau das für einen privaten Ermittlungsjob im Lavender House der reichen Familie Lamontaine. Andy beschließt, den Auftrag anzunehmen und herauszufinden, ob der Tod der Matriarchin ein Unfall oder Mord war, bevor er aus dieser Welt verschwindet.
So fand ich’s:
Im San Francisco der 1950er Jahre ist man gesellschaftlich ruiniert und kann nicht mehr ruhig leben, wenn bekannt wird, dass man queer ist. Andy Mills hat das gerade selbst schmerzhaft zu spüren bekommen und die Enttäuschung darüber schmerzt ihn sehr, dass seine Kollegen, die er als eine Art Familie ansah, sich teils sogar handgreiflich gegen ihn wenden.
Da erscheint ihm das Lavender House, der Landsitz der reichen Seifenhersteller Lamontaine, wie ein Paradies. Denn die Familie lebt offen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, genauso wie die Angestellten, und die Freiheit, sich zu geben, wie man wirklich ist, genießt Andy sehr. Bis er erkennt, dass es nicht immer ausreicht, im Geheimen seine wahre Natur zu zeigen. Denn öffentlich müssen sich auch die Bewohner des Lavender Houses als traditionelle heterosexuelle Paare zeigen.
Und die im Lavender House gelebte Offenheit bei der sexuellen Orientierung bedeutet noch lange nicht, dass in jeder Beziehung mit offenen Karten gespielt wird. Andy stößt auf merkwürdiges Verhalten, Fassaden und Geheimnisse und kann nicht wie früher auf den Polizeiapparat zurückgreifen, sondern ist einzig und alleine auf seine Spürnase angewiesen.
Die BewohnerInnen des Lavender House sind allesamt interessante Figuren und den anfangs lebensmüden Andy fand ich gleich sympathisch. Neben dem, was er nach und nach offenlegt, bekommt man auch Einblicke in die verschiedenen Arrangements, mit denen die Leute im Lavender House versuchen, unauffällig zu bleiben. Und der Verdacht wächst, dass unter ihnen ein Mörder sein muss.
Die aus Andys Sicht erzählte historische Krimigeschichte mit vielen queeren Personen und einem guten Schuss Noir hat mich bestens unterhalten. Ich freue mich, dass “Lavender House” der Start in eine Krimireihe ist und ich künftig mehr von Andy Mills bekommen kann.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Lavender House / Lavender House
The Bell in the Fog /
Rough Pages /
Mirage City /
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Lavender House
Original-Titel: Lavender House
Autor/in: Lev A.C. Rosen
Übersetzer/in: Jeannette Bauroth
ISBN / ASIN: 9783989060920
Sprache: Deutsch
Genre: Historischer LGBTQ Krimi
Serie: Evander Mills #1
Verlag: Second Chances Verlag
Erscheinungsjahr: 2025
Medium: eBook
Seitenzahl: 325
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite