Letzter Gruß von James Patterson und Liza Marklund

Leider nur Krimi-Fastfood

Liza Marklunds Reihe um Annika Bengtzon mag ich sehr und James Pattersons Alex Cross und der Women`s Murder Club gehören zu meinen Lieblingsserien. Da dachte ich, dass ich mit einer Krimi-Kooperation der beiden nichts falsch machen könne.

Von Patterson kennt man kurze Kapitel schon. Bei ihm erhöhen sie allerdings die Spannung durch geschickt gesetzte Cliffhanger. Hier sind die extrem kurzen Kapitel von manchmal nur eineinhalb Seiten Länge schon lächerlich und zerreissen eine Szene gleich in mehrere Kapitel mit ganz viel nur halb beschriebenen Seiten bis zur nächsten Überschrift. Sonst wäre dieses Buch wahrscheinlich noch kürzer und ginge gar nicht mehr als Roman durch. Dieses optische Aufblähen bringt den „Letzten Gruß“ dann immerhin noch auf 350 Seiten.

Entsprechend oberflächlich sind die beiden Hauptpersonen beschrieben. Besonders der US-amerikanische Polizist Jacob Canon strotzt vor Stereotypen und Klischees, aber auch die schwedische Journalistin Dessie hat mit groben Verallgemeinerungen und eindimensionaler, platter Sichtweise der meisten Personen um sie herum zu kämpfen. Die Beschreibung der Personen bleibt grundsätzlich an der Oberfläche, die Motive werden bestenfalls angedeutet, der Showdown wirkt lächerlich und überzogen, als auch noch auf die Schnelle der kriminelle Cousin auftaucht und die Selbstjustiz Canons unterstützt.

Da beide Autoren grundsätzlich ihr schriftstellerisches Handwerk beherrschen, lässt sich das Buch flüssig lesen. Allerdings sollte man über den Inhalt nicht weiter nachdenken. Schnell gelesen, schnell verdaut, schnell weg damit. Einen bleibenden Eindruck hinterlässt das Buch nicht.

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