Darum geht's:
In Afrika sterben riesige Tierrudel aus und die Ursache dafür ist unbekannt. In erschreckender Geschwindigkeit weitet sich dieses Massensterben verschiedenster Tierarten auf ein weltweites Problem aus. Und auch bei den Menschen passiert Beunruhigendes. Die sehr seltene Erwachsenen-Form von Progerie, der extrem schnellen Alterung, nimmt explosionsartig zu. Auch Fabian Nowack ist davon betroffen und versucht alles, ein Heilmittel zu finden.
So fand ich's:
Das Thema des Buches ist top aktuell. Eine Pandemie breitet sich über den Globus aus und die Wissenschaft ist nicht in der Lage, so schnell wie es benötigt wird, ein Heilmittel zu entwickeln. Nicht nur der von der mysteriösen Krankheit betroffene Pharmareferent Fabian Nowack erzählt aus seiner Sicht, sondern auch andere kommen zu Wort. So erfahren wir Hintergründe und Machenschaften, von denen Fabian nichts weiß, die aber das Schicksal der ganzen Welt beeinflussen können. Andererseits bleibt durch die wechselnden Perspektiven aber auch eine gewisse Distanz zu den Protagonisten.
Manchmal ist mir fast die Spucke weggeblieben, wie ähnlich die Gedankengänge im Buch denen mancher Menschen in der aktuellen Corona-Diskussion sind. Soll man überhaupt eingreifen oder der natürlichen Auswahl der Stärkeren ihren Lauf lassen? Sorge ich in erster Linie für mich oder nehme ich mein eigenes Schicksal nicht so wichtig und berücksichtige auch die Bedürfnisse anderer?
Diese nachdenklichen Töne werden angereichert mit einem leider nur allzu realistisch anmutenden Thriller-Plot, der spannend und mit wissenschaftlichen Daten untermauert und deshalb sehr fesselnd erzählt wird. Wir begleiten auch Fabians Schicksal und seinen Kampf ums persönliche Überleben, wobei das Thema an sich für meinen Geschmack bestimmender war als Fabians sympathische Person.
Der klare Schreibstil von Uwe Laub und die Tatsache, dass alles gut verständlich erklärt, aber nicht mit wissenschaftlichen Informationen überfrachtet wird, sorgt dafür, dass man sich von der Handlung mitreißen lassen kann und den Entwicklungen atemlos folgt. "Leben" hat genau die richtige Mischung aus Wissenschaft, der menschlichen Komponente und actionreicher Handlung, so dass ich das Buch nicht weglegen konnte und es quasi in einem Rutsch durchgelesen habe. Zurück bleibt eine gewisse Nachdenklichkeit, die einerseits durch die aktuellen Corona-Ereignisse und andererseits durch dieses Buch ausgelöst wurde.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Game of Books
Dort findet man auch ein Interview mit Uwe Laub zum Buch "Leben"
Die Rezensentin
Monis Zeitreise
Lesenswertes aus dem Bücherhaus
Herzlichen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar
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Titel: Leben
Autor/in: Uwe Laub
ISBN / ASIN: 9783453439634
Sprache: Deutsch
Genre: Thriller
Verlag: Heyne / Random House
Erscheinungsjahr: 2020
Medium: Klappenbroschur
Seitenzahl: 384
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Lange ist es her, aber hier bin ich mal wieder bei einer Rezension von dir <3
Grundlegend reizt mich das Buch und gerade im Hinblick auf Thriller ist es etwas, das mir zusagen könnte. Widerstehen kann ich diesem Genre trotz einiger Kritik meinerseits nicht *lach und auch wenn mich die menschliche Psyche reizt, so sind dystopische Thriller momentan überzeugender! Aber auch Titel, zu denen ich aktuell eher nicht greife, mir reicht die reale Pandemie – da geht solch eine Thematik höchstens mal im Film. Dennoch behalte ich das Buch im Hinterkopf!
Mukkelige Grüße!
Ich denke, die Bücher von Uwe Laub (ich hab auch “Sturm” gelesen und fand es prima) eignen sich wundervoll für eine Verfilmung. Aber vielleicht wartest Du nicht auf die Filme dazu, sondern greifst doch mal wieder zu einem Thriller ;-) Ich gebe die Hoffnung nicht auf!
LG Gabi
Ist ja nicht so, dass ich keine Thriller mehr lese – aber eben immer kritisch, sollte echt mal pausieren – vielleicht näher ich mich dem Genre dann wieder an XD
Ich bin auch froh, Thriller und Gaybooks immer schön abwechseln zu können. Dann liest man sich an einem Genre nicht so schnell satt. Ich hatte auch so eine überkritische Phase bei den Thrillern, weil man irgendwann das Rad nicht mehr neu erfinden kann, sich alles wiederholt oder eine Variante des Bekannten ist und man das Gefühl hat, man hat alles schon mal besser formuliert oder spannender erzählt gelesen. Das ist aber zum Glück vorbei und ich hab wieder Spaß an Thrillern, auch wenn sie mal flach oder überzeichnet sind. Vielleicht entwickelt es sich bei Dir auch wieder mal in diese Richtung.
Ich denke ich sollte einfach mal pausieren. Lese ja auch viel in anderen Bereichen und vermehrt Thriller als Hörbuch – ich kann nicht jedem Klappentext widerstehen, obwohl fast zu Beginn schon klar ist, das es mich nciht packen wird XD
Das reizt mich allerdings, Thriller für Dich zu finden, die Dich tatsächlich doch packen können.
;-)
:D :D
Hallo Gabi,
das Buch hört sich wirklich sehr interessant an. Im Moment könnte ich mit der Geschichte eher nicht umgehen, aber ich merke sie mir mal.
LG
Yvonne
Hallo Yvonne,
vielleicht magst Du einen Blick auf “Sturm” von Uwe Laub werfen. Das ist auch spannend und behandelt das Thema Wettermanipulation, ist also nicht gerade so nah an Corona dran wie “Leben”. Hier gibt es die REzi dazu:
https://laberladen.com/sturm-von-uwe-laub/
LG Gabi
Hey Gabi,
Meine Rezension erscheint nächste Woche und ich werde dich bei mir verlinken.
Ich war nicht ganz so begeistert wie du. Die Mischung aus Thriller und wissenschaftlichen Fakten finde ich generell auch gut gelungen, aber mir war Einiges zu vorhersehbar und für mich hätte sich gerne auch schneller ein klareres Bild herauskristallisieren können. Ich muss auf jedenFall auch noch mal in die Leserunde reinschauen, denn das Artensterben der Tiere gerät ja im weiteren Verlauf vollkommen aus dem Fokus. Am Ende geht es dann doch wieder darum, kann sich der Mensch retten.
LG, Moni
Hallo Moni,
ich bin sehr gespannt auf Deine Meinung zum Buch und werde Deine Rezension auch gerne hier verlinken, sobald sie erschienen ist.
Ich fand es auch irritierend, dass im Klappentext das Tiersterben so groß thematisiert wurde und eigentlich war es nur der Aufhänger für die tödlichen Probleme, die die Menschheit bekommt. Manchmal schickt einen der Klappentext in die falsche Richtung und man ist dann enttäuscht, weil die fälschlicherweise geweckten Erwartungen nicht erfüllt werden.
LG Gabi
Hey Gabi,
Es ist halt auch typisch Mensch, am Ende retten wir nur unseren eigenen Hintern. Wirklich enttäuscht bin ich da nicht. Muss aber gleich noch mal in die Leserunde schauen. Hatte da die Frage nochmal gestellt, was denn mit den Tieren passiert…
LG, Moni
Hallo Moni,
stimmt schon, die Menschen sind so und offensichtlich hat es über die Jahrhunderte geholfen, damit die Menschheit nicht ausstirbt.
Tja, die Tiere waren meiner Meinung nach nur ein Aufhänger. Gab es überhaupt eine Lösung / Rettung für sie? Dieser Aspekt ist dann irgendwie nebensächlich geworden.
Liebe Grüße
Gabi
Sehr coole Rezension. Mir hat der Roman auch sehr gut gefallen. Ich hab dich mal in meiner Rezension auch verlinkt. LG Sebastian
Hallo Sebastian,
lieben Dank für’s Verlinken.
Ich hab noch “Blow Out” von Uwe Laub auf der Leseliste, das ist ein älterer Roman und ich hoffe, der wird mir genauso gut gefallen wie “Leben” und “Sturm”.
LG Gabi